Hallo Leute,
brauche es mal, mich so richtig auszukotzen bzw. schreibe diese Geschichte jetzt auch für mich auf, in der Hoffnung, sie dadurch verarbeiten zu können. Hatte mit einem Mann eine ca. 7-monatige Fernbeziehung (mit Unterbrechungen).
Ich bin in dieser Beziehung phasenweise schier verrückt geworden, sicher lässt meine Beziehungsfähigkeit wg. Missbrauchs in der Kindheit auch zu wünschen übrig aber wenn ich an seine "Spielchen" denke könnte ich manchmal schreien; vor Schmerz, weil ich das Gefühl habe, nach Strich und Faden verarscht worden, ungerecht behandelt worden zu sein .
Ich habe ihn in einer psychosomatischen Klinik kennengelernt. Bei unserem ersten Gespräch, vorher habe ich ihn gar nicht wahrgenommen, fuhr es mir voll rein, Liebe auf den ersten Blick? In der Klinik war dann nichts, er hatte zu der Zeit noch eine Beziehung, deshalb habe ich mich auch bedeckt gehalten. Er wurde vor mir entlassen, war aber ab und zu noch in der Klinik, weil er in der Nähe wohnte. Er kam nicht meinetwegen, wegen der Atmosphäre. Bei dieser Gelegenheit bekam ich mit, dass er sich zwischenzeitlich von seiner Freundin getrennt hatte. Damals dachte ich noch, dass er ein Feigling ist, es war seine Art, sich ständig von den anderen bemitleiden zu lassen, insbesondere von Frauen, sein Freundeskreis besteht sowieso fast ausschließlich aus Frauen, kann es schlecht beschreiben, irgendwie hatte ich damals schon ein komisches Gefühl, hätte ich nur darauf gehört. Danach hatten wir hier oder da Kontakt per SMS, im Frühjahr letzten Jahres besuchte ich ihn dann und wir haben miteinander geschlafen. Da "bemängelte" er schon, dass ich im Bett nicht kommunikativ sei damit meinte er, dass ich nicht ständig verbal kundtat, wie ich es jetzt gerne hätte, keine "Regieanweisungen" gab; ich bin schon ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der Sexualität sehr genießen kann aber bis ich anfange, "im Bett zu quatschen" muss zwischen mir und dem Partner Vertrauen entstanden sein, zu dem Zeitpunkt fiel das noch eher unter die Kategorie "Onenightstand". Trotzdem gestand ich ihm einige Tage später, als ich wieder zuhause war, per E-Mail meine Gefühle. Er schrieb mir zurück, dass es ihm leid täte und wenn er gewusst hätte, welche Gefühle ich für ihn hege, hätte er nicht mit mir geschlafen und dass er wegen meines Intellekts Angst vor mir habe. Damals hing ich noch nicht so tief drin, es war ok für mich. Einen Monat später meinte er plötzlich während eines Telefonats, er habe sich in mich verliebt. Ich habe ihn dann wieder besucht und wir haben einige sehr schöne Tage miteinander verlebt und ich habe mich sehr in ihn verliebt. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mit einem Partner über Gefühle reden konnte.
14 Tage später besuchte ich ihn wieder und wir waren abends in einem Biergarten. Vorangegangen war eine (wie ich empfand) sehr innige Situation, in der ich ihn sehr zärtlich streichelte, ohne ihn bei dieser Gelegenheit sexuell zu befriedigen, Sex hatten wir an dem Tag schon und ich habe in dieser Situation alle Zärtlichkeit, die ich für ihn empfand, gegeben. Im Biergarten machte er zunächst eine Bemerkung über die Brüste der Bedienung, später warf er mir vor, dass ich ihn nachmittags nicht sexuell befriedigt habe, O-Ton: "zum Streicheln habe ich meine Tochter, von dir brauche ich etwas anderes". Das hat mich sehr getroffen, ich fühlte mich wie ein dummes kleines Mädchen behandelt.
