Tja Eileen, im Leben ist die Liebe wohl etwas vom aller Schönsten und auch vom aller Gefährlichsten. Das ist aber mit allem so, was schön ist. Es beinhaltet immer auch das Potential des Gegenteils, aber vielleicht ist das zu philosophisch für Dich. Nun, ich erzähle Dir eine Geschichte über den Tod, die auf die Liebe umzumünzen ist. Eine junge Mutter besuchte Mahatma Gandhi und hatte ihr totes Baby auf dem Arm. Sie schluchzte und weinte und bat ihn, ihr totes Baby zum Leben zu erwecken, weil sie selber so tottraurig war und es nicht akzeptieren konnte, was passiert ist, nämlich dass ihr geliebtes Baby plötzlich verstorben ist. Mahatma Gandhi zog sich kurz zurück und kam wieder und sagte zu ihr: Gut, finde ein Haus, wo noch niemand gestorben ist und wenn Du das gefunden hast, teile es mir mit, dann kann ich Dir helfen. Sie bedankte sich und machte sich auf den Weg. Als sie nach drei Wochen wieder kam, hatte sie kein totes Kind mehr auf dem Arm und verneigte sich vor Mahatma Gandhi und sagte: Mahatma, ich danke Dir. Ich habe verstanden. Ich habe kein Haus gefunden, wo noch niemand gestorben ist. Aber viele Menschen, die ihre geliebte Frau, ihren geliebten Mann, ihren geliebten Vater, ihre geliebte Mutter, ihren geliebten Bruder, ihre geliebte Schwester, ihren geliebten Sohn, ihre geliebte Tochter, ihren geliebten Grossvater, ihre geliebte Grossmutter, ihren geliebten Freund, ihre geliebte Freundin usw. verloren haben und getrauert haben und ich konnte mich mit vielen Menschen über meine eigene Trauer austauschen, weinen und Abschied nehmen von meinem geliebten Kinde. Ich konnte es beerdigen und akzeptieren, was passiert ist. Auch wenn es unendlich weh tat und immer noch weh tut. Ich danke Dir und sie verabschiedete sich. Zu Dir: Fast alle, und zwar wirklich fast alle, Menschen auf der Welt waren einmal unglücklich verliebt und kennen das Gefühl, das Dich im Moment so beherrscht. Dieses Gefühl geht tatsächlich vorbei, aber es schmerzt. Rede mit Deinen Eltern, Deinen Freunden, Deinen Nachbarn, Deinen Verwandten, vielleicht gerade auch mit älteren Menschen darüber. Frage sie, wie es bei ihnen war, wie sie mit der Trauer umgegangen sind. Es wird Dir helfen, über Deine Gefühle hinweg zu kommen, es zu akzeptieren und irgendwann wieder bereit zu sein, wieder zu lieben. Grundvoraussetzung der Liebe eines anderen ist aber, sich selber zu lieben. Das ist etwas vom Schwierigsten und viele Menschen können das nicht gut. Das ist nicht dasselbe wie Egoismus oder Narzissmus. Aber das geht vermutlich schon zu weit. Öffne Deine Augen für das Schöne im Alltag. Achte und beachte jedes Detail und erkenne, dass es noch viel Schönes gibt und abgesehen davon auch noch andere Jungs, die auf Dich warten... Weisst Du, so jung so Pläne schmieden ist romantisch und schön. Aber meistens ist das noch nicht so mit Hand und Fuss ausgestattet und wird sich noch ändern. Nach meiner Einschätzung ist man nicht mal mit 20 erwachsen, vielleicht so mit 25. Dann hat man nämlich auch etwas Erfahrung. Und in der Verliebtheitsphase, also ungefähr die ersten 6 Monate, sollte man keine ernsthaften Pläne schmieden, weil man sich noch gar nicht richtig kennt. Das tut man erst nachher. Carpe Diem (nutze den Tag!) Kopf Hoch!