Hallo.
Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll!
Kann eine Beziehung mit einem Mann, den man von Herzen liebt, funktionieren, wenn man mit seinen Kindern einfach nicht klar kommt?????
Die Geschichte:
Ich bin 48, geschieden, 3 erwachsene (mit Stolz wohlgelungene) Söhne (18+22+24), die noch bei mir leben.
Seit 2 Jahren führe ich eine Beziehung mit getrennten Häusern mit einem alleinerziehenden Vater, seine Kinder sind jetzt 7 + 10 und 13. Diese Kinder sind so verwöhnt wie ich es noch nie erlebt habe, totale Stubenhocker, wollen nie raus, hängen nur vor PC oder TV, verplempern ihre ganze Kindheit vor irgendeiner dieser Kisten. Die beiden Großen haben ADHS, von der Jüngsten gibt es noch keine Diagnose, meiner Meinung nach hat sie es aber genauso. Die Kinder pendeln zwischen Psychotherapie und Jugendamt (Sozialarbeiter und Erziehungsbeistand), zwischen Erogtherapie und allen möglichen Psychiatern. Kurz gesagt: es sind 3 absolute Problemkinder, zum Teil bedingt durch die Trennung: die selber psychisch kranke Mutter war über Nacht verschwunden und hat sich monatelang nicht gemeldet. Zum Teil wohl auch durch den Einfluß ihrer Krankheit (Borderline) vor der Trennung.
Am Anfang unserer Beziehung war ich noch voller Hoffnung und Hingabe, wollte den vieren ein harmonisches Familienleben zeigen und geben, soweit es aufgrund der getrennten Wohnungen möglich war. Nachdem ich vor 7 Monaten meine Arbeit verlor, habe ich mich angeboten, nachmittags "Tagesmutter" für die Kinder zu sein, da sie bis dahin abwechselnd von den beiden Omas und einer Tante, alle weit über 60 Jahre, betreut wurden. Ich fand und finde diesen ständigen WEchsel sehr schlimm für die Kinder, vor allem, weil die Omas aus pädagogischer Sicht das Schlimmste sind, was ihnen passieren kann, weil sie ihnen alles erlauben und für sie tun.... definitiv zuviel des Guten.
Jedenfalls habe ich die Nachmittags-Betreuung mit allem Drum und Dran (Hausaufgaben, Essen, Haushalt, Einkäufe, Termine usw.) über eine halbes Jahr lang gemacht und bin dabei fast zerbrochen. Die Kinder sind das Selbstsüchtigste, das ich je gesehen habe. Ich konnte nichts recht machen! Angefangen vom Essen bzw. Kochen bis falsche Anordnung der Kissen auf der Couch. Sie hatten immer etwas zu kritisieren. Selbst wenn ich schon heulend in der Küche stand, weil sie wieder mal so auf mir rumgetrampelt sind, kam noch einer rein und hat über den komischen Geruch aus dem Backofen gelästert. Es verging keine Woche, in der ich nicht mind. 1x heulend aus dem Haus gegangen bin.
Die Beziehung zu meinem Freund, dem Vater, hat auch immer mehr darunter gelitten. Zwar gings dabei nicht immer um die Kinder bzw. deren Verhalten, aber wir entfremdeten uns immer mehr. Ich verstand, dass er zwischen 2 Fronten stand, und es sehr schwer hatte mit all seinen Problemen als alleinerziehender vollzeit arbeitender Vater, einer psychisch kranken Ex, die immer wieder dazwischen funkte, sehr anstrengenden Kindern, einen harten JOb.... er war bzw. ist nicht zu beneiden.
Naja, vor 3 Wochen hats mal wieder gekracht zwischen uns und ich hab die Beziehung beendet... incl. der Kinderbetreuung. Es hat mir das Herz zerrissen, aber ich konnte einfach nicht mehr.
Seit dem ich jetzt seine Kinder nicht mehr "an der Backe habe", ist mir eine Riesenlast von der Schulter gefallen. Ich merke erst jetzt im Nachhinein, wie sehr mich das alles belastet hat. Wir haben wieder (oder immer noch) intensiven Kontakt, sehen uns regelmäßig, aber bis jetzt immer ohne Kinder, also nur, wenn sie schon im Bett sind. Es ist z.Zt. so ein Zwischending, nicht zusammen aber auch nicht getrennt.
Wenn wir ohne die Kinder zusammen sind, ist die Welt in Ordnung. Wir zwei verstehen und super, alles läuft so schön und harmonisch.
Aber ich weiß nicht, wie das langfristig funktionieren soll. Eine Beziehung, bei der die Kinder ausgeschlossen sind, bedeutet dann, nur Treffen am Abend, bei ihm zuhause. Keine Unternehmungen, nichts ausser Haus.(Es gibt keine Wochenenden bei der Mutter, die Kids wollen keinen Kontakt zu ihr)
Einfach laufen lassen und genießen, denk ich mir zwar immer wieder. Das nehmen, was gut tut. Und weg lassen, was schadet.
Kann das funktionieren?
Was soll ich tun?
Ich liebe den Mann, aber mit den Kindern komme ich einfach nicht klar.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende?
Die Kinder werden immer da sein.... und zwar noch eine sehr lange Zeit!
Helft mir, gebt mir einen Rat. Bitte.