Guten Tag.
Ich bin erst seit kurzem, ein paar Minuten um ehrlich zu sein, hier angemeldet, aber ich weiß gerade einfach nicht mehr wohin mit mir. Oder wo ich mir Rat einholen könnte, ohne meinen engeren Freundeskreis in dieses Chaos einzuweihen.
Es geht um folgendes...
Seit ca. zwei Monaten schreibe ich mit jemanden, den ich im Internet kennen gelernt habe. Wir wohnen rund 200+ KM auseinander. Vergangenes Wochenende war er dann bei mir. Geplant waren der Samstag, wenn wir uns beide gut leiden können auch der Sonntag. Am Ende ist er dann sogar bis Montag Mittag geblieben.
Wenn wir geschrieben haben, oder auch jetzt schreiben, dann sagt er mir immer die schönsten Dinge. Manchmal hab ich sogar das Gefühl ich bedeute ihm einfach zuviel für einen so kurzen Zeitraum und das verunsichert mich total.
Ich bin etwas verkorkst .. vorweg gesagt. Vielleicht kann ich drei Romane über mein Gefühlsleben schreiben, ohne auch nur eine Sekunde Klarheit über mein Innerstes zu haben. Aussprechen kann ich es noch schlechter. Wir reden jeden Abend über Teamspeak und während er dann sowas auspackt wie "ach man das ist doch blöd. ich will bei dir sein" kann ich schon nichts mehr darauf sagen, weil mein Kopf leer gefegt wird. Allgemein rede ich überhaupt sehr wenig irgendwie. Naja. Egal.
Jedenfalls, dass Kernproblem ... als wir mit dem Zug zu mir gefahren sind, hab ich ihm in die Augen gesehen und mich durchfuhr irgendwas wie ein Blitz, so das ich einfach weg gucken musste.
Samstags haben wir uns schon gegen halb zehn morgens getroffen. Näher gekommen sind wir uns aber über den Tag eigentlich nicht, waren was unterwegs, geredet, gegessen. Des kam erst als wir dann bei mir waren und im Bett lagen. Da haben halt geredet und gelacht etc. Bis wir dann aufeinmal gekuschelt haben, Händchen halten. Filme haben wir auch noch geguckt und als ich gemerkt hab, er kann nicht mehr wegen der Müdigkeit haben wir uns eben hingelegt und den gute Nacht Kuss gab es dann auch. Jedenfalls sind wir jetzt zusammen.
Ich hab grad das Gefühl drum herum zu schreiben ......
Das Ding ist einfach ... Ich weiß gar nicht mehr was ich für ihn empfinde? Also ich bin gerne mit ihm zusammen, bzw. war es halt über die Tage. Irgendwo vermisse ich ihn auch, schon komisch wieder alleine aufzuwachen.
Aber irgendwie auch nicht? Uff.
Alle diese dummen verliebten Pärchen erzählen was von dem größten Glück der Welt, nie wieder alleine, 24/7 kribbeln im Bauch. Die tun halt immer so als würden sie nur unter Strom stehen. Und bei mir fühlt sich das gerade irgendwie alles sehr sachlich an. Ich bin es nicht gewohnt eine Nähe zu Menschen aufzubauen, weil ich sowas einfach nicht kenne.
Wie gesagt, ich weiß einfach gerade nicht was ich genau fühle. Ausserdem hab ich das Gefühl das sich meine Freunde mehr darüber freuen, dass ich in einer Beziehung bin, als ich mich selbst. Alles so gedämpft und unrealistisch irgendwie.
Hier kann mir natürlich auch niemand sagen, was ich fühle gerade... aber ich kann mich einfach gerade nicht einordnen. Ist es denn normal das man etwas so sachlich betrachten kann? Also das man eben nicht in diesen überdrehten und übertriebenen Zustand verfällt?
Die Gefühle zu haben, ihm etwas vorzuspielen, dass er einfach mehr gibt als ich es irgendwie kann und ich mich nicht ehrlich genug fühle.. soll das was bedeuten?
Ich bin Wassermann, naja frau, xD keine Ahnung ob das tatsächlich irgendeine Bedeutung hat.
Bei ihm kann ich mich sicher füheln, dass weiß ich. Er will mich, er sagt es.
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich es gewöhnt bin alleine zu sein. Seit dem Tod meiner Hündin hab ich mich mit meinen damals 20 jahren sehr zurück gezogen, jetzt bin ich 22. Selten unternehme ich etwas mit Freunden oder lasse jemanden zu mir kommen. Da gehört irgendwie eine große Überwindung zu für mich. Feiern oder so fällt komplett flach. Ich denk immer "du könntest ja nochmal" .. aber dann ist die "Unlust" doch wieder zu hoch. Vielleicht muss ich mich erst daran gewöhnen das ich jetzt jemanden habe, der einfach bei mir sein will? Den ich nicht vor den Kopf stoßen darf?
Wobei mir über die Jahre immer etwas aufgefallen ist.. Zum Beispiel mein letzter Freund ... Ich hatte richtiges Bauchkribbeln wenn wir uns gesehen haben, ich konnte ihm nicht sagen das ich mich in ihn verliebt hab ohne in Tränen auszubrechen, keine Ahnung warum, es hat mir unheimlich weh getan sowas auszusprechen. Bescheuert. Dann waren wir zusammen und ich wusste ich hatte ihn und WUMS hatte ich keine Lust mehr auf ihn. Nach zwei Wochen ca hab ich Schluss gemacht, glaub ne richtige Begründung ausser "Ich kann es einfach nicht" gab es nicht. Schlimm fand ich ausserdem extrem, dass er mir nach drei Tagen gesagt hat das er mich liebt. Wir kannten uns zwar seit der siebten Klasse oder so, aber Freundschaft und ein "ich liebe dich", was meiner Meinung nach sehr tiefgründig sein sollte, sind doch zwei verschiedene Welten.
Manchmal brauch ich einfach jemanden der da ist und dann will ich jemanden, dann bin ich weich und verletzlich. Und manchmal glaube ich, ich bin einfach ein Eisblock und einfach besser alleine dran ohne das jemand bei mir ist. Und das strapaziert mich unheimlich, immer hab ich das Gefühl mich im Kreis zu drehen, denke zweihundertausendmal an einem Tag, in wenigen Stunden, über die gleichen Dinge nach. Immer und immer wieder. Am Ende bin ich dann doch nicht schlauer und fühle mich verloren, solange bis ich vielleicht verdrängen kann .. und dann brichts wieder aus.
Hat vielleicht irgendjemand eine Idee wie ich für mich Klarheit bekomme? Wie ich einfach für mich einsehen kann, was wirklich in mir vorgeht? Was mit mir los ist? Tipps? Vermutungen? Gedankenanstöße?
:\ Ich wäre dankbar, für irgendwas.