Ich bin 35 Jahre alt und fühle mich kopfmäßig grade eher wie 16.
Das Problem ist, ich denke, ich begehre meinen Gynäkologen :roll:
Warum ich das jetzt schreibe weiß ich gar nicht. Vielleicht um Antworten wie - bist du doof - zu bekommen. Vielleicht um mich "rein" zu schreiben in der Hoffnung, wieder klar zu kommen. Keine Ahnung.
Ich war das erste mal bei diesem Arzt. Grund: Schwangerschaft.
Vorher war ich auf seiner Internetseite - das war dieser Mann, aber er sah irgendwie anders aus als auf den Fotos. Er hat eine irgendwie warme aber auch irgendwie dominante, fast bedrohliche Ausstrahlung. Egal. Ich musste trotz Termin und ganz früher Uhrzeit fast eine halbe Stunde warten. Dann kam ich dran, der Doc stellte die üblichen Fragen, untersuchte mich (dabei war eine Arzthelferin anwesend - bei alles folgenden Untersuchungen waren wir allein), wir Unterhielten uns kurz über ein gemeinsames Hobby, wobei ich ihn als arrogant empfand.
Beim nächsten Termin habe ich ihn plötzlich nicht mehr als Asexuell gesehen, ich habe ihn als Mann wahrgenommen. Ich weiß nicht warum. Ich musste nicht warten, konnte sofort ins Behandlungszimmer. Der Doc war wie beim letzten Mal, ich bilde mir jedoch ein, dass er mir häufiger in die Augen sah. Wahrscheinlich Einbildung. Er rannte auch dauernd rum als ich bei ihm am Schreibtisch saß nach der Untersuchung. Vom PC, wieder zum US-Gerät, wieder zum Pc - 3 mal war er mindestens nochmal am US Gerät. Dieses Rumgerenne wirkte, als wäre er zerstreut.
Beim dritten Mal war ich wegen leichten Blutungen ohne Termin, wohl mit vorherigem Anruf, da. Ich musste im Wartezimmer platz nehmen - es war fast ganz voll.
Ich saß gerade, da wurde ich auch schon aufgerufen.
Wieder sah der Doc mich beim reden irgendwie fixierend an. Beim Ultraschall redete er nicht - ich sah selber, dass das Herz meines Kindes nicht mehr schlug.
Beim Anziehen (ich ziehe den Vorhang eigentlich nie ganz zu - hab ich noch nie getan) stand er vor mir und sah mir zu.
Er erklärte mir das weitere Vorgehen mit Ausschabung und so weiter, holte mir Taschentücher, weil ich Tränen in den Augen bekam - ich mich aber eigentlich vor dem Arzt zusammenreissen wollte.
Die Ausschabung hat er vorgenommen. Eine halbe Stunde vor der regulären Öffnungszeit. Ich habe in diesem blöden Dämmerzustand nach dem Eingriff wohl geflucht (sagte mir die Arzthelferin - sie fand das niedlich. Ich hoffe, ich habe mich nicht ganz daneben benommen).
Beim Gespräch danach war mein Freund mit dabei. Mein Doc hat ihn kaum eines Blickes gewürdigt, mir wieder die ganze Zeit in die Augen gesehen.
Nachsorgetermin - ich und eine andere Dame waren im Wartezimmer - sie war vor mir da. Nach 5 min wurden wir gemeinsam aufgerufen. Der Doc stand an der Anmeldung, lächelte mich an und Grüßte (die andere nicht) und kam mir hinterher in den Behandlungsraum, nicht der Frau, die vor mir da war.
Er gab mir die Hand, wie immer, nur länger. Als ich meine schon wegzog, hielt er noch kurz fest.
Auf dem Stuhl merkte ich, dass nicht untersucht wurde. Der Grund war, der Doc stand vor mir und guckte auf das Tattoo auf meinem Dcolleté. (Nein, ich hatte kein Shirt mit sehr tiefen Ausschnitt an. Ausserdem hat er das Tattoo nicht zum ersten mal gesehen). Sein Blick war auch nicht so fixierend wie sonst so oft wenn er mir in die Augen sah, sondern irgendwie warm. Ach ich weiß auch nicht.
Beim Gespräch lächelte er wieder oft und sah mir in die Augen.
Ich bin total bekloppt - es ist eigentlich nichts passiert, ausser dass ich ihn als Mann statt als "geschlechtsneutralen" Mediziner wahrgenommen und festgestellt habe, dass er gar nicht so schlecht aussieht, mich sexuell reizt. Der erste Arzt in meinem Leben, den ich als Mann sehe
Ich bin nicht der Typ von Frau, der auf Teufel komm raus flirtet. Gar nicht. Er ist ausserdem verheiratet. Auch mache ich keine Termine in der Praxis aus, um ihn zu sehen.
Aber aus dem Kopf bekomme ich ihn dummerweise trotzdem nicht.