Mein Beileid
Liebe Wetterfee,
vor 2,5 WOchen ist nach langer Krankheit der Vater einer ganz ganz engen Freundin gestorben. Ich habe sie während der Krankheit ihres Dads begleitet. Auch ich wusste in der Zeit nicht immer was ich sagen soll oder wie ich reagieren sollte, was war richtig?. Aber ich habe gelernt, dass man nicht das richtige sagen kann, man kann nur das richtige tun. Sagen, dass alles wieder gut wird ist doof... wird alles gut? Wieder alles wieder? Nee, das ganze Leben wird sich für die Hinterbliebenen ändern. Der Verstorbene wird an allen Ecken und Enden fehlen.
Deine "Aufgabe" ist es, diesen Schmerz mit ihm zu teilen. Sei da, wenn er Dich braucht. Höre zu, wenn er reden möchte, auch dann wenn Du nicht weißt was Du sagen kannst. Einfach nur da sein und ihm, seine Mutter und seine Schwester wissen lassen, dass Du ihm ein Stütze bist.....
Ich weiß, da ist am Anfang eine Hemmschwelle, weil man die direkten Angehörigen nicht stören möchte. Man wartet auf Zeichen... So habe ich mich bei meiner Freundin auch anfangs verhalten bis ich gemerkt habe, dass sie das nicht will, dass man sie wie ein rohes Ei behandelt... Sie wollte einfach, dass wir da sind... Und dann habe ich es auch so gemacht.
Einige haben mich nach dem Tod gefragt wie es ihr geht, wollte nicht direkt sie fragen... wollten sich später bei ihr melden, ihr erst Ruhe lassen. Aber das ist falsch. Damit bestraft man den Hinterbliebenen noch mehr, wenn man sich auch Angst sich falsch zu verhalten distanziert. Das brauchen sie nicht, sie brauchen Nähe... Sei da, einfach nur da.
LG Pluster
PS. an dem Spruch "Geteiltes Leid, ist halbes LEid. Geteilte Freude ist doppelte Freude" ist was wahres dran....