gesa_12885687Hallo Brokenheart,
ich habe mit Interesse den Thread hier verfolgt. Du und Widdergirl, Ihr habt Euch wirklich sehr schöne Kommentare hier geschrieben und habt die Sache gut auf den Punkt gebracht. Beide leidet ihr, seid aber dennoch trotz allem nicht völlig kopflos, sondern versucht beide, analytisch vorzugehen, Eure Partner zu verstehen.
Mir scheint, Eure beiden Männer haben große Probleme mit sich selbst, sind labil und nicht wirklich selbstbewusst. Hinzu kommt, dass viele Männer eben nicht reden können und alles lieber mit sich selber ausmachen, selbst, wenn es hinterher ins Aus führt.
Lieber verlieren sie einen geliebten Menschen, als ihre Gefühle preis zu geben. Bei Dir, Brokenheart, vermute ich, dass Dein Mann noch ganz andere Probleme hat, als nur seine Schulden, die ja für sich genommen schon schlimm genug sind, aber bei weitem keine Begründung für seine Entscheidung.
Seine Zeilen, dass er Dich leider nicht mehr liebt, scheinen mir eher so formuliert, um Dir die Trennung zu erleichtern, Dir zu verdeutlichen, dass er es nicht wert ist, um ihn zu kämpfen, weil seine Gefühle sowieso gestorben sind und er Dich nur noch gerne hat.
Er kennt Dich gut und wusste genau, das Du aufgrund dieser Aussage aufgeben würdest - wer kämpft schon um eine Liebe, die nicht mehr erwidert wird?
Sag mal, Du sagtest, er nimmt jetzt Drogen. Kann es ein, dass er zuvor schon damit ein Problem hatte und irgendwie wieder da rein gerutscht ist, so dass er es für besser hielt, sich von Dir und dem Ungeborenen zu trennen, um Euch nicht mit in den Sumpf zu ziehen?
Das würde mir plausibel erscheinen.
Nur die Schulden können aus meiner Sicht nicht der Grund für dieses Verhalten sein, denn man verletzt nicht den Menschen, den man liebt, nur weil man finanziellen Mist gebaut hat.
Möglicherweise hat er das Gefühl gehabt, er kann dem Familienleben nicht Stand halten, Versagensängste spielen bei vielen Männern eine übergroße Rolle und bevor die Partnerin merkt, dass er versagt, geht er lieber und handelt gegen sein Herz.
Ich glaube, er liebt Dich nach wie vor, nur er traut sich das Leben mit Frau und Kind nicht zu. Er wünscht, er könnte es meistern, aber ihm fehlen der Mut und die Kraft dazu. Dafür würden auch seine starken Verlustängste sprechen, die er vor der Trennung hatte. Er glaubt, es nicht wert zu sein, dass Du ihn liebst und ihm treu bist. Sein Selbstwertgefühl ist völlig im Keller. Natürlich kratzt es einen Mann auch, wenn die eigene Frau alles auf die Reihe kriegt, eben auch finanziell und er selbst dagegen keinen Weg findet, sein Leben so in Ordnung zu halten, wie es erforderlich wäre, wenn man eine Familie gründet.
Er hat sich das alles gewünscht, dann aber gemerkt, dass es über seine Kräfte geht, dass er es einfach nicht schaffen kann.
Ich denke, er bräuchte psychologische Hilfe, aber wie kriegt man einen Mann dazu, sowas anzunehmen, wenn er sich total sperrt und verschließt?
Hast Du schon mal daran gedacht, ihm Deine Gedanken, Sorgen und Gefühle in einem Brief zu offenbaren?
Ich meine, wenn er nicht mit Dir reden kann oder will - einen Brief kann er auch mehrmals lesen, ohne dass jemand eine direkte Antwort von ihm erwartet.
Vielleicht wäre es gut, ihm diesen Brief nach der Geburt Eures Kindes zu schreiben, mit einem Foto von dem Kleinen, der seinen Vater braucht usw.
Möglich, dass das sein Herz soweit erweicht, dass er seine Ängste erstmal zurück stellen und mit Dir Kontakt aufnehmen kann.
Wenn Du ihn erstmal soweit hast, hast Du vielleicht auch eine Chance, zu ihm vorzudringen, weil er in dem Moment spüren wird, wie schön es wäre, wieder bei Dir und dem Kleinen zu sein.
Ich wünsch Dir ganz viel Glück und Stärke und vor allem alles Gute für die bevorstehende Geburt!
Liebe Grüße
Katrin