Hallo,
mein Freund hat sich am 28.11.03 mit der Begründung von mir (34)getrennt, er möchte jetzt mit 34 Jahren eine Familie gründen. Er weiß seit 11 Jahren, daß ich keine Kinder haben möchte. Wir haben uns zuletzt ziemlich auseinandergelebt, wobei ich und alle Außenstehenden erkannt haben, daß wir uns durch den Alltag haben auseinanderbringen lassen. Zuviel Arbeit, kaum gemeinsame Aktivitäten. Wir haben zusammen ein Haus gebaut und danach (ab 2000) ging wir immer weiter auseinander.
Meinem Freund sind nun Zweifel gekommen, ob seine Entscheidung richtig war. Er möchte zwar nach wie vor Kinder, möchte aber wissen, warum sein Kinderwunsch so stark geworden ist. War es durch das Auseinanderleben, hat er den Kinderwunsch zu lange unterdrückt, oder was auch immer. Jedenfalls liebt er mich nach wie vor, kann sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen usw. Er hat ab 15.02. eine Wohnung und wohnt bis dato bei einem Kollegen in dessen Wohnung allein. Er möchte sich Gedanken machen, warum es so gekommen ist. War es wegen des Auseinanderlebens, möchte er es noch einmal probieren. War der Kinderwunsch nur unterdrückt und ist deswegen jetzt so stark, dann will er eine Familie gründen.
Ich habe ihm vorgeschlagen, da wir jetzt unsere Fehler kennen, sofort einen neuen Versuch zu starten und die Fehler zu ändern. Der größte Teil ist nun mal Alltagskram. Wenn er dann immer noch unglücklich ist, kann es nur daran liegen, daß er eigene Kinder haben möchte. Ich muß dazu sagen, daß ich mich bislang gegen Kinder gesperrt habe. Ich konnte mit ihnen nichts anfangen und wa auch nicht gerne dort, wo Kinder sind. Damit hatte mein Freund anscheinend ein großes Problem, da er Kinder liebt. Gesagt hat er es mir leider nie, sonst hätte ich versucht, das zu ändern. Jedenfalls habe ich jetzt angefangen, es zu ändern und es klappt sehr gut. Ich war sogar schon bei seinem Patenkind und habe das Gefühl, auch dort angenommen worde zu sein.
Das interessiert ihn jedoch nicht. Er sagt, er muß erst den Grund herausfinden, warum sein Kinderwunsch so groß ist. Zu meinem Vorschlag sagt er nur, er sei noch nicht soweit (sein Standartspruch). Bis letzten Montag haben wir uns fast nur gestritten, wen wir versucht haben, zu diskutieren. Seit email-Kontakt von Freitag klappt es besser. Er sagt jetzt, daß ich in meinen Gedanken viel weiter sei als er und meine Briefe und Vorschläge so weit zu Ende gedacht seien, daß er sich zurückgesetzt fühle. Ich habe zwar mittlerweile erkannt, daß ich ihn nicht mehr drängen darf. Aber ich habe das Gefühl, er unternimmt alles Mögliche, um nicht nachdenken zu müssen. Ich habe die ganze Sache innerhalb kürzester Zeit herausgefunden, er kümmert sich um sein defektes Auto, seine Arbeit und seine Wohnung und sagt, er könne in der Wohnung seines Kollegen nicht vernünftig nachdenken. Erst, wenn er in seiner eigenen Wohnung sei und dort renoviert und alles eingerichtet habe, könne er sich Ruhe gönnen und nachdenken. Ich bin davon überzeugt, wenn mir etwas wichtig ist, kommen die Gedanken von allein, egal wo ich bin, auch als Mann. Deswegen hänge ich im Moment. Ich weiß, ich muß vorangehen, damit ich für den Fall einer negativen Entscheidung nicht wieder in ein Loch zurückfalle. Trotzdem mache ich mir irgendwo Hoffnung, da ich davon überzeugt bin, wir sind geschaffen füreinander und haben uns einfach auseinandergelebt. Er will mir keine Hoffnung machen. Gibt anderen gegenüber zu, daß er mich liebt und vermißt und sagt mir nur, er sei noch nicht soweit. Er sagt lediglich, er könne seine Probleme jetzt anpacken und es würde nicht mehr lange dauern, eine Zeit könne er nicht nennen. Ich habe mir selbst eine Frist bis Ende April gesetzt, weil ich dann sehen will, liegt ihm etwas an mir, dann würde er seine Entscheidung schneller treffen. Ich finde es noch sehr lang bis April... Was soll ich tun, damit ich nicht so sehr über die Situation nachdenke? Wie kann ich meine Gedanken endlich abschalten? Lohnt es sich, zu warten?