Einen Monat später war er während eines Telefonats zwischen uns plötzlich der Meinung, ich sei nicht dabei, sei nicht ich, nur Verstand (das Problem habe ich auch) und beendete deshalb das Gespräch, es folgte eine Nacht, in der er ständig per SMS um Hilfe rief ohne mir zu erlauben, ihn anzurufen. Beim nächsten Telefonat kündigte er an, er müsse erst einmal ein paar Tage nachdenken, weil er sich über seine Gefühle zu mir nicht mehr im Klaren war. Bei diesem Telefonat habe ich geheult wie ein Schlosshund und ihm zum Schluss noch gesagt, dass ich ihn liebe. Ich wusste vorher, dass in der Zeit eine Party von einem Freund anstand und dachte mir nichts dabei. Als wir ein paar Tage später telefonierten sagte er mir, er wolle weiterhin mit mir zusammensein und dass er mit einer der Partygäste einen Onenightstand hatte. Ich saß am Telefon, hatte plötzlich kein Gefühl mehr in Armen und Beinen und sagte, dass ich jetzt erstmal auflegen müsse, konnte nicht mehr sprechen. Dann überkam mich die Wut und ich habe mich per SMS von ihm getrennt, zugegebenermaßen eine menschenverachtende Methode, war in dem Moment zu nichts anderem fähig. Später sprachen wir noch einmal darüber und er sagte zu seiner Entschuldigung, er habe an dem Abend sehr traurig (meinetwegen) ausgesehen und wohl den Mutterinstinkt bei der Frau angesprochen, mit anderen Worten er hat mir die Schuld daran gegeben.
Aber ich konnte ihn nicht vergessen, liebte ihn eigentlich immer noch und einige Monate später erfolgte eine Wiederannäherung, die von mir ausging (shame on me). Die lief auch erstmal ganz gut an, abgesehen davon, dass er noch ständig mit seiner Ex beschäftigt war, die ihm ständig drohte, ihn irgendwo anzuzeigen etc. Dann kam mein Geburtstag. Er rief mich an dem Abend an, verlor kein Wort über meinen Geburtstag, hatte ihn vergessen, und erzählte, er höre an dem Abend seine neue CD von einem Künstler, den er sehr mag, den ich nicht kannte, aber wusste, dass eine Freundin von mir ihn auch mag, das hatte ich ihm auch erzählt. Später an diesem (Geburtstags)abend bekam ich eine SMS, in der er anfragte, ob meine Freundin, die besagten Künstler mag, noch frei sei.
Darüber haben wir gesprochen, ich habe ihm gesagt, dass mich das verletzt hat, er sagte, dass das so nicht gemeint sei, dass er an dem Abend so an mich gedacht und beschlossen habe, für uns Freundschaftsringe zu kaufen. Ich habe übrigens nie einen bekommen, so wie er oft Dinge ankündigte ohne sie zu tun bzw. ich bekam sehr oft im Nachhinein mitgeteilt, dass er ganz liebe Sachen geplant hatte aber wegen meines Verhaltens klappte das dann alles nicht..
Zwei Monate später: wir wollten zusammen auf ein Konzert des besagten Künstlers gehen. Vorher hatten wir Streit, weil wir am Abend vorher zusammen vor dem Einschlafen meditieren wollten und ich es wagte, vorher noch zu ihm ins Bett zu krabbeln, um Gutenacht zu sagen. Reaktion war: "Habe ich dir erlaubt, zu mir ins Bett zu kommen?" Daraufhin konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, wollte auch am nächsten Tag nach Hause fahren, aber er hat mich davon überzeugt, dass die Bemerkung so nicht gemeint war. Auf der Autofahrt zum Konzert bat ich darum, dass er mich zurückfährt, weil ich merkte, dass ich nicht in der richtigen Stimmung war, war auch durch den Schlafmangel der vorausgegangenen Nacht völlig mit den Nerven runter. Er sagte, dass er nur die Karten verkaufen wolle und wir dann zusammen zurückfahren. Vor der Halle tauchte plötzlich eine Freundin von ihm auf, hinterher erfuhr ich, dass sie den Konzertbesuch von Anfang an zusammen geplant hatten, angeblich hatte er mir das gesagt. Und plötzlich entwickelte sich das ganze so, dass er nur meine Karte verkaufte und mit seiner Freundin ins Konzert ging. Einen Abschiedskuss bekam ich übrigens nicht. Ich wollte mit seinem Wagen zu ihm fahren, war aber in dem Moment nicht in der Lage, diesen Wagen zu bewegen, genauer gesagt, so lächerlich es klingt: ich habe den Rückwärtsgang zum Ausparken nicht gefunden, obwohl ich sonst eine sehr sichere Autofahrerin bin, hatte diesen Wagen vorher auch noch nie gefahren. Ich fuhr mit einem Taxi in seine Wohnung, trank noch ein Glas Wein und legte mich danach ins Bett, in der Hoffnung, dass er mich weckt, wenn er nach Hause kommt. Er kam dann auch, ohne mich zu wecken, allerdings nur, um den Autoschlüssel zu holen und mit seiner Freundin wieder wegzufahren um seinen Wagen zu holen, das habe ich hinterher erfahren. Ich muss davon wach geworden sein, habe noch bis 0.30 Uhr auf ihn gewartet, bis dahin dürfte ein Standardkonzert beendet sein, dann kam sein ONS wieder bei mir hoch, für den er mich ja auch verantwortlich gemacht hatte und habe daraufhin in seiner Wohnung randaliert und bin mitten in der Nacht abgehauen.
