Hallo!
Ich (33J.) habe mein Leben zerstört und fühle mich sehr einsam. Ich weiß, dass ich selbst an allem Schuld bin, und so trifft es mich umso mehr.
Mein Leben war bis vor 2 J. ganz geordnet. Ich war viele Jahre mit meinem Freund zusammen, er war auch mein erster Freund. 2007 haben wir geheiratet. Ich liebte ihn, aber er hat mich wenig unterstützt und ich habe mich ihm zu sehr angepasst und mich in der Beziehung verloren. Ich wußte irgendwann gar nicht mehr, was ich will und bin.
Im Jahr nach der Hochzeit waren wir eigentlich schon nicht mehr richtig ein Paar, wir habe eher nebeneinander her gelebt. Auf der anderen Seite konnte ich ihm aber 100% vertrauen. Zärtlichkeit gab er eher weniger, aber geredet haben wir viel. Ich konnte mir seiner Liebe immer sicher sein und er hat es mir auch oft geschrieben. Ich liebte ihn aber nicht mehr wirklich, er war mehr ein guter Freund.
2008 habe ich einen anderen Mann kennengelernt. Ich war mit ihm zunächst gut befreundet und er hat nie versucht, meine Ehe zu zerstören, für ihn war ich eine Kumpelfreundin. Ich verliebte mich aber in ihn und habe mich schließlich von meinem Mann getrennt und kam irgendwann mit dem neuen Mann zusammen, weil ich dachte, dass er mir genau das geben würde, was ich in der anderen Beziehung vermißt habe. Zuerst war das auch so, und ich dachte kaum noch an meinen Mann, vermißte ihn gar nicht, wir waren auch wohnungsmäßig getrennt. Mein Mann hat noch ca. 6Monate versucht, mich zu einem erneuten Bezeihungsversuch zu überzeugen. Das lehnte ich damals aber ab.
Im Verlauf der neuen Beziehung merkte ich, was ich alles an meinem Mann Gutes hatte.
Mein Mann hat natürlich die Scheidung eingereicht. Wir hatten kaum noch Kontakt, wenn dann nur über kurze Mails. Ich bereue inzwischen alles, ich denke seit neuestem nur noch an die schönen Zeiten mit ihm und was ich alles verloren habe. Ich sehne mir wieder die Sicherheit zurück, das Wissen, dass er für mich da ist auch wenn ich alt und krank sein sollte.
Ich habe Schuldgefühle und wünsche mir alles rückgängig machen zu können. Ich will nicht geschieden werden, denn irgendwie gehört mein Mann zu meinem Leben, ich kann mir nicht vorstellen, dass dann wirklich alles vorbei ist. Das Gefühl ihm gegenüber war die ganze Zeit so, als sei ich bei meinen Eltern ausgezogen. Die gehören auch noch zu einem, auch wenn man auszieht und sein eigenes Leben lebt und sind irgendwie da. Ich weiß, dass das alles Mist ist, was ich da gemacht habe. Nun ist in einigen Wochen der Scheidungstermin und ich würde am liebsten sagen, dass ich nicht geschieden werden will. Hat jemand sowas auch schonmal erlebt? Kann man so einen Fehler je wiedergutmachen? Kann man sich sowas je selbst verzeihen? Ich habe nur noch die schönen Erinnerungen im Kopf... niemand wird mich mehr so lieben wie er...
Vielen Dank, Juliana