gwawr_12915881Jetzt alles klar?
Zum Hintergrund, mein Vater war starker Alkoholiker und das war dann der ausschlagebende Grund für die Trennung 94. Selbstverständlich ging das Sorgerecht für uns beide damals an meine Mutter.
Macht sie die Versorgung meines Bruders des Geldes wegen? Jein. Ohne Zweifel liebt sie meinen Bruder, so wie ich ihn liebe. Aber da steht auch das Zitat: "An Deinem Bruder verdiene ich schon gut, ohne ihn wäre das Leben hier nicht möglich." Es ist auch richtig, dass Menschen, die sich um ihre pflegebedürftigen Verwandten oder gar Familienmitglieder daheim kümmern viel Geld erhalten, da sie ja andererseits das Sozialsystem noch weitaus stärker entlasten. Eine individuelle Pflege lässt sich am einfachsten am besten durch die vertrautesten Personen gewährleisten.
Ob er eines Tages in ein Pflegeheim kommt? Ja, ich habe auch das Bedrüfnis, eines Tages eine eigene Familie zu haben. Und da kommt mein Bruder mit Sicherheit nicht darin vor. Es reicht auch, was ich für ihn getan hatte.
Das ich keinen Rechtsanspruch habe, ist mir klar. Nur es gibt auch andere Möglichkeiten, Druck zu machen... ein Sohn, der Dich abgeschrieben hat ist wohl nicht wirklich das Verhältnis, das man sich wünscht.
Ich schlage kein Kapital daraus... es geht ihnen sehr gut, mir geht es recht schlecht. Es geht Ihnen allerdings nur so gut, da ich verzichtet habe und ich immer und immerwieder zurückgesteckt habe. Und jetzt will ich wenigstens soviel Wiedergutmachung, dass ich wenigstens ansatzweise merke, dass ich wenigstens mit einer wirtschaftlichen "Null" unterm Komma aus der Vergangenheit hervorgehe.
Wie kommst Du auf die Idee, dass ich daheim lebe?
Ich sorge für mich selbst.
Und ja, wenn ich sehe, dass meine Ma mit bei einer geringerem Brutto (sie arbeitet nicht mehr ganztags) und auch mein Bruder (mit einem Taschengeld) weitaus mehr haben, als ich... ja, da will ich tauschen. Da kümmere ich mich liebend gern um meinen Bruder und habe dafür auch was.
Ich werde nicht alles erben, Du kennst nicht die deutsche Sozialverwaltung nicht. Da wird, sollte kein Testament vorliegen, alles 50/50 geteilt. Und ich weiß nicht, was dort alles in die Erbmasse eingerechnet wird. Nur das, was Du und ich als Vermögen ansehen (Sparbücher, Gründstücke, etc.) oder evtl. auch der gesamte Hausstand? Dann muss ich auf ein sehr günstiges Testament hoffen. Und zwar eines, dass meinem Bruder nur den Pflichtteil zugesteht, um dann aus dem ("baren") Geld das ich erhalte, wiederum den Ausgleich für den vererbten Hausstand zu bezahlen... Ich hoffe zu verstehst. Schlicht weil die Erbmasse ins "Astronomische" steigen wird.
Gott sei dank sind die Wohnheime der Lebenshilfe kostenlos (soviel ich weiß). Er ist Pfelgestufe 1 und somit kann er auch in einem Wohnheim leben.
Du meinst, man kann nicht verlangen, dass ich mein selbstbestimmtes Leben aufgebe? Ich finde, dass ich erst seit etwa 4 Jahren selbstbestimmt lebe. Davor war mein Bruder das Zentrum meines Lebens, erst meine damalige Freundin hat mich gelehrt, dass auch mein Leben es wert sei gelebt zu werden.