Hallo! Ein weiterer Versuch von mir, über ein Forum vielleicht Klarheit zu kriegen. Oder einfach zu verstehen, was mit mir los ist.
Ich bin 42 Jahre alt und lebe seit 6 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Ich bin eigentlich glücklich und ausgefüllt, beruflich wie auch privat. Es klingt verm. verrückt was ich berichten werde. Merke es grad selber wieder, wie verrückt es auch in meinen Ohren klingt.
Also egal, ich erzähle euch:Ich bin seit...... ja seit ca. 25 Jahren in meinen ehemaligen Lehrer verliebt. Der Oberstufenlehrer. D.h., ich ging 3 Jahre zur Schule zu ihm. Ich war 13 - 16 Jahre alt. Er war der Hauptlehrer. Diese 3 letzten Schuljahre habe ich aufgesogen in mir. Jede Sekunde genossen, wo ich in seiner Nähe sein konnte. In der Freizeit habe ich bloss an ihn gedacht und mir IMMER gewünscht, ihm zu begegnen. Habe täglich Tagebuch geschrieben und alle seine Bemerkungen, seine Blicke etc. niedergeschrieben. Ich kann mich an jede Begebenheit noch ganz genau erinnern. So wichtig war es damals. Nur er war Thema. Nur er. Ich stellte mir auch körperliche Nähe vor mit ihm. Ich wusste damals ganz klar: ich bin verliebt in ihn. Und zwar ganz arg! Während der 3 Jahre Schulzeit bei ihm glaubte ich zu spüren, dass er mich auch mag. Ich denke es stimmt wenn ich sage, dass ich eine seiner Lieblingsschülerinnen war. Das glaube ich auch heute noch. Oder möchte es glauben...!!?!
Also die Schulzeit vorbei war.... das war schlimm für mich. Ich vermisste ihn so sehr. So sehr. Lief durch die Gemeinde und hoffte noch jahrelang, ihm wenigstens auf der Strasse zu begegnen, was auch immer wieder der Fall war. Ich besuchte oft extra die selben kulturellen Veranstalltungen wie er... etc. Unsere Wege kreuzten sich immer mal wieder in den ersten 5 Jahren nach der Schulzeit. Wir waren irgendwann auch mal per Du. Zu sagen gilt noch: Er war, als ich 13 war knapp 30 Jahre alt. Heute ist er glaub 58 oder so. Er war und ist immer noch verheiratet und hat 2 Kinder gekriegt während meiner Schuljahre bei ihm.
Ich machte dann mein Leben, war auch verheiratet, lebte im Ausland, erlernte einen spannenden Beruf und war nicht mehr oft in dem Ort wo ich aufgewachsen war. Aber jedesmal, bis heute noch, denke ich zuerst an ihn, wenn ich dort vorbeigehe und hoffe, ihm zu begegnen. In den letzten Jahren wurden diese Begegnungen immer seltener. Habe ihn wohl vor 5 Jahren zum letzten Mal gesehen. Er besuchte meine Veranstaltungen... zeigte also schon irgendwie, dass er sich für mich interessiert.
Das Problem jetzt aber ist: Auch nach 25 Jahren habe ich ihn immer noch nicht vergessen. Ich habe so meine Phasen. Mal ist er extrem präsent in meinem Kopf, mal nicht. Jetzt habe ich grad eine extreme Phase, die nun schon Monate anhält. Ich träume sehr sehr oft von ihm nachts. Immer die ähnlichen Träume. Dass wir uns begegnen und einander unsere Liebe gestehen. Oft sind es auch hoch erotische Träume. Ich habe schon so oft begonnen ihm einen Brief zu schreiben, wo ich ihm alles offenbare. Abgeschickt habe ich aber noch keinen der Briefe. Ich habe schon so oft mir alles mögliche ausgedacht, wie ich mit ihm in Kontakt treten könnte. Gute Ideen hat ich da, aber nie den Mut sie auch durchzuführen. Ich fürchte mich zu sehr vor meinen eigenen Gefühlen. Was, wenn er mich auch spannend findet? Jetzt sind wir beide SEHR erwachsen, und es liegen fast 25 Jahre zurück. Ich liebe meinen Mann über alles und möchte diese Beziehung eigentlich nicht auf's Spiel setzen.
Andererseits denke ich aber, dass mir eine Aussprache mit ihm vielleicht gut tun würde und ich endlich los käme von meinen ständigen Gedanken an ihn und an eine ungeliebte Liebe. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir wirklich eine Liebe leben könnten. Wir sind zu unterschiedlich und seine Interessen die er heute hat interessieren mich überhaupt nicht mehr. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er mich schnell langweilen könnte. Ich stelle mir komischerweise ja auch bloss eine Bett-Geschichte vor in meiner Phantasie. Ach...., so so gerne würde ich ihn mal küssen, ihn berühren, ihm näher kommen. Nur mal so zum ausprobieren. Seit 25 Jahren trage ich diese Gedanken und Bilder und Vorstellungen in meinem Kopf rum..... Mal mehr, mal weniger. Im Moment grad mal mehr!!!
Psychologisch habe ich schon versucht Erkärungen zu finden und ja, bestimmt spielt da der Vaterkomplex seine Rolle. Mein Vater war nicht da in der Pubertät, mein Lehrer allerdings schon. Viele Mädchen verlieben sich in den Lehrer. Aber bei vielen geht's auch wieder vorbei. Bei mir ist's geblieben. Irgendwie auf jeden Fall.Also ihr lieben Leute, jetzt bin ich gespannt wer was schreiben wir zu diesem Thema. Kennt ihr dieses Gefühl? So lange Zeit eine Phantasie mit sich rum zu tragen? Sie mal ausleben zu wollen und sich wirklich fragen, was soll ich tun?? Ich danke euch im voraