Trennungsschmerz ja - kaputtmachen nein :-)
Hallo, ich kenne jetzt nicht deine Geschichte. Ich erzähl einfach nur mal von mir: ich wurde nach 30 gemeinsamen Jahren im Juli von 1 Tag auf den anderen von meinem Mann verlassen. Und zwar in einer wirklich beschissenen Art und Weise.
Ich war von einem Tag auf den anderen auf mich gestellt, habe dann noch erfahren, dass er mich wieder belogen und hintergangen hat.
Ich habe in der ersten Woche nach der Trennung einen Nervenzusammenbruch gehabt und mir dann gedacht - nein, das geht so gar nicht. Es kann nicht sein, dass man daran kaputt geht, wenn jemand keine Gefühle mehr für einen hat.
Ich habe mich - auch aufgrund von einigen Krankenstandstagen - dann meinen Chefs und einem Kollegen anvertraut. Und das war vollkommen richtig so. Ich habe dann auch in der weitläufigen Familie und bei meinen unmittelbaren Nachbarn relativ rasch gesagt, wie die Dinge stehen - dass eben eine Scheidung komnen wird.
Ich habe endlich den Mut gehabt, darüber zu reden - vorher war ich ein Mensch, der eher "zugeknöpft" war. Ich habe dann soviel Positives und soviel Hilfestellung gespürt.
Ich habe mich im Fitnessstudio angemeldet und im Bogensportverein (das habe ich allerdings jetzt wieder aufgegeben!). Habe mir eine Therapeutin gesucht und nach fünf Sitzungen war ich wieder auf einem guten - eben neuen - Weg.
Ich habe mir auch den Spaß erlaubt, mich in einer Singlebörse einzuloggen und einen Mann zu treffen. War zwar nicht der richtige, aber es war eine sehr witzige Angelegenheit.
Ich habe nun Anfang November den Scheidungstermin und fliege im Oktober 8 Tage nach Sizilien - so eine Studienreise in einer kleinen Gruppe. Ich traue mich jetzt wesentlich mehr als die Jahre zuvor und genieße es auch.
Glaube mir es gibt etwas Schöneres als du hattest. Wichtig ist der erste Schritt von dir selber - rede mit Leuten darüber, gehe offen und gerade durch die Welt. Und du wirst sehen - du fühlst dich besser und du erkennst deine Werte. Wenn du bei dir selber angekommen bist, kannst du drüberstehen.
Ich trauere auch noch manche Tage allem nach. Aber wenn ich es klar und rational betrachte - es gibt nichts mehr nachzutrauern. Ich glaube nicht, dass du nicht geliebt werden möchtest. Ich glaube nicht, dass du in einer Beziehung in der es so ist, glücklich wirst. Ich glaube, dass redet man sich nur selber so ein.
Ist ein hartes Stück Arbeit und man schafft es sicher nicht alleine. Wenn man nur ein wenig von anderen getragen wird - gibt das echte Motivationsschübe.
lg