Hallo zusammen,
ich weiß, dass dieses Thema bereits mehrmals aufgekommen ist, aber meine Situation stellt sich ein wenig anders und in meinen Augen schwierig da.
Wir kennen uns jetzt schon einige Jahre und haben uns von Anfang an sehr gut verstanden. Seit gut einem Jahr empfinde ich nun aber mehr für sie, was ich mir zuerst auch nicht eingestehen wollte. Aber seit dieser Zeit sehen wir uns auch immer häufiger, und in ihrer Nähe blühe ich richtig auf - was auch die Leute bemerken, die uns zusammen sehen und uns auch kennen. Wir können über alles reden, seien es tiefe Gespräche, teilen unsere Sorgen, Ängste und Nöte, machen aber auch eine Menge Quatsch zusammen, bei dem man einfach nur herzhaft lacht. Wir gehen zusammen ins Kino, treffen uns zu Filmabenden, sehen uns einfach nur so zum reden. Wir machen sogar immer Pläne für gemeinsame Reisen, die aber aus Zeitgründen bisher nie verwirklicht wurden.
Nun ist es seit einigen Monaten so, dass ich, ich kann es nicht anders ausdrücken, wirklich körperlich leide, wenn ich sie nicht sehe. Ich esse schlecht, mein Kopf kreist, und ständig denke ich daran, dass es ihr hoffentlich gut geht.
(entschuldigt die ganzen Ausführungen)
Durch eine gemeinsame Freundin weiß ich nun seit einigen Wochen, dass sie ebenfalls mehr für mich empfindet als nur eine tiefe Freundschaft. Also habe ich mir ein Herz gefasst und angefangen, sie stärker zu umwerben, und darauf nie eine negative Reaktion erhalten. Also haben wir uns einen Abend zusammengesetzt und ich habe es zur Sprache gebracht. Es verlief nicht ganz so wie erhofft - Erklärung folgt weiter unten -, aber dennoch treffen wir uns ständig zu allen Aktivitäten wie vorher auch.
Sie hat keinen Freund, weil sie anderweitig sehr stark eingebunden ist, und durch eines unserer vielen Gespräche, als das Thema mal aufkam, weiß ich, dass sie keine Zeit für einen "Vollzeitjob" hat, so nennt sie eine Beziehung.
Wie mache ich ihr klar, dass ich kein Vollzeitjob sein will, sondern sie so, wie sie ist, nur unterstützen will? Ihr bei allen Problemen zur Seite stehen will, und sie die Gewissheit hat, dass da jemand ist, auf den sie sich verlassen kann, der sie versteht, ohne gleich jedesmal, wenn man sich sieht, ins Bett hüpfen will?
Ich fühle für sie, sie für mich, doch außer ein "Ich hab dich sehr lieb" haben wir das Gefühl nie wirklich beim Namen genannt. Mitunter herrscht auch eine angespannte Atmosphäre, wenn wir mal nur schweigend dasitzen. Mal sendet sie mir eindeutige Signale, dann ist sie wieder sehr verschlossen, und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Denn so groß meine Liebe auch für sie ist, die Sorge, sie mit einer impulsiven Aktion - wie einen direkten Kuss - zu verlieren, nagt mit riesigen Zähnen an mir.
Der ganze Roman tut mir leid, aber ich wollte es einmal ausführen, dass man mich versteht. Auch wenn es für einen Mann unüblich ist, mein Hauptziel ist nicht, sie endlich ins Bett zu kriegen, auch wenn man es kaum glauben mag. Natürlich will ich, sie ist wunderschön, aber mein Anliegen ist wirklich, dass die Gefühle endlich raus können und diese Ungewissheit aufhört, wohin uns unser Weg führt.
Danke für eure Zeit.
Andre