Hallo,
Zuallerst muss ich gestehen, dass ich nicht mal so genau weiß, warum ich hier schreibe. Vielleicht einfach um es loszuwerden...
Zuerst mal die Fakten: Ich bin männlich, Mitte 30 und meine bis von wenigen Tage noch Freundin Mitte 20. Wir waren etwas über zwei Jahre zusammen.
Ich selber sehe mich (realistisch) natürlich nicht als absoluter Traummann, aber schon als jemanden, der für eine Frau der perfekte Partner sein kann. Als besonders an mir in dieser Hinsicht würde ich sehen, dass ich einfühlsam und zärtlich, besonders mit kleinen Gesten und ein guter Zuhörer bin, weshalb sich schon viele Frauen bei mir ausgeheult haben.
Meine Freundin hat im letzten Jahr eine schwere Zeit durchgemacht. Ärger, Probleme und Streß in der Arbeit, dazu oder dadurch Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihren Freunden, die einige Stunden Autofahrt entfernt ist. Ich hab sie in die gesamten Zeit versucht nach ganzen Kräften zu unterstützen indem ich mir ihren Kummer anhöre und andererseits sie zu motivieren etwas gegen die Situation in der Arbeit zu unternehmen.
Vor einem halben Jahr ist ihr klar geworden, dass sie es hier nicht mehr weitergeht und sie wieder zu ihren Eltern ziehen möchte. Ich habe mich damals entschieden, dass mir unsere Beziehung und ihr Wohlergehen am Wichtigsten sind und ich deshalb, nachdem sie eine passende Stelle gefunden hat und dort zufrieden ist, nachziehen werde. Ich hatte, nachdem ich nicht direkt in das "Dorf" ihrer Eltern ziehen wollte, als Kompromiss eine größere Stadt in der Nähe vorgeschlagen. Ich muss noch erwähnen, dass ich mich in Deutschland nicht mehr so wohl fühle, allerdings mir die Beziehung wichtiger war als mein Wunsch in ein anderes Land zu gehen.
Die Monate sind vergangen und zwischendurch gab es schon den einen oder anderen Krach, teilweise aus meiner Sicht wegen Kleinigkeiten, teilweise weil ich mich unfair behandelt gefühlt habe. Ich habe aber hauptsächlich ihre Situation als das Problem angesehen. Dass es ihr nicht gut ging, hab ich schon gesehen, aber auf alle Nachfragen kamen nur oberflächliche oder ausweichende Antworten.
Vor ein paar Tagen war nun ihr Auszug aus der Wohnung geplant. In mehreren und längeren Kriesengesprächen ein paar Tage von dem Auszug hat sie mir dann zu verstehen gegeben, dass sie den Neuanfang auch ohne mich machen möchte.
Ich habe ihr dann gesagt, dass ich das nicht so einfach aufgeben werde und trotzdem in ein paar Monaten dorthin nachziehen werde, um es nochmal zu versuchen. Schlussendlich haben wir uns auf eine Auszeit geeinigt, sodass sie sich in Ruhe dort einleben und ihre Gedanken sortieren kann.
Und ich sitze jetzt hier und versuche meine Gedanken zu sortieren...
Was ich besonders Schade finde ist, dass sie sich, obwohl ich ihr gerne zugehört hätte, zuerst so lange Gadanken gemacht und alles in siech reingefressen hat, um mich dann praktisch vor vollendete Tatsachen zu stellen. Und eben auch alle Nachfargen abgeblockt hat, ohne sich zu öffnen. Wobei es bei anderen sensiblen Themen auch geklappt hat und wir viel Vertrauen aufgebaut haben.
Weil eben genau die tiefgründige Kommunikation gefehlt hat, halte ich ich auch nicht viel von den üblichen Ratschlägen mit 7 Wochen Kontaktsperre.