Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :) Ich brauche mal einen ganz neutralen Rat und Meinungen von Leuten, die meine Situation vielleicht objektiv beurteilen können.
Ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Jahren mit meiner Freundin zusammen (Wir kennen uns seit ca. 4 jahren). Unsere Beziehung startete ziemlich kompliziert. Ich verliebte mich in sie, als sie noch einen anderen Freund hatte. Diesen hat sie dann irgendwann für mich verlassen. Allerdings kam sie sehr schwer von ihm los und so war das erste halbe Jahr unserer Beziehung sehr sehr bescheiden, da sie ihr "Unglück" bzw. den Verlust ihres Ex-Freundes auf mich übertragen hat und mich nicht so behandelt hat, wie ich es mir von ihr gewünscht hätte. Zum anderen war ich am Anfang natürlich sehr misstrauisch ihrgegenüber, weil ich eben gespürt habe, wie schlecht sie mit der Trennung umgehen konnte.
Soweit zur Vorgeschichte, denn dieses Problem haben wir leider erst kürzlich aber immerhin so langsam in den Griff bekommen. So richtig sicher, bin ich allerdings auch heute nicht, was für sie noch für Gefühle für ihren Ex hat, aber das ist nicht das Hauptproblem unserer Beziehung.
Kurz zu ihr: Sie wohnt noch zuhause und ist für ihre 20 Jahre noch sehr stark an ihre Familie gebunden. Ihre Mutter würde ich als ihre beste Freundin bezeichnen. (oder nennen wir sie eher "Lästerschwester")
Jeden Abend isst die Familie gemeinsam zusammen. Das Ganze geht ca. von 19 Uhr bis 21 Uhr. Ich habe immer das Gefühl, sie macht ihr Ding und zieht ihr Tagesprogramm mit ihrer Familie durch und dann wenn das alles vorbei ist, hat sie dann auch irgendwann mal Zeit für mich. Klar habe ich diese Dinge schon angesprochen, dann haben wir uns auch schonmal um 18 Uhr getroffen, mit dem Ergebnis, dass ich ab 19 Uhr auch mit am Tisch mit ihrer Familie saß. Natürlich habe ich da abundzu kein überhaupt Problem mit, weil ich ihre Familie zwar gerne habe, aber ich denke es ist nicht verwerflich, dass ich ja eigentlich mit ihr zusammen bin, um mit ihr auch mal alleine Zeit zu verbringen.
Ein weiteres Problem ist, dass wir (fast) nichts gemeinsam unternehmen. Sie ist sehr antriebslos und eine gemeinsame Aktion scheidet eben allein schon dadurch aus, dass ab 21 Uhr nicht mehr wirklich viel zu machen ist (gerade unter der Woche). Durch diese unbefriedigende Situation bin ich teilweise sehr gereizt und lasse das dann dummerweise manchmal an ihr aus. Aber ich kann diesen Frust darüber leider auch nicht immer nur runterschlucken. Wir streiten uns sehr, sehr viel und dann teilweise so heftig, dass wir tagelang nicht miteinander reden. Es macht mir teilweise Angst, dass wir uns über so banale Dinge so heftig streiten können. Unsere Meinungen gehen einfach immer sehr krass auseinander. Mir wird halt immer mehr bewusst, dass wir inzwischen ganz wenig Gemeinsamkeiten mehr haben, keine gemeinsamen Vorstellung von einer Beziehung, völlig unterschiedliche Erwartungen an den Partner, wir reden kaum noch miteinander usw. Unsere Treffen sehen meistens so aus, dass wir uns dann mal um 21 Uhr irgendwann bei ihr treffen (Zu mir kommt sie vielleicht alle 2 Wochen mal), dann liegen wir im Bett nebeneinander und die Glotze läuft. Ich habe sie schon so oft darauf angesprochen, dass ich mir alles etwas anders vorstelle, aber es ändert sich einfach nichts.
Hinzu kommt, dass sie immer eine sehr festgefahrene Meinung hat und alle anderen Meinungen nicht akzeptieren kann. Sie streitet auch mit jedem bei der kleinsten Provokation, muss mit jedem über die unwichtigsten Dinge diskutieren. und wenn man etwas gegen sie sagt, nimmt sie es direkt persönlich. Zudem habe ich, egal wie viel Mühe ich mir gebe mit ihr, immer wieder das Gefühl es ihr nicht Recht machen zu können. Ständig meckert sie an mir herum, kritisiert mich (z.B. wenn ich meine Gabel beim Essen ihrer Meinung nach schief halte :D) und so weiter und so fort. Dadurch fühle ich mich ständig kontrolliert, in allem was ich mache. Ich fühle mich, als könnte ich nicht so sein wie ich bin bzw., dass sie mich nicht so nimmt, wie ich bin. Das ist furchtbar. Wir streiten uns nur dann nicht, wenn ich meine Frustration mal wieder runterschlucke.
Hinzu kommt, dass sie ständig über Leute lästert. Egal wen sie trifft, immer hat sie an irgendwem was auszusetzen. Das finde ich schrecklich. Wieso kann sie nicht jeden so sein lassen wie er ist? Aber Soziale Arbeit studieren wollen... Manchmal glaube ich sie hat echt ne krankhafte Persönlichkeitsstörung. Sie redet sich ständig ein, dass irgendwer sie nicht mag. Angefangen von meinen Eltern oder Geschwistern, die sich schon immer sehr viel Mühe geben, weil sie wissen, dass sie sehr sensibel ist. Aber auch mit meinen Freunden ist es schwierig. Ohne irgendwelche Gründe zu haben, denkt sie meine Freunde würden sie für eine komplizierte und schwierige Zicke halten. Ich frage mich halt immer, woher sie das nimmt. Das ist alles furchtbar anstrengend. Egal wie viel Mühe sich alle geben, sie fühlt sich trotzdem nicht gemocht, egal um wen es geht. Und ich kann ihr noch so oft sagen, dass sie sich da was einbildet, sie glaubt mir einfach nicht. Das ist alles so furchtbar anstrengend. Ich mag sie schon gar nicht mehr irgendwo mit hinnehmen, weil es irgendwie immer schwierig mit ihr ist. Sie sieht die Dinge immer so negativ, macht sich das Leben dadurch selber schwer, obwohl alle so schön sein könnte.
Ich liebe sie so sehr, aber halte es einfach nicht mehr aus. Natürlich kann ich mir momentan nicht vorstellen, wie es ohne sie wäre, weil sie der wichtigste Mensch für mich ist, aber ich merke einfach, dass das nicht die Frau ist, die ich mal heiraten möchte. Ich will sie aber auch nicht verletzen, weil ich sie durch eine Trennung gefühlt im Stich lassen würde. Ich bin eigentlich so ein ausgeglichener Mensch, der jeden so akzeptiert wie er ist, und in jedem versucht, das Positive zu sehen,aber ich merke, wie sie mich immer mehr runter zieht mit ihrer negativen und sehr komplizierten Sicht auf die Welt.
Wie schätzt ihr die Situation ein?
Liebe Grüße :)