Danach folgte noch viel Auseinandersetzung, vor allem gegenseitige Beschimpfung, größtenteils per SMS. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, in einen gedanklichen Teufelskreis geraten zu sein und bat ihn um Hilfe, rief bei ihm an, sprach auf den AB und schickte ihm eine SMS. Das sah er alles angeblich erst am Tag später. Wenn ich Versöhnung anstrebte, und weiß Gott, das habe ich, wollte ihm alles verzeihen, kam es zum Streit, u. a. weil ich ihn als Kleinod bezeichnete, für mich ist ein Kleinod einfach nur etwas Wertvolles, er unterstellte mir immer, dass man ein Kleinod besitzt und ich ihn besitzen wolle oder plötzlich fing er damit an, meine Definition von Liebe wissen zu wollen; ich wollte eine von Erich Fromm, die ich mal gehört hatte, wiedergeben, weil ich mich mit der am besten identifizieren kann, daraufhin wurde ich von ihm beschimpft, weil ich keine eigene habe. Ich habe oft gesagt, dass es in dieser Situation wichtig sei, dass wir uns persönlich zusammensetzen, um alles zu besprechen und gemeinsam alles verarbeiten aber er wollte mich nicht sehen, war angeblich zu verletzt.
Das Ende vom Lied war, dass er (angeblich) in eine Klinik ging, wir hatten vorher eine Kommunikationspause vereinbart. Am ersten Tag seines Klinikaufenthaltes schickte er mir dennoch von sich aus eine SMS, die einen Vorwurf beinhaltete und für mich eher eine Gesprächseröffnung darstellte. Danach sollte ich ihn in Ruhe lassen, ich bekam nur noch Wischiwaschi-SMSe bzw. Ansagen, dass er dort sehr gut behandelt werden würde (ich durfte mich ihm nicht nähern), fühlte mich ständig abgewimmelt. Ob wir wieder zusammenkommen ließ er offen, sagte, er hoffe es aber wisse es nicht. Nach unserer Vorgeschichte nahm ich an, dass er dort wahrscheinlich eine andere kennengelernt hat und diese Sache erstmal in Ruhe ausleben will. Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe ihm ständig gesimst, mit dem Ergebnis, dass er mir vorwarf, seinen Therapieerfolg zunichte gemacht zu haben. Und, was sonst nicht meine Art ist: ich hatte, nachdem ich an einem Abend per SMS aus der Klinik um 01.30 Uhr noch Antwort bekam, das Gefühl, dass er gar nicht in einer Klinik ist, habe bei eBay recherchiert und gesehen, dass er dort noch aktiv war in der Zeit. Das habe ich ihm auch gesimst, daraufhin hat er total dicht gemacht und sich endgültig von mir getrennt, Begründung: er habe eine tragfähige Beziehung aufbauen wollen aber wegen meines Misstrauens ginge das nicht.
Hm, was meint Ihr dazu, wenn Ihr meinen Roman überhaupt durchgestanden habt ;-) Ich fühle mich total verarscht. Ich habe so viel in diese Beziehung investiert, bin u. a. siebenmal in der ganzen Zeit zu ihm gefahren, er wohnt 5 Autostunden von mir entfernt, er war genau zweimal bei mir; er hat mich mit seiner teilweise liebevollen Art die ganze Zeit bei der Stange gehalten aber ich durfte mich ihm nur nähern, wenn er es erlaubte, ansonsten wurde ich so auf Distanz gehalten, dass ich es schon als brutal empfand. Ich habe nur einige Beispiele genannt, um den Text im Rahmen zu halten.
Oder bin ich nur die kranke Beziehungssüchtige und er ein ganz normaler Mann? Ich traue meiner Wahrnehmung nicht mehr, weiß nicht mehr, wo oben und unten ist.