Stiefvater vs. Vater
Hallo,
ich bin Vater zweier Töchter (13/ 16), 48 Jahre alt und habe gerade eine schwere Ehekrise. Ich denke oft darüber nach, wie das Verhältnis des Mannes zu meinen Töchtern wäre sein wird, wenn meine Frau die Kinder behält und evtl. mal einen Freund / Ehemann ins Haus käme. Unterstellt, dass sie anfänglich ebenfalls ein "gutes" Verhältnis hätte, so könnte ich mir lebhaft vorstellen, dass mit zunehmenden Alter und Selbstsicherheit (dein Tochter ist immerhin 18 und volljährig) die Selbständigkeit und das "nichtsmehrsagenlassen" zu Konflikten führen würde. Denn unterschwellig kann sie deinen Mann nicht als "Vater" i.e.S. akzeptieren. Dies ist doch nur verständlich wie natürlich. Folglich addieren sich hier zwei Probleme (Volljährigkeit und väterliche Akzeptanz).
Dein Mann steht def. auf verlorenem Posten, wenn er diese Strategie nicht aufgibt. Schon ein laiblicher Vater hat doch Probleme mit Heranwachsenden.
M.E. hat er nur die Chance: Er muß sie in Ruhe zu lassen; denn wenn die Auseinandersetzungen nicht sofort aufhören, dann wirst du derart eingebunden sein, dass du dich nicht nur in einem Familienstreit zwischen Stiefvater und Tochter befindest, sondern ebenso in einem Beziehungsstreit zwischen die und deinem Mann. Letztlich wirst und mußt du dich dann für deine Tochter entscheiden.
Sicherlich ist nachzuvollziehen, dass dein Mann sich nicht alles gefallen lassen kann, aber so wie du ihn beschreibst (er nimmt es persönlich), ist er zu sehr auf der Vater-Autoritäts-Person-Schiene. Und das ist eine ihm nichtzustehende falsche Einstellung, selbst wenn er aus den Vorjahren ein Recht des Versorgers ableitet. Er ist und bleibt für deine Tochter "emotional" ein Bekannter, Freund, Ehemann der Mutter.
UND sie ist eine -nun dies fällt uns Eltern alle schwer - eine vollwertige erwachsene (wenn auch gerade 18)Frau, die ihr Leben jetzt selbst in die Hand nehmen will. Selbst wenn sie noch zu Schule geht.
Gruß Klaus