Hallo an alle erstmal.
Ich leide seit etwa 6 Jahren an einer starken Sozialphobie.
Ich bin 17 Jahre und mache momentan mein Abitur, worin ich bis jetzt mittelmäßige Noten habe.
Seit etwa einem Jahr besuche ich einen Psychologen. Die Therapie bringt mir rein gar nichts. Es wird kein Stück besser, obwohl ich versuche mich auf den Therapeuten einzulassen.
Hinzukommt, dass ich relativ viele Fehlstunden im Zeugnis haben werde. Manche davon sind entstanden, weil ich wirklich geschwänzt habe (ja ich weiß, das es nicht gut ist) Aber manchmal habe ich einfach geschwänzt wenn Sport oder andere Fächer angesagt waren, da ich zu große Angst habe vor den Leuten bzw. vor großen Menschenmengen. Das klingt sehr komisch aber es fällt mir extrem schwer mich unter Leuten zu begeben. Ich bekomme Herzrasen, Schweißausbrüche, zittere usw. Auch wenn ich in der Klasse sitze bin ich meist so angespannt das ich mich nicht richtig konzentrieren kann und melden kommt dann erst recht nicht in Frage. Es belastet mich immer mehr...
Wenn ich zu Fuß auf dem Weg zur Schule bin und dort Autos vorbei haben stresst es mich sogar...
Ich fühle mich faul und unfähig.
Dann gibt es noch ein Problem. Meine Familie weiß zwar, dass ich eine ''Krankheit'' habe, jedoch wissen sie so gut wie gar nicht um was es sich eigentlich handelt. Meine Mutter versucht mich immer wieder zu überreden arbeiten zu gehen, obwohl das undenkbar für mich wäre. Ich fühle mich schuldig deswegen. Sie wissen nicht über die Symptome, die Ursachen, über nichts halt bescheid. Sie denken, dass ich einfach nur etwas sehr schüchtern bin und deswegen eine Therapie mache und es sich ja bald von alleine verbessern wird. Ich verurteile sie aber nicht dafür, schließlich können sie sich nicht in mich hinein versetzen.
Ich überlege seit langem ob ich dieses Schuljahr nicht einfach hinschmeißen sollte und die Klasse zu wiederholen.
Ich möchte in eine Psychatrie, um wenigstens zu versuchen meine Situation zu verbessern.
Was meint ihr? Ich hätte ein halbes Jahr lang Zeit um meine Krankheit zu verbessern... auf Schule kann ich mich nicht konzentrieren. Was soll ich später denn werden mit dieser Krankheit? Am liebsten würde ich Lehramt studieren... das kommt mir aber eher wie ein Traum rüber um ehrlich zu sein. Ich kann ja noch nicht einmal vor der Kasse bezahlen beim Einkaufen ohne zu zittern.
Ich gehe in die Stadt um meine Ängste zu überwinden. Dies hilft allerdings wenig. Sie kommen immer wieder.
An manchen Tagen lässt meine Angst nach, an anderen bin ich kurz davor eine Panikattacke zu bekommen. Je nach dem.
Ich traue mich meistens aber kaum vor die Tür. Nur das Nötigste wird besorgt. Verabredungen lasse ich oftmals sausen, da ich davor schon keine Lust auf den Stress habe.
Ich suche Rat, könnt ihr eure Erfahrungen evtl. niederschreiben?
Was hält ihr davon, dass ich erstmal in die Psychatrie gehe?