Hallo,
ich weiß mein Beitrag ist ziemlich lang. Aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihn jemand von euch lesen könnte und mir seine Meinung oder seine Gedanken dazu mitteilen könnte. Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen. Danke.
Am 09.09.14 wurde ich (24) nach 4,5 Jahren Beziehung von meinem Freund (24) aus heiterem Himmel verlassen. Er kam an diesem Tag eine Stunde früher von der Arbeit zu mir nach Hause (wohnen beide noch bei den Eltern). Ich lag am Sofa und schaute ein bisschen Fern. Er setzte sich zu mir und sagte mir mit finsterer Miene: "Wir müssen reden!" Mir wurde speiübel und ich sprang vom Sofa auf, denn ich wusste jetzt kommt nichts gutes. Er fragte mich: "Liebst du mich noch?" Woraufhin ich bereits in Tränen aufgelöst sagte: "Natürlich liebe ich dich noch. Ich liebe dich über alles, sonst wäre ich doch nicht mehr mit dir zusammen." Daraufhin sagte er: "Ich liebe dich nicht mehr."
An diesem Abend brach ich komplett zusammen. Ich bin wie eine Gestörte durch das ganze Haus gerannt und habe all seine Sachen zusammen gesucht, habe Bilderrahmen mit Fotos von uns den Balkon hinunter geworfen usw. Ich war völlig apathisch. Er rief meine Eltern an, sie sollen sofort nach Hause kommen (sie waren am Wohnwagen - Fahrtzeit 2,5 Stunden).
In der Zeit blieb er bei mir. Er sagte, er kann mich jetzt nicht alleine lassen, sonst tu ich mir noch etwas an. Nachdem meine Eltern kamen, fuhr er.
Am nächsten Tag ging ich zum Arzt. Ich war ein einziges Wrack und fühlte mich nicht in der Lage meinem Beruf nachzugehen. Er schrieb mich für die restlichen 3 Tage der Woche krank. Zudem bekam ich ein pflanzliches Beruhigungsmittel verschrieben.
In den nächsten Tage war ich viel bei meiner besten Freundin. Ich musste von zu Hause raus. Es sind so viele Erinnerungen da.
Ich redete viel mit ihr und auch mit ihrem Freund (beide sind gute Freunde von mir und ihm). Ich hatte gehofft sie konnten mir irgendetwas erzählen. Ich dachte vielleicht hat er ihnen etwas erzählt. Jedoch wussten sie auch nichts und waren genau so geschockt wie ich.
Zwischeninformatin:
Wir wollten zusammenziehen. Er sagte zu mir, seine Eltern haben eine Wohnung gekauft, in die wir zusammen einziehen können. Ich war überglücklich. Das war 2 Wochen bevor er das mit mir beendete. Am Wochenende vor der Trennung war ich noch Küchenutensilien mit seiner Zustimmung einkaufen. Es schien alles perfekt.
Am Freitag nach der Trennung konnten wir uns darauf einigen, dass er und ich uns bei unseren Freunden im Haus treffen. Ich wollte Antworten, denn ich konnte es nicht akzeptieren.
Wir 2 redeten sehr lange miteinander. Wir waren sehr ehrlich zueinander und jeder konnte dem anderen sagen, was ihm am anderen gestört hat. Er sagte mir, er habe Angst, dass sein Leben nun zu Ende ist, wenn er mit mir zusammenbleibt. Er hat Angst etwas zu verpassen usw.
Letztendlich war es ein sehr gutes Gespräch. Ein sehr ehrliches und vorallem wichtiges.
Am Ende nahm er mich in den Arm und sagte mir, er brauche Bedenkzeit und möchte mich weiterhin sehen.
Die nächsten 3,5 Wochen sahen wir uns 2-3x pro Woche, zum Spazierengehen, Kino, Thermenbesuch, Essen gehen, zum Reden oder einfach nur zum Fernseh schauen. Hin und wieder schlief ich bei ihm oder er bei mir. Ich war glücklich, dass er mich nicht aus seinem Leben streicht. In der Zeit hatte ich auch nicht das Gefühl, dass wir nicht mehr zusammen wären. So nahm er zum Beispiel immer meine Hand, küsste mich und schlief sehr oft mit mir. Er sagte mir, wir seien auf einem guten Weg. Alles schien gut zu werden.
Am 03.10.14 dann der nächste Schock. Wir waren auf dem Geburtstag von oben genannten gemeinsamen Freund. Wir gingen dort zusammen hin und schenkten ihm gemeinsam etwas.
Später dann fuhr ich ihn nach Hause. Noch im Auto verkündete er mir, es ginge ihm nicht so gut, er könne sich heute keine Zukunft mit mir vorstellen. Jedoch wisse er nicht, ob dies morgen oder so nicht wieder anders ist. Ich war natürlich wieder fix und fertig. Es war ein erneuter Schlag ins Gesicht, da er mir doch die letzten Wochen immer die Hoffnung auf einen Neustart gemacht hat. Ich fragte ihn, ob es dies nun endgültig war. Er sagte er braucht Bedenkzeit. Ich war bereit sie ihm zu geben, da ich ihn ja liebe.
