Ich schreibe diesen Beitrag, weil ich denke es könnte mir helfen meine Probleme und Gedanken aufzuschreiben.
Erst mal zu meiner Geschichte. Ich bin 30 Jahre alt habe relativ früh geheiratet, das ist jetzt 7 Jahre her. Gründe für die Heirat waren vorangig die Liebe aber auch das mein Mann nicht aus Deutschland kam, und da ich nach 3 Jahren Urlaubsbeziehung keine Lust mehr hatte von ihm ständig getrennt zu sein, traf ich bzw. wir den Entschluss zu heiraten um endlich mit ihm mein Leben verbringen zu können. Relativ bald stellte sich aber heraus, daß es sehr problematisch ist wenn zwei Menschen aus unterschiedlichen Ländern kommen und sehr verschiedene Ansichten übers Eheleben haben und auch noch so jung sind. Da waren unerträgliche Eifersucht, nicht Verständnis, Handgreiflichkeiten und auch keine Akzeptanz für meinen Beruf, in dem ich sehr erfolgreich bin aber halt auch Zeit und Nerven in Anspruch nimmt, rotz allem habe ich fast 7 Jahre gebraucht um den Schritt zu tun und mich zu trennen. Letztes Jahr war ich sogar noch schwanger hatte aber leider eine Fehlgeburt, war alles sehr schlimm für mich aber auch für ihn. Nun ist es 5 Monate her, seit ich von ihm getrennt lebe und ich habe seit 2 Monaten auch wieder einen neuen Freund, ging schnell ich weiß. Auch wenn mein neuer Freund mir sehr gut tut und ich ihn sehr sehr gern habe, bin ich oft sehr traurig, das macht die neue Beziehung natürlich sehr schwierig. Ich denke sehr oft an meinen Mann, wieso ist alles so gelaufen, wieso hat er gewisse Dinge immer wieder getan, wieso hat er mir so oft weh getan, wieso hat er, ... die Beziehung dem Ende zuging nicht gekämpft. Klar liebte ich ihn am Schluss nicht mehr, aber er war und ist mir nicht egal, und das macht es so schwierig. In unserer Beziehung hat es am Anfang nicht an Liebe gemangelt aber irgendwann erträgt man vieles nicht mehr, Vorwürfe, Unterstellungen und Schläge.
Ich habe ihn wirklich geliebt über alles, aber von Liebe alleine kann eine Beziehung nicht leben, so viele Dinge, die nicht passen machen diese Liebe irgendwann kaputt. Trotzdem denke ich sehr viel an ihn, auch wenn ich einen neuen Partner habe, mit dem alles schön ist. Ist das normal? Braucht man wirklich solange, bis man einen Menschen vergißt und es nicht mehr weh tut. Ist es normal, daß man seine Entscheidung manchmal in Frage stellt, obwohl man sehr lange über die Trennung nachgedacht hat. Ist es nicht verrückt, daß man von einem Menschen sehr oft verletzt wird, seelisch ... auch körperlich, man ihm aber trotzdem verbunden ist und ihn nicht vergessen kann? Ist die Beziehung mit meinem neuen Freund noch zu früh, hat das überhaupt Zukunft, wie schwer ist es auch für diesen neuen Partner? Werde ich auch irgendwann die Schuldgefühle gegenüber meinem noch Ehemann los, ihn so verletzt zu haben, obwohl er mich ja eigentlich jahrelange verletzt hat? Ihr seht Fragen über Fragen, die mir schwer zu schaffen machen. Obwohl ich liebe Menschen in meiner Nähe habe, vorallem meinen neuen Partner, die mir versuchen zu helfen, was nicht immer gelingt, möchte ich doch sehr gerne von euch hören, ob ihr Ratschläge habt oder ob es jenandem ähnlich geht/ging und nachvollziehen kann, was in mir vorgeht. Ich würde mich sehr darüber freuen, viele Antworten zu bekommen, die mir vielleicht weiterhelfen oder zumindest zeigen, daß es auch andere Menschen gibt, denen es so geht wie mir.