Hatte das Thema mal in dem etwas anderen Liebesbrief angeschnitten, ist aber etwas untergegangen. Finde das Thema aber einfach zu interessant, als dass ich es nicht mal ausdiskutieren würde, und schauen möchte wie das hier gesehen wird.
Ich frags einfach mal kackfrech - sind wir Menschen einfach zu doof um uns in einer harmonischen Beziehung zu stürzen, unabhängig von Frauen oder Männern.
In den letzten Wochen habe ich nicht nur viele Geschichten gehört, sondern auch miterlebt, wo 2 Menschen, die offensichtlich Bock aufeinander hatten, nicht zusammen kamen weil einer von denen sich eingeengt fühlte, nicht den Mut besaß sich zu öffnen oder was zu riskieren oder einfach nicht seine Gefühle äußert, und damit den anderen Part vergraulte.
Konkretes Beispiel: Vor einigen Wochen habe ich sie kennen gelernt, Lief super, sie gab den Ton an, beim 2. Treffen bereits körperliche Kontakte, Knutschereien, das 3. Treffen war noch deutlich intensiver. Eine missverstandene Aussage von mir löste eine Kettenreaktion bei ihr aus, die Schotten gingen runter, und gut eine Woche nach unserem 3. Date ist die Sache quasi vom Tisch - warum? In meinen Augen mangels Kommunikation, jeder fühlte sich missverstanden was zu Missverständnissen und Schuldzuweisungen führt. Während ich gewillt bin da drüber in Ruhe zu sprechen, der Sache eine Zeit einzuräumen etc., weiß sie nicht was bei ihr los ist, sie ist also durch den Wind. Nun könnten unsere Hobby Psychologen einfach sagen "sie hatte einfach kein Bock auf dich". Richtige Psychologen würden das aber wohl komplexer auslegen.
Typen wie ich sagen einfach, sie hatte Angst. Angst vor irgendwas, was ihr am Ende vielleicht gut tun würde, Angst sich vielleicht wirklich zu verlieben und verletzbar zu sein.
An sich brauch ich der Sache nicht nachtrauern, sie war süß, aber es gibt definitiv hübschere, sie war nett, aber ich kannte auch schon nettere. Von meiner Seite aus war klar, ich glaube in sie verknallt zu sein, oder in das was wir am Telefon hatten, aber bei unseren Treffen war immer noch eine innerliche Distanz von mir zu spüren - kurz um ich war mir auch nicht sicher.
Aber untypisch für einen Mann: Bevor ich die Fahnen vor der Schlacht abbrenne, wollte ich schauen wie es weiter läuft, denn man wirft ja nicht einfach etwas weg, wo sich Gefühle aufbauen. Obwohl ich bereits nach dem erstem Treffen nicht wirklich überzeugt war, dachte ich mir, ich habe doch nichts zu verlieren und gebe der Sache eine Chance. Und es lief ja auch super. Bis offensichtlich zu dem einen Satz von mir, der lautete "ich werde in der nächsten Zeit meinen Status bei Singlebörsen ändern und mich da wohl abmelden, es wäre unfair den Frauen gegenüber da ich erstmal den Umzug hinter mich bringen möchte und mich weiter auf dich konzentrieren werde" - das dieser Satz bei einer Frau urplötzlich eine einengende Wirkung erzielen konnte, ist für mich fast kaum zu glauben gewesen, vor allem weil ich ein paar Sätze später erklärt habe, dass ich derzeit keine feste Beziehung mit ihr möchte, da wir uns nun mal gerade erst 4 Wochen "kennen" und 3 mal gesehen haben.
Dennoch. Die Sache ist vorbei. Warum? Es lag an ihr, sagt sie. Eine Sache die ich als Mann eh so hin nehmen werde, aber verstehen? Nada.
Von solchen Geschichte kenne ich tausende, Menschen die voll aufeinander abfahren, sich nicht trauen, Menschen die seit Jahren ineinander verliebt sind, sich aber an Kleinigkeiten stören und der Sache nie eine Chance geben, Menschen die in einer Beziehung sind, die sie unglücklich machen, sie aber darin bleiben um nicht alleine zu sein, und damit gar nicht die Möglichkeit haben jemand besseren zu finden und Menschen die verheiratet sind, aus Bequemlichkeit aber einer Scheidung aus den Weg gehen, obwohl sie ihren Partner in keinsterweise mehr lieben.
Mein neustes Lieblingsmotto lautet mittlerweile "Die Liebe kann vor uns auf den Tisch kacken, wir würden sie nicht bemerken".
Und auch hier im Forum sehe ich immer wieder Dinge, die mich fragen lassen, ticken wir innerlich eigentlich ab einem gewissem Grad aus und denken nicht mehr rational? Schießen Menschen ab, die wir an sich gerne hätten. Kommen mit Menschen zusammen, statt die Momente zu genießen, suchen wir wieder nach Dingen die uns an der Liebe des Partners zweifeln lassen. Sehen Aussagen des Schwarms immer gleich als unwahr an, weil sie oder er sich anders verhält als wir es tun würden.
Beste Beispiel gerade eine Freundin. Sie meinte zu mir ich soll meine "Schnecke" ganz schnell vergessen, wenn sie wirklich Bock auf mich gehabt hätte, dann würde ihr das alles keine Probleme machen. Ist es wirklich so einfach? Und das von der gleichen Frau, die vor wenigen Tagen total durch den Wind war, einem Mann hinter her getrauert hat, und eine Affäre mit dem angfangen hätte, weil dieser keine Beziehung mit ihr wollte, sie hin hielt und zurück zu seiner Ex und seinen Kindern ging.
Mittlerweile glaube ich dass es viel mehr Beziehungen zwischen Menschen geben würde, es aber wirklich nur abhängig von der Einsatzfreudigkeit des anderen ist - will ich mich binden? Will ich mich verlieben? Will ich mich auf jemanden einlassen? Bei meiner letzten musste man das wohl verneinen, aber sie wusste oder weiß das selber nicht. Meine vorletzte kannte ihre Probleme eindeutig, wir haben es probiert, es ist gescheitert weil wir einfach keine Kompromisse finden konnten und ich mit so einer Situation nicht klar kam. Aber wir haben es wenigstens probiert.
Ups, schon wieder ein Tick länger geworden. Srryyyyy
Ach ja, an alle Single Frauen hier - jemand Lust nen netten Kerl kennen zu lernen? ;)