hi zusammen,
ich bin seit 6 jahren mit meinem freund zusammen, er ist perfekt für mich. wir passen wie ich finde super zusammen und harmonieren großartig. ich bin 22, er auch, wir wohnen bereits seit 4 jahren glücklich zusammen. im sommer dieses jahr hat er mir die frage aller fragen gestellt und ich habe JA gesagt. klingt alles recht gut, mh?
er war/ist jetzt ca. 2 jahre krank, hat sich sehr auf sich selbst konzentriert, war körperlich wie geistig sehr schwach und verletzlich - gerade hat er aber einen aufschwung und so gaaaanz langsam und allmählich wird er wieder so wie früher. er hat mir in dieser schweren zeit immer wieder gesagt, wie sehr er mich braucht und liebt und dass er sich ohne mich schon aufgegeben hätte. ich war mir sicher, dass unsere wirklich starke beziehung diese krankheit aushält, dass wir das schaffen - schließlich gehen wir beide zusammen durch dick und dünn, dass haben wir uns schon ganz am anfang unserer beziehung geschworen.
mein konkretes problem liegt darin, dass ich im internet jemanden kennengelernt habe und aus einer oberflächlichen "mailfreundschaft" hat sich immer mehr entwickelt. ich finde ihn ungeheuer attraktiv und ich werde ihn demnächst auch mal treffen, er wohnt ziemlich weit weg von mir. er ist super lieb und wie gesagt unverschämt gut aussehend. er steckt seit 3 jahren in einer beziehung, ist also vergeben, aber es ist nicht zu leugnen, dass da etwas zwischen uns ist..... aber ich denke es wird bei einem treffen bleiben, er hat teilweise andere weltansichten und einstellungen, mit denen ich auf dauer nicht leben könnte und wollte (zb. will er seine kinder mal beschneiden?!)
nun ist es so, dass dieser wunsch ihn zu treffen so stark ist, dass er alles andere in den hintergrund stellt. aber je näher dieses treffen rückt, desto mehr grüble ich: ich habe gedacht, ich würde meinen freund für immer lieben. nein, nicht gedacht, innerlich gewusst! und jetzt, wenn ich mir meinen freund ansehe, er hat sich charakterlich und auch äußerlich verändert, so fühle ich fast gar nichts mehr. er ist mir nicht egal, aber ich bin nicht böse mal ein paar abende ohne ihn zu sein, das macht mir praktisch gar nichts aus - und früher habe ich fürchterlich geweint, wenn wir uns mal eine woche nicht sehen konnten!!!!
was ist nur los. ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass unsere beziehung je wieder so wird wie früher. ist das vielleicht gerade eine andere art von liebe??? eine neue beziehungsphase, die ich noch nicht kannte? ich denke, die krankheit spielt eine gewaltige rolle - sie hat so vieles kaputt gemacht. und jetzt zerstöre ich den rest auch noch indem ich ihn wahrscheinlich betrügen werde....
soll ich weiter investieren in meine so lange beziehung?? was kann ich tun? gibt es irgendwas was ich tun kann um diese beziehung zu retten?? ich denke manchmal, dass ich diesen typen nur treffen werde, um mich für die vergangen zwei jahre in gewisser weise zu "rächen". wir haben uns so weit zurückgezogen, viele soziale kontakte sind gebrochen, außer zu hause auf dem sofa sitzen (wenn ich nicht gerade in der schule war) haben wir nie etwas unternommen, weil es ihm zu anstrengend war. ich habe IMMER rücksicht genommen, ihn nach allen mir möglichen kräften und möglichkeiten unterstützt, so sehr ich nur konnte. und nun kann ich einfach nicht mehr. richtig gesund ist er immer noch nicht, aber er erwartet, dass ich seine eingeschränkte lebensweise weiter teile.......
ihn darauf ansprechen, dass ich gerade unglücklich bin kann ich nicht - er würde es kaum verkraften. er ist nach wie vor geschwächt und gerade dabei sich seelisch zu stabilisieren, da kann ich ihm einfach nicht "das messer in den rücken rammen".....
also, gibt es jemanden der mich versteht? hat jemand einen ratschlag oder eine meinung für mich?
wenn ich freunde um rat frage sagen sie meist "du hast so einen tollen freund, ihr seid für einander bestimmt, wie kannst du daran zweifeln"... hilft mir nicht wirklich, ich habe das gefühl dass mich niemand wirklich verstehen kann.
danke fürs lesen.