Ja, ich bin ein Mann und hoffe hier unter all den Frauen ein paar erhellende Erkenntnisse zu gewinnen über eine Frau, die vielleicht die größte Liebe meines Lebens war. Und die sich immer wieder (bis heute) extrem widersprüchlich verhalten hat.
Es ist eine lange Geschichte, aber ich versuche es kurz zu machen: Bin vor 2 Jahren berufsbedingt in eine andere Stadt gezogen,weil ich eine gute Jobchance bekommen habe.
Bei meinem neuen Arbeitgeber habe ich eine Kollegin kennengelernt, zu der ich sofort eine tiefe innere Verbindung gespürt habe. Hatte wochenlang mit ihr erst nur per Mail und dann telefonischen Kontakt. Aber unsere Mails sprachen von Anfang an für sich und auch am Telefon waren wir uns sofort sehr vertraut und auch sympatisch. Das hat sich auch nicht verändert, als wir uns nach ca. 4 Wochen auf einer Betriebsfeier zum 1 mal gesehen haben. Aber für mich war das bisher alles frei von körperlichem Begehren. Ein paar Wochen später besuchten wir zufällig zusammen eine Tagung und Sie flirtete ziehmlich ausgiebig mit mir. Dort erfuhr ich auch, dass Sie Single war. Auf dem Rückweg von der Tagung (wir fuhren in meinem Wagen) gestand ich ihr, dass ich verheiratet sei und einen Sohn habe. Ich wollte offen zu ihr sein, vielleicht gerade weil ich begann mehr für Sie zu empfinden, als nur Freundschaft. Ich wollte ihr nichts vormachen. Nachdem ich es ihr verraten hatte, war sie etwas schweigsam und ich hatte das Gefühl auch etwas enttäuscht. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich, umarmten und drückten uns und ich hatte das Gefühl, dass wir uns sehr nahe waren in diesem Moment. Vielleicht hatte ich auch das Gefühl, es gibt so etwas wie Freundschaft zw Männern und Frauen.
Was dann passierte? Wie schrieben uns fast täglich ein paar Mails, entdeckten, das wir über viele Dinge ähnlich dachten, trafen uns ab und zu auf einen Cafe und häufig zum Mittagessen in der Kantine. Nach ein paar Wochen lud Sie mich abends zu sich nach Hause ein. Wir redeten über Gott und die Welt, ich erzählte ihr, dass ich momentan noch im Hotel wohne, aber bald eine eigene Wohnung nehmen würde. Weil mein Hotel keine Badewanne hatte, bot Sie mir sogar ihre Badewanne an. Und ich könne auch ein Fahrrad bei ihr unterstellen (ich bin ein ziemlich aktiver Mountainbiker), wenn ich wolle. Kurzum, sie gab mir das Gefühl mich wirklich zu mögen. Nach ein paar Tagen sagte sie mir, sie könne sich gut vorstellen, mit mir zusammen eine Wohnung zu nehmen. Ich war darüber sehr überrascht, da wir uns ja noch nicht besonders lange kannten. Aber sah es eher als Angebot für eine WG - sie wusste ja, dass ich verh. war.
Es war alles so unkompliziert, so leicht mit ihr - ich freute mich auf jeden neuen Arbeitstag, auch weil ich sie dann wieder treffen würde. Wir sahen uns häufig in der Arbeit, meist alle 2 Tage.
Es fühlte sich alles sehr gut an mit ihr und ich begann mich in diese Frau zu verlieben, verreit ihr aber rund drei Wochen nichts von meinen Gefühlen für sie. Dann schrieb ich ihr einen Brief, in dem ich ihr offen gestand, was ich für sie empfinde. Den steckte ich am Freitag in ihren Briefkasten, bevor ich zu meiner Family ins WE fuhr.
Am Sonntag, als ich allein war, rief ich sie an: Sie gestand mir, noch nie einen so schönen Brief erhalten zu haben und dass sie geweint hätte. Wir verabredeten uns für die kommende Woche bei ihr privat.
Bei diesem Treffen in ihrer Wohnung kamen wir uns etwas näher. Wir küssten uns und schmusten ein wenig, hörten Musik - mehr nicht. Weil ich zu Fuss zu ihr gekommen war und es schon spät war, lieh sie mir ihr Auto ohne zu zögern. Am nächsten Morgen holte ich sie ab, half ihr noch ein paar Ohrringe auszusuchen und anzulegen und dann fuhren wir gemeinsam ins Büro.
Es folgten ein paar sehr schöne Wochen, in denen wir uns ab und zu trafen - mehr als Küssen uns schmusen war aber nie. Einmal sagte sie mir, sie sei eine Fairplay-Frau und wolle nicht zweigleisig fahren - was ich akzeptierte.
Nach ein paar Wochen begann sie sich zurückzuziehen. Erfand Ausreden, wenn ich sie Abends mal treffen wollte. Ich war mittlerweile so weit, dass ich mich ernsthaft auf sie eingelassen hätte. Ich überlegte mir ernsthaft, für diese Frau meine Familie zu verlassen - weil ich das Gefühl hatte, es sei meine große Liebe.
In den folgenden Wochen ging es immer wieder so hin und her. Mal trafen wir uns, mal merkte ich, dass sie mich wieder mit Ausflüchten vertröstete. Heute weiß ich, dass es da noch ein bis zwei weitere Verehrer gab, dei sich für sie interessierten.
Ich stellte Sie zur Rede, um endlich Gewissheit zu haben. Das ewige Hin- und her machte mich fertig. Ich fragte Sie: Sag mir einfach nur, wo ich stehe, was ich Dir bedeute. Ihre Antwort: Sie heute ein wenig und sagte, dass sie gar nicht wisse, wo sie stehe. Jahrelang hätte sich niemand für Sie interessiert und jetzt gäbe es gleich drei. Setze mich bitte nicht so unter Druck, sonst geht bei mir eine Tür zu, waren ihre Worte.
Anmerkung: Sie hatte vor drei Jahren ihre einzige langjährige Beziehung mit ihrem Jugendfreund beendet, mit dem sie 12 Jahre zusammen war. Er hatte sei immer sehr einschränken wollen, am liebsten mit 21 schon Kinder gehabt. Sie wollte als Radiojournalistin aber ir eigenes Ding machen und sich beruflich ein bissl entwickeln. Auch im Bett sei es ziemlich scheiße gewesen, so dass sie sich irgendwann verweigerte.
Es vergingen wieder ein paar Wochen, dann verabredeten wir uns zum Essen.
Nachdem wir eine wunderschönen Freitag abend verbracht hatten, zusammen essen waren , gab ich ihr einen Brief mit einer Einladung zu einer gemeinsamen Kurzreise nach Prag. Ich bat sie ihn gleich noch zu lesen. Sie las ihn und begann etwas zu weinen. Sie sagte, wenn ich müde bin, werde ich immer etwas sentimental. Und: Das hab ich gar nicht verdient. Damals konnte ich das nicht so einordnen, heute denke ich, sie hat damit gemeint, dass sie sich nebenher noch mit anderen Männern traf und irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte.
Kurzum wir fuhren nicht nach Prag, aber zum Jahreswechsel nach Amsterdam, um ein paar Magic Mushrooms auszuprobieren. Ich freute mich riesig darauf. Mit der Frau meiner Träume allein in einem Hotelzimmer. Das konnte doch nur ein gutes Zeichen sein. Ich gab ihr noch ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Hatte extra ein paar Kerzen mitgebracht, um alles ein bissl romantisch zu machen und dachte, sie würde sich vielleicht endlich entscheiden können... Letztendlich lief aber auch bei diesem dreitägigen Besuch nichts. Stattdessen reagierte sie richtig sauer, als ich versuchte, ihr auch körperlich näher zu kommen .
Was sagt ihr Frauen dazu? Warum fährt eine Frau mit einem Mann, von dem sie nichts will, allein für drei Tage in ein Hotel mit Doppelbett, von dem sie weiß, was er für sie empfindet? Um ihr Ego zu befriedigen? Um herauszufinden, wie weit er gehen würde?...
Ich glaube schon, dass ich Frauen normalerweise ganz gut verstehen kann (immerhin bin ich mit 2 Schwestern u einer emanzipierten Mutter aufgewachsen) Aber darauf kann ich mir bis heute keinen Reim machen und sie hat mir nie eine Begründung dazu gegeben. Beginnt aber zu heulen, wenn ich ihr sage, dass ich es immer ehrlich mit ihr gemeint habe, sie so akzeptiere, wie sie ist und mich für sie entschieden hätte. Sie hat mir ein paar mal erzählt, dass sie immer mal wieder von verheirateten Männern angemacht worden sei, die nur mit ihr ins Bett wollten. Und sogar ihr bester Freund, den sie seit 20 Jahren kennt (verheiratet, eine kleine Tochter, in der gleichen Firma) habe ihr mal angeboten: Wenn Du mal Lust hast, stehe ich zur Verfügung... Aber sie hat ihm dafür wohl nicht mal eine Ohrfeige gegeben, sondern trifft sich noch heute mit ihm für Kino oder...
Sagt mir bitte ehrlich Eure Meinung. Bin ich verliebt blauäugig einer Verrückten aufgesessen, die sich nicht entscheiden kann und vielleicht sogar beziehungsunfähig ist? Danke:-)
(muss jetzt aufhören, Fortsetzung folgt!)