Also...
... ich denke, dass insbesondere Menschen Probleme mit diesem - wie Du es nennst - Taktieren haben, die gern sofort alles rauslassen, was sie fühlen. Wer so veranlagt ist, fühlt sich dann natürlich unwohl, wenn er seine Gefühle für sich behalten "muss".
Wobei meinerseits einfach abgeschätzt werden muss, wie das Gegenüber so drauf ist. Es gibt Paare, die lassen beide ihre Euphorie von Anfang an raus und das Timing passt.
Wenn das Gegenüber allerdings normal veranlagt ist oder sogar abwartender und zurückhaltender, fühlt es sich eben leichter verschreckt und überfordert, wenn er von der Euphorie des anderen überrollt wird. Diese wird dann als unpassend und der Situation - man befindet sich ja noch am Anfang - unangemessen empfunden. Beispiel: Jemand, der nach dem dritten Treffen gleich raushaut, dass er sich verliebt hat, läuft Gefahr, Panik beim anderen auszulösen und das Gefühl, dieser Verliebtheit nicht gerecht werden zu können. Das heißt nicht, dass der andere sich nicht auch verlieben könnte, nur empfindet es derjenige einfach als zu früh, es zu laut sagen, während es für den Euphoriker bereits der beste Zeitpunkt ist.
Für manche Menschen sind Extreme leichter zu handhaben - sich rar machen oder mit Gunstbezeugungen zu übertreiben. Was meistens jedoch zu Frust führt, man hat zwar seine Gefühle rausgelassen bzw. sich aus der Affäre gezogen, indem man sich kaum meldet, muss sich aber permanent fragen, was man falsch gemacht hat, weil das Gegenüber "irgendwie komisch" reagiert: Sich zurückzieht (bei übereuphorischem Verhalten) bzw. permanent nachhakt (bei übertriebenem Rarmachen - was bei Frauen eher selten vorkommt, zugegebenermaßen).
Von daher sollte man zumindest versuchen, einen guten Mittelweg zu finden. Interesse zeigen, ohne zu übertreiben - das ist wohl das Schwierige an der Sache und das Geheimnis. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, sollte man sich fragen, woran das liegen könnte.
LG