Ich lese in diesem Forum schon etwas länger. Finde ich immer alles sehr gut, offen und ehrlich. Da dachte ich mir, ich versuche das auch mal. Manchmal weiß Frau ja auch nicht immer, wie sie es wirklich machen soll. Ich lebe seit 6 Jahren mit meinem Partner und "meinen 2 Kids" zusammen (aus 1. Ehe). Wir sind damals ziemlich schnell zusammengezogen und haben gebaut. Seitdem haben wir häufig Krisen, da mein Partner sehr sehr pingelig ist und auch häufig seine Ruhe haben möchte. Ständig sind die Kids zu laut oder machen irgendetwas dreckig. Ich könnte dann immer schreien, es sind nunmal halt Kinder. Manchmal glaube ich, mein Partner war nie ein Kind und kam schon erwachsen auf die Welt, oder seine Kindheit war schlecht. Kann ich leider nicht mehr nachvollziehen, da die Eltern schon verstorben sind. Er ist sehr eigenwillig, häufig mies-launig und will eigentlich auch mit dem Familienleben nichts zu tun haben. Er ist nicht sehr gesprächsfreudig und auf Partys ist er kein gern gesehener Gast, da er ständig schweigt. Er zieht sein Programm immer wie nach einem Stundenplan durch, egal ob Sport oder Haushalt. Da ist kein Raum für Spontanität. Wehe es funkt ihm jemand dazwischen. Manchmal glaube ich schon, dass ist ein Zwang - jeden Tag die gleichen Rituale. Denke, dass es teilweise schon Zwänge sind. Davon will er ntürlich nichts wissen. Mein großer Sohn und er haben bzw. hatten sich mehrfach sehr extrem in der Wolle und haben so einen Streß, dass sie sich seit einem halben Jahr nur noch guten Morgen und guten Abend sagen. 2 Sturköpfe in einem Haus - ich als Frau und Mutter stehe ständig dazwischen. Das Kind (14)ist sehr anstrengend und macht sehr viele Probleme. Der jüngere Bruder ist da ganz anders. Mein Partner sagt schon sehr lange und intensiv, dass es am besten wäre, wir würden alles verkaufen und jeder geht seine eigenen Wege, dann hätte er endlich seine Ruhe. Nun kam es wie es kommen musste. Ich habe einen anderen Mann kennengelernt und dieser ist um 180 Grad anders wie mein Partner. Oh wie schön... Endlich jemand, der Kinder versteht und liebt und weiß wie man sie zu handhaben hat. Und endlich jemand, der auch mich auf Händen trägt. Kennengelernt haben wir uns schon vor langer Zeit, aber da war nie etwas. Jetzt Anfang Januar war uns beiden klar, wir gehören zusammen. Ich bin dann zu meinem Partner, habe ihm gesagt, dass es für uns keine Zukunft mehr gibt und es besser wäre, wir würden uns trennen und das Haus verkaufen. Er sagt kurz und knapp "ja" und war damit fertig. Gut ging es ihm wohl die Woche über auch nicht, gesagt hat er aber nichts. Wir haben uns nur angeschwiegen. Alle meine Freunde sagten nur "na endlich - das wurde auch Zeit". Das ganze ist jetzt über 1 Woche her. Die ersten Tage ging es mir noch relativ gut aber dann kam das große Ende. Ich wollte das Wochenende mit meinem "neuen" Freund verbringen, da die Kids bei ihrem Vater waren. Das ging total in die Hose. Ich hatte immer nur im Kopf "ich will nach Hause...". Kam mir 24 Stunden am Tag vor, als würde ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen. Ich wollte zu meinem Lebensgefährten, in unser gemeinsames Haus.Meine "neuer" Freund konnte mich noch nicht mal anfassen ohne das ich zusammenzuckte. Wie ich dann wieder zu hause war, haben sich mein Lebensgefährte und ich uns zusammengesetzt und uns mal 2 Stunden unterhalten (was ja vorher nie funktionierte). Da sagt mir mein Lebensgefährte, dass er so hin und hergerissen ist, von wegen der Trennung. Der, der immer sagte, wie sollten uns endlich trennen, war hin und hergerissen. Da werde und wurde ich nicht schlau raus. Immer große Klappe, ich bin davon ausgegangen, dass er froh gewesen ist, dass ich es endlich ausgesprochen habe. Beiden geht es eigentlich so, dass wir sagen, vom Kopf her müssen wir uns trennen, vom Bauchgefühl her aber nicht. Er macht vieles davon abhängig, was mit meinem Sohn passiert - da dieser psychologische Unterstützung benögt, die er aber auch demnächst bekommen wird. Es war schon von einem spez. Internat die Rede, das bringe ich aber nicht über mich. Ihm wäre es natürlich lieber, das Kind würde weg gehen. Aber das mache ich nicht mit. Ambulante Hilfe wird jetzt erstmal versucht. Er meint, wir sollen jetzt erstmal abwarten. Jetzt steh ich mittem im Dilemma, weiß überhaupt nicht mehr was ich machen soll oder was ich denken soll. Ist es die Angst vor etwas Neuem, was einen so lähmt oder Angst macht? Ist es noch Liebe, weil es mir ohne ihn so schlecht geht? Geht das vorüber, oder was ist überhaupt noch richt? Der "neue" Freund weiß von dem Gespräch noch nichts, da ich auch ihn irgendwie nicht missen möchte ... Meine Güte, ist das alles schwierig. Ich hatte das alles schonmal in meiner Ehe. Da habe ich mich nach 13 Jahren getrennt, weil es nicht mehr lief und ich einen neuen Freund hatte. Aber ich weiß gar nicht mehr, ob ich mich da auch so gefühlt habe. Schreiben könnte ich jetzt noch einen ganzen Roman, hoffe aber es reicht, um sich einen Einblick zu verschaffen.