- Im Zweifel Trennung von allen -
Ich hatte einst einer Beziehung zu dem Zeitpunkt entsagt, als ich mir klar zu machen im Stande war, dass sie nicht das non plus ultra, sondern Surrogat für eine innere Lücke namens Einsamkeit war.
Der Schlussstrich entsprang dem Wissen, dass mir in der Partnerschaft etwas fehlte, das aufzuholen nicht möglich schien, sofern ich mich selbst dieser Bindung weiterhin verpflichtete sowie dem Vorhaben, andere - nichtsdestotrotz liebe Menschen - nicht zur Kompensation eigener Defizite missbrauchen zu wollen.
Das war schließlich das Vernünftigste, sonst hätte ich die andere Partei und vor allem auch mich nur belogen.
Konsequenz daraus ist aber nun, bei neuen Bekanntschaften unter "Könnte bis zum Lebensende funktionieren." nicht mehr anzusetzen.
Frag Dich also, ob diese neue Verliebtheit nicht nur eine Schnapsidee Deiner Gefühle darstellt oder einem indirekten Zweifel zu Deiner bisherigen Situation gleichkommt.
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(Aus meiner derzeitigen Perspektive zu solch einem Dreiecksverhältnis:
Ich selbst habe eine Person kennen gelernt, die in einer Beziehung steckt. Ob glücklich oder heimlich unglücklich lässt sich für mich nicht klarstellen.
Mir wurde geraten, das Subjekt meiner Begierde trotz gelebter Partnerschaft wenigstens anzugraben.
Dass ich diesen Rat nicht ummünze, obwohl mir durchaus etwas daran läge, liegt allein daran, dass ich als Außenstehender menschliche Beziehungen mit einem gewissen Maß an Respekt betrachte. Die zu gefährden, liegt mir fern.
Auch wenn die romantische Vorstellung, Menschen würden Partner- und Lebensgemeinschaften auf Dauer nur eingehen, wenn sie sich ihrer Zweisamkeit absolut sicher sind, realitätsnaher Unsinn ist, von dem ich schließlich aus eigener Erfahrung weiß.
Solltest Du ergo tatsächlich (!) in jemanden verliebt sein, der/die ebenso wie ich denkt, dann gib ihm/ihr zu verstehen, dass Deine jetzige Partnerschaft nicht die letzte sein soll. Wenngleich Du vielleicht auch noch etwas Zeit brauchst, um die Dinge neu zu ordnen.)