Erstmal Danke...
... für die vielen ausführlichen Antworten!
Der Trend unter ihnen geht ja in zwei Richtungen: Die einen vermuten, dass ich eben "eigentlich" etwas ganz anderes machen will, nämlich lieber Hausfrau und/oder Mutter sein möchte, als zu arbeiten. Die anderen (v.a. annelies 2013) vermuten ja, dass ich eher meine Arbeitsbedingungen optimieren müsste, um wieder besser voranzukommen.
Ich kann nur soviel dazu sagen: Ich würde schon irgendwann gern eine Familie gründen, aber selbst dann würde ich meine Arbeit nicht aufgeben wollen, denn, und das habe ich vielleicht nicht genug betont: Ich mache sie wirklich gerne, ich möchte auch nichts anderes arbeiten! Ich denke, es gibt ebenso "nur"-Mütter und Hausfrauen, die sehr erfüllt sind und ein glückliches Lebens haben - egal ob sie sich für Literatur, Kernphysik, Porzellanmalerei oder Promitratsch interessieren oder lieber den ganzen Tag Puppentheater mit den Kindern machen... Und dann eben welche, die völlig im Beruf aufgehen. Ich würd gern irgendwann eine Mischung aus beidem leben und habe da auch gute Beispiele in meinem Umfeld, dass dies möglich ist. Eine Mega-Powerfrau, die immer und überall in allen Bereichen immer nur das Beste erreichen will, bin ich ohnehin nicht und finde das auch völlig okay.
Es macht mich eben gerade so ratlos, dass ich weiß, was ich gerne will, mich aber nicht in der Lage fühle, es auch zu leben. Womit wir bei den Ratschlägen wären, was meine Arbeitssituation betrifft... Einen Arbeitsraum außerhalb der Wohnung kann ich mir aus finanziellen Gründen wirklich gar nicht leisten, außerdem müsste ich dann viele Dinge, die ich für die Arbeit, aber auch im Alltag brauche, doppelt anschaffen, das würde dann noch mehr ins Geld gehen... Kommt also erstmal nicht in Frage. Ebenso die Sache mit dem Coach, auch die wollen ja bezahlt werden... Was die Zusammenarbeit mit anderen betrifft: Ja, in dem Moment, wo ich für andere mit verantwortlich bin, kann ich mich gut am Riemen reißen. Vielleicht ist ja das auch der Grund, warum ich meine "Hausfrau"-Tätigkeiten so gewissenhaft ausführe. Weil ich weiß: Da hängt noch wer mit drin. (Der übrigens AUCH Haushaltssachen macht, ich würde sogar fast sagen 50/50).
Meine Arbeit kann und muss ich aber in einem gewissen Maße alleine ausführen, sonst komme ich da nicht weiter.
Manchmal habe ich eher das Gefühl, dass ich mich nicht genug abgrenzen kann von anderen (und eben auch nicht von meinem Freund). Mein Freund ist zB sehr perfektionistisch, er hat nie solche Phasen wie ich. Mir könnte das egal sein, ich könnte mir ja sagen: Hey, da kommst du wieder raus, dann schafft man halt mal 3 Monate weniger... Aber ich hab das Gefühl, ich sehe mich ständig mit seinen Augen. Und den unterstelle ich kein Wohlwollen, wie man das wohl tun sollte in einer Beziehung, sondern nur Kritik... Könnte es sein, dass mein Nichtshinkriegen so eine unbewusste Trotzreaktion ist? So wie andere es in der Pubertät haben? Die Eltern sagen: Mach deine Hausaufgaben! Und in dem Moment, wo sie es sagen, kann man es nicht mehr machen, weil es sich so komisch brav anfühlt, als ob man es eben nur für sie macht?
Ich habe fast das Gefühl, hierin liegt das Problem verborgen. Mein Freund würde mir nie sagen: Ey, du bist zu faul, mach mal mehr! Aber ich habe einfach permanent das Gefühl, dass er es denkt. Ich habe ihn natürlich schon danach gefragt, aber er meinte nur, dass das für ihn alles kein Problem ist, solange ich ihn da nicht mitreinziehe, also so lange die Bereiche, die uns beide oder ihn was angehen, von meinem Durchhänger nicht beeinträchtigt werden.
Dieses Gespräch hat es aber mitnichten besser gemacht...
Ich sehe mich permanent durch eine riesige negative Brille, glaube ich... Nur, wie kann ich die loswerden??? Oder: Wie könnte ich wenigstens die Trotzreaktion darauf etwas mildern???