Dann fuhr ich nach Hause.
Am 07.10.14 rief er mich abends an und sagte: "Ich möchte nicht mehr mit dir zusammen sein. Ich kann mir keine gemeinsame Zukunft vorstellen"
Ich fragte ihn, ob dies jetzt ein Witz sei. Ob er ernsthaft 4,5 Jahre Beziehung am Telefon beendet. Daraufhin meinte er, er habe Angst es mir persönlich zu sagen. Er sei ein Feigling. Er hatte schon Angst es beim ersten Mal endgültig zu beenden. Ich fragte ihn, was dann die letzten 3,5 Wochen zu bedeuten hatten. Was es bedeutet hat dass er mich küsst und mit mir schläft. Er sagte, er wisse es nicht. Warum? Warum hat er das getan?
Ich fragte ihn, ob es eine andere gibt. Ich fragte ihn ganz speziell nach einer, da er seit kurzem mit der (Arbeitskollegin) auf Facebook befreundet ist. Er sagte zu mir er steht auf sie, ruderte jedoch sofort zurück und meinte er fände sie attraktiv, aber sie sei nur eine Kollegin, mit der er sich gut versteht und mit der er ein wenig schreibt und mit der er den Motorradschein machen möchte. Außerdem habe sie ja einen Freund. Ich glaubte ihm nicht.
Ich fragte ihn, wie es jetzt bei ihm weitergeht. Er meinte er will nach seinem Studium für 3 Monate nach Australien gehen, obwohl er direkt nach seinem Studium eine Festanstellung in der Firma, in welcher er momentan arbeitet, bekommen hat.
Ich versteh ihn nicht mehr.
Die nächsten Tage habe ich ihn mit Nachrichten bombadiert, weil ich versuchen möchte ihn zu verstehen. Ich weiß dass das falsch ist. Aber ich habe solche Angst, dass da doch was mit dieser Kollegin ist. Er versichert mir jedes mal, dass da nichts ist. Aber ich weiß es nicht.
In meiner Verzweiflung hab ich dann eine ziemlich dumme Aktion gebracht, indem ich dem Freund der Arbeitskollegin gewarnt habe, er solle doch besser auf seine Freundin aufpassen usw. Ich habe es direkt nach dem Senden bereut. Zu spät.
Auf jeden Fall war mein Ex nicht sonderlich von dieser Aktion erfreut.
Das war am 09.10.14. Ich brach wieder total zusammen. An diesem Tag kam ich völlig apathisch von der Arbeit nach Hause. Ich sagte zu meinen Eltern ich brauche Hilfe, sonst dreh ich durch. Ich mach Sachen, die mich erschrecken lassen, dass ich zu so etwas im Stande bin. Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder.
Sie packten mich ins Auto und fuhren mit mir zu einem Psychiater. Es tat gut mit ihm zu sprechen. Er verschrieb mir Medikamente zum Schlafen und zum Beruhigen. Am Montag gehe ich wieder dort hin.
Jedoch geht es mir eigentlich von Tag zu Tag schlechter. Ich habe ständig das Verlangen ihm zu Schreiben oder in Anzurufen. Und ganz oft werde ich schwach. Ich weiß dass ist falsch, oder? Ich muss ihn in Ruhe lassen.
Vorgestern habe ich ihm geschrieben, dass ich mir wünschen würde, er könnte mir das ganze noch einmal persönlich von Angesicht zu Angesicht sagen. Er meinte dass können wir machen, nur sei es dieses Wochenende schlecht. Er meldet sich. Ich sei ihm nach wie vor nicht egal, nur ist es gerade schlecht.
Was soll ich jetzt tun? Soll ich warten, bis er sich meldet? Meldet er sich überhaupt? Und wenn er sich meldet, wie soll ich ihm dann bei diesem Gespräch gegenüber treten?
Wie soll es weitergehen? Ich habe meinen Lebensmut komplett verloren.
Ich will ihn wieder in meinem Leben haben. Ich habe ständig das Verlangen zu erfahren, wie es ihm geht, was er gerade macht.
Ich wünsche mir so sehr, dass er mich nicht ganz aus seinem Leben streicht und wir vielleicht irgendwann normal miteinander umgehen können. Ich hoffe, dass es in der Zukunft (0,5 Jahre oder 1 Jahr) die Chance gibt, dass wir uns vielleicht doch wieder annähern.
Kann mir irgendjemand weiterhelfen? Ich weiß ich habe sehr viel geschrieben. Aber vielleicht ist hier ja doch jemand der sich die Zeit zum Lesen genommen und nun einen Rat für mich hat.
Vielen Dank