love_12770293Mir selbst geht es ähnlich, nur als Mann. Ich habe viele Freunde, aber auch Freundinnen. Eine davon ist meine "beste Freundin". Meine jetzige Beziehungsfreundin (sind schon 10 Jahre zusammen) hatte es da am Anfang auch nicht leicht. Sie war sozusagen in derselben Lage wie dein Freund, hatte also selbst keine männlichen Freundschaften.
Ich hätte es bitter bereut, hätte ich meine Freundschaften wegen der Beziehung aufgegeben hätte und ich bin mir sicher, am Ende hätte ich beides verloren.
Meine beste Freundin hat auch noch andere männliche Freundschaften, welche sie einmal zu Gunsten einer Beziehung fast alle abgebrochen hatte (außer die zu mir, da ich auch in einer Beziehung war, ist ihr damaliger Freund damit noch klar gekommen). Es hat ihr nicht gut getan und das hat auch deren Beziehung belastet. Sie hat sich über die ganze Beziehung eingeschränkt und eingeengt gefühlt. Desweiteren kommt früher oder später der Gedanke, "mein Partner vertraut mir nicht einmal, dass meine Freundschaften nur Freundschaften sind". Deren Beziehung ging deswegen auch in die Brüche.
Ich habe von Anfang an klar gestellt, dass ich meine "Kumpelinnen" nicht für eine Beziehung aufgebe. Warum denn auch? Es gibt keinen Grund zur Eifersucht. Würde ich z.b. auf Sex mit einer der Kumpelinnen aus sein, wär das ein doppeltes Eigentor. Beziehung kaputt, Freundschaft kaputt. Das hab ich am Anfang klar gestellt und damit gings ihr schon besser.
Es hat nicht lange gedauert, bis sich meine Freundin mit meinen Kumpelinnen anfreundete(heutzutage verabreden die sich zu irgendwas, von dem ich erst erfahr wenn alles beschlossen ist :???::-D). Ein paar Jahre später hatte dann meine Freundin auch schon ein paar Kumpels und irgendwann ebenso einen "besten Freund". Das weiß ich noch, als wärs gestern gewesen, als sie mir sagte: "Hätte ich doch nur schon früher gewusst, wie toll sowas ist!"
Gerade diese beiden, (meine beste Freundin, ihr bester Freund) haben schon mehrfach dafür gesorgt, dass wir beide wieder zusammen finden, wenn es Mal ein wenig gekrieselt hatte in unserer Beziehung. Es ist für mich manchmal einfach saupraktisch eine Frau fragen zu können, ob jetzt meine Freundin spinnt und die mir sagen kann, "ne, tut mir leid, aber grad spinnst du" :mrgreen: ich denke du weißt, was ich mein.
Wieso denken Menschen, dass gegengeschlechtliche Freundschaften mit einer Liebesbeziehung unvereinbar sind? Weil der Glaube herrscht, Liebe bzw Zuneigung wäre ein begrenztes Gut und der Partner hat dann automatisch weniger, wenn auch gegengeschlechtliche Freundschaften gepflogen werden.
Liebe ist aber nunmal kein Stück Kuchen, dass man einem gibt und dann weg ist. Eltern können ja auch mehrere Kinder lieben ohne Probleme. Desweiteren ist die Zuneigung gegenüber nem Partner und gegenüber nem Kumpel 2 völlig unterschiedliche paar Stiefel.
Ihr müsst einfach ehrlich über eure Gefühle miteinander reden. Mach ihm klar, dass es für dich nunmal keinen Unterschied macht, ob eine Freundschaft von dir männlich oder weiblich ist, weil es dir da einfach nur um den Menschen an sich geht. Das, was ihr für eure Beziehung vereinbart, gehört doch weiterhin nur euch?
Du musst nicht jedesmal deinem Freund Bescheid geben, wenn du jetzt gerade wieder mit einem Kumpel chattest. Am Anfang kannst das vlt schon noch, aber früher oder später würde das deinen Freund nicht mehr intressieren. Es hilft auch sehr, wenn er Mal nen Kumpel kennenlernen kann. Mein jetzt nicht, dass ihr da extra nen Termin ausmacht, aber wenn ihr eh was unternehmt, wo Freunde von euch dabei sind, passt das doch gut. Wenn er dann sagt, "mit dem Peter komm ich nicht klar" und kann dir das begründen, musst du das dann auch respektieren.
Wenn der Partner das Gefühl hat, dass seine Meinung dabei am wichtigsten ist und ihm gegenüber auch nichts verheimlicht wird, wird er sich automatisch weniger Gedanken darüber machen.