ines_12848468Ich habe keine Angst
vor Fragen. Doch m.E. gehört es nicht in die Diskussion von Sunshine. Diese sollte nur für sie vorbehalten sein.
Dennoch würde ich dir gerne separat eine Erklärung geben, die vielleicht etwas länger ausfällt.
Nur soviel fürs Erste: Ich bin mit meiner Frau 28 Jahre zusammen (befreundet) und 20 Jahre verheiratet. Wie durchleben jetzt bereits seit ca. 1 bis 2 Jahren eine Krise, die sicherlich durch eine Verliebtheit meiner Frau zu / von (m)einem besten Freund ausgelöst wurde und die ich vielleicht überzogen gewertet habe. Ich weiß es nicht, denn die Ereignisnisse sind recht komplexe und würden den Rahmen hier sprengen. Als ich jedoch den Text von Sunshine las, fühlte ich, dass wir unsere heutige Situation nicht lösgelöst von der Vergangenheit (als wir um die 20 waren) sehen können. Denn damals hatten wir in unsrer Sexualität ähnliche - sagen wir Wünsche; nicht jedoch in dem von ihr beschriebenen Verhalten ihres Freundes, also dass ich oder meine Frau vor der Glotze etc. gesessen hätten. Wir haben in den letzten Monaten versucht unser Verhalten (auch meins) zu analysieren. Heraus kam in Kurzform, dass ich mich danach gesehnt habe, von meiner Frau / damaligen Freundin geführt zu werden; das auch sie Entscheidungen i.S. die Beziehungrichtung vorgebend oder ihre Wünsche durchsetzte. Ich bin ein sehr dominater Mensch - das weiß ich / auch bedingt durch meinen Beruf - und habe mir immer gewünscht Zuhause nicht dominat sein müssen. Leider traf ich auf eine Frau, die sehr ruhig war und in Diskussionen sich zu schnell zurück zog.
Natürlich lag das (so werte ich es heute) auch oder gerade an mir. Nur habe ich das damals nicht so gesehen (die Erkenntnis kam viel später). Je mehr ich agumentierte, desto ruhiger wurde sie. Man kann sagen, dass ich sie zugelabert habe und sie mich durch ihre (zu) ruhige Art gegen die Wand oder in Leere hat laufen lassen - dies ist ebenso falsch.
Vieleicht liege ich bei Sunshine daneben, aber m.E. lag bei uns und liegt ggf. bei ihr das Problem darin, dass sie nicht mal die Initiative ergreift und ihm unmissverständlich sagt was "sie" will. Das hat naturlich zwei Seiten: 1. sie muß ihm klar und eindeutig sagen, dass sie "gemeinsam" etwas mit ihm unnehmen will etc. aber auch 2. das auch sie ihm ihr sexuelle Verlangen zeigt und es nur mit ihm ausleben will. Auch Männer - oder gerade Männer wollen begehrt, geführt werden, wollen sich mal fallen lassen können und Schwächen zeigen können. Ich weiß nicht, ob ich es rübergebracht habe, aber ich hatte das Gefühle der Paralellität zu uns.
Zu den vermutlich anderen Fragen kann ich nur in Kürze sagen. Wir schreiben nach einer Zeit von Eifersucht, Trauer, Wut, Verzeiflung unlogischen Denkens einen -sagen wir neuen Lebensvertrag. Ob er letztlich unterschrieben wird, wissen wir beide nicht. Beispiel: Am liebesten hätte ich diese Frau wieder, die ich 28 Jahre geliebt habe. Meine Frau hätte am liebsten den Mann wieder, den sie seit 28 Jahren liebt. Der Einbruch meines vermeintlichen Freundes in die Gefühlswelt meiner Faru hat uns verändert, so oder so. Letztlich hat es aber gezeit, dass wir irgentwo ein oder mehere Probleme haben / hatten.
Wir arbeiten daran. Aber zu Schluß: manchmal habe ich auch bewußt allgemeine Fakten verfälscht, um nicht doch von irgentjemandem erkannt zu werden. Wir haben zwei irrsinnig nette Mädchen, die von alldem nichts mitbekommen bzw. mitbekommen sollen.
In der Lieratur steht, dass es keine Langzeitbeziehung gibt (1 von 1000) die ohne eine Krise glücklich verläuft.
Heute sind wir soweit, dass wir beiden zumindest davon überzeugt sind, dass wir 28 Jahre glücklich waren - auch wenn die Probleme nicht so ans Tageslich gekommen sind, wie es vielleicht besser gewesen wäre.
Liebe Blondes. Ich stelle mich und danke dir, dass du dir Zeit genommen hast mein Leben in Ansetzen zu lesen.
Ich antworte dir auch weiterhin, denn nur so schaffe ich es mich und uns zu verändern. Ich glaube es lohnt sich zu kämpfen --- auch mit dir in der Form Antworten zu geben.
Vieleicht brachte diese Antwort auch dir,liebe Sunshine etwas.
Liebe Grüsse Klaus