Solche Momente...
bergen manchmal insofern auch Gutes, weil man sich auf die Dinge zu besinnen beginnt, die für einen selbst wichtig sind.
Wie viele Dinge wollte man schon immer tun, schiebt sie aber ständig vor sich her, weil man ja noch soooo viel Zeit hat. Angefangen bei Kleinigkeiten. Meine Familie mal wieder zu besuchen, oder meiner besten Freundin zu sagen, wie wichtig sie für mich ist. Zu meinem (damals noch) Freund ziehen, weil die gemeinsame Zeit mir dann doch wertvoller war als meine "Freiheit".
Nach dem 11. September habe ich wochenlang geträumt, Menschen, die ich liebe, würden ums Leben kommen.
Weil wir in der Nähe eines großen Chemiegeländes wohnen, das viele als wahrscheinliches Ziel ausgelotet hatten ("Wenn ich ein Terrorist wäre..."), da der anzurichtende Schaden für die ganze Umgebung immens wäre, hätte ich in den Wochen danach am liebsten Umzugskartons gepackt und wäre auf eine einsame Insel/einen Berg ..... gezogen, mit allen, an denen mir etwas liegt.
Ich habe mich 2001 ab dem Zeitpunkt besser gefühlt, als ich den Menschen, die für mich wichtig sind, das auch mal wieder gesagt bzw. gezeigt hatte.
Das hat mir geholfen, mein eigenes Leben wieder wertvoll und positiv zu finden. Es gibt viele böse Menschen auf der Welt, aber zum Glück sind die Guten nach wie vor in der Überzahl.
Vielleicht verändert das nicht gleich die Welt, aber anderen Menschen wieder mit Liebe und Vertrauen statt mit Angst zu begegnen, ändert auf jeden Fall das eigene Leben zum Positiven.
Wenn ich die Bilder aus Madrid sehe, oder eine Reportage über den 11. September, könnte ich heulen. Zum Glück bin ich von Menschen umgeben, denen es genauso geht und die mich verstehen. Und die mich daran erinnern, wie wunderbar und schön mein Leben ist, kleinere Problemchen hin oder her. Oft verdrängt man, dass man nicht ewig lebt. Aber genau das macht es doch auch so wertvoll.
Und wie wir sogar in der Werbung hören:
Du musst entscheiden, was Du mit der Zeit anfangen willst, die Dir gegeben ist!
Liebe Grüße
Rynia