Besser reden wir von "intellektuellem Horizont"...
als einem Gesamt von IQ, Bildung im humanistischen Sinne (als Selbstwert und Charakterschulung) und geistiger Selbständigkeit und nicht von Bildung allein, da diese oft stereotyp mit Spezialkenntnissen oder Uni-Abschlüssen gleichgesetzt wird, was eine Verkürzung und oft auch Verzerrung ist.
Klar gibt es Menschen, die einige Hochschulabschlüsse haben und dennoch unprofiliert sind. Einer meiner Exfreunde z.B. hatte schon sein Diplom, als ich noch im Abitur war, aber ich fühlte permanent, dass dieser Mann intellektuell nicht mit mir mithalten konnte. Das war keine Selbsttäuschung, sondern Realität. Er hatte wohl irgendwas studiert, war aber intellektuell so schülerhaft unselbständig geblieben, dass er praktisch immer einen geistigen Vorturner suchte...
Es geht mir komischerweise gar nicht um das "Gesellschaftsdenken". Eher im Gegenteil. Ich bin immer davon ausgegangen, dass diese alten Sozialklischees eigentlich Oberkäse sind. Jedoch hat mir meine Lebenserfahrung zu meiner eigenen Überraschung gezeigt, dass dem nicht so ist und dass Beziehungen tatsächlich erfüllter sind, wenn der Mann mindestens dengleichen intellektuellen Horizont hat wie die Frau. Dabei geht es zumindest mir nicht um eine Kompensation. Ich kann für mich selbst denken und brauchen keinen Intellektuellen zum Vorzeigen oder als narzisstisches Substitut für eine eigene Karriere...nein, danke! Aber: ein Mann mit anderem Horizont kann nicht harmonisch mir mir leben. Man muss intellektuell mindestens pari sein, damit es partnerschaftlich und auch erotisch funktioniert...