Ich lese schon länger hier mit, dennoch ist dies mein erster Forumsbeitrag.
Wie nahezu jedes Thema hier, gibt es auch mein Problem wohl nahezu millionenfach. Dennoch muss ich es nun einfach mal niederschreiben, vielleicht aus Hoffnung um ungehörte Ratschläge, womöglich jedoch auch nur um mir selbst einmal ein klareres Bild meiner Gedanken zu verschaffen.
Mein Freund (28) und ich (25) haben uns vor 5 Jahren kennengelernt als wir beide eine Zeit lang im Ausland waren. Über eine gemeinsame Bekannte lernten wir uns in einer Bar kennen. Laut seiner Aussage hatte er vom ersten Moment an ein Auge auf mich geworfen, ich jedoch hatte mich erst kurz zuvor von meinem Ex getrennt und war weder interessiert an einer festen Beziehung, noch glaubte ich daran das so etwas halten könne. Eine Art „Sommerliebe“, entstanden zwischen dem Meer und all den neuen Eindrücken eines fremden Landes. Noch dazu lebten wir auch in Deutschland mehrere 100Kilometer voneinander entfernt und ich bin definitv kein Mensch für eine Fernbeziehung.
Doch er blieb hartnäckig - zum Glück.
Inzwischen wohnen wir seit über 3 Jahren zusammen und haben uns ein schönes gemeinsames Leben aufgebaut.
Es war nicht immer einfach, was viel mit äußeren Umständen zutun hatte und der Tatsache, dass wir zwei vollkommen unterschiedliche Streittypen sind, die sich erst aufeinander einstimmen mussten. Inzwischen führen wir jedoch eine sehr harmonische Beziehung. Wir haben bereits viel zusammen durchgestanden durch die gemeinsame Auslandserfahrung, den Umzug in eine völlig neue Stadt, eine zeitweilige Krankheit und dadurch resultierende Arbeitslosigkeit meinerseits, ein 2. Studium seinerseits, eine Krebserkrankung meiner Mutter.. Wir haben immer zueinander gestanden. Durch diese Geschehnisse sind wir sehr vertraut miteinander, bezeichnen unsere Beziehung beide als sehr innig. Gleichzeitig sind wir aber noch immer sehr verliebt, haben tollen Sex und ein hohes Maß an Zärtlichkeiten.
Er sagt mir täglich wie schön ich sei und wie sehr er mich liebt.
Wir lachen viel, teilweise bis uns die Tränen kommen, machen uns gegenseitig gerne kleine Freuden, tanzen allein durch die Wohnung.
Eigentlich sollte dort doch kein „aber“ sein.
Eigentlich sollte mir all dies Dich genügen, oder?
Doch nach den Jahren möchte ich mehr.
Ich will einen nächsten Schritt. Ich will eine Zukunftsplanung in der es nicht nur um Urlaube oder finanzielle Pläne geht.
Ich will ihn heiraten. Es offiziell besiegeln. Gemeinsam von Kindern träumen (auch wenn diese für mich auch noch 5 Jahre warten können).
Natürlich haben wir über das Thema schon ein paar mal gesprochen und generell haben wir die gleichen Zukunftspläne. Er möchte auf jeden Fall irgendwann Kinder und heiraten gehört für ihn dazu. Im Gegensatz zu mir stammt er aus einer heilen Welt und hat schon immer betont wie wichtig es für ihn ist zusammen zu bleiben.
Doch etwas konkretes kommt da nicht. Im Gegenteil. Je länger wir zusammen sind, desto weniger möchte er über das Thema reden, so scheint mir.
Er weiß das ich nicht erst mit Mitte 30 heiraten möchte, ich brauche aber auch nicht unbedingt heute schon den Kniefall (auch wenn es schön wäre 😁). Nur konkrete Pläne wären toll!
Man heiratet dann ja auch nicht von heute auf morgen!
Mich weiß das ihm Karierre und eine sichere (auch finanzielle) Basis sehr wichtig sind. Aber wir sind beide Mitte/Ende 20, kennen uns seit 5 Jahren und unsere Beziehung wurde bereits auf Herz und Nieren geprüft. Und finanziell stehen wir ebenfalls gut da. Mehr als das sogar, jetzt wo sein 2 Studium gerade abgeschlossenen ist, haben wir beide ein überdurchschnittliches Gehalt und einen unbefristeten Job.
Mich weiß nicht worauf er wartet..
Natürlich ist mir bewusst das ich letztlich nicht Drumherum komme ihn ganz gezielt darauf anzusprechen. Doch ich habe Angst. Angst das mir die Antwort nicht gefallen könnte.
Ich bin mir sicher, dass er weiß das ich bereit wäre. In den letzten Monaten habe ich vermehrt Andeutungen gemacht (mehr als ich selbst wollte) und er macht auch schon manchmal Witze über meine „subtilen“ Andeutungen. Das war’s aber auch. Er lenkt immer so schnell es geht davon ab.
Daraus kann ich doch nur schließen das er noch nicht bereit ist, oder?
Aber wenn er es jetzt nicht ist, wird er es dann jemals sein? Wenn es doch augenscheinlich keinen Grund gibt der dagegen spricht, muss es dann nicht daran liegen das sein Gefühl ihm sagt das ich dennoch nicht die Richtige bin?
Ich hätte kein Problem damit noch 2 Jahre oder so zu warten, wenn ich denn SPÜREN würde das er es Definitv auch will. Wenn man denn gemeinsam diesbezüglich träumen würde. Aber ein „natürlich will ich dich irgendwann heiraten“ reicht mir leider nicht mehr und ich habe Angst völlig umsonst zu warten und dann irgendwann nochmal ganz von vorne anfangen zu müssen.
Ich möchte auch keine dieser Frauen sein die ihrem Partner die Hochzeit einreden. Ich habe das selbst schon erlebt und fand es ziemlich traurig.
Aber was soll ich denn tun? Wenn ich ihm sage wie ich fühle und er sagt das er noch nicht bereit ist, bleibt mir doch eigentlich nichts außer zu warten und zu hoffen, oder eine Beziehung zu beenden in der ich ansonsten doch glücklich bin!?
Ich bin mir sogar relativ sicher das er mir einen Antrag machen würde, wenn ich sage das ich sonst weg bin, aber so möchte ich das auf garkeine Fall!
Hat irgendjemand der es geschafft hat sich bisher durch zu kämpfen einen Rat für mich?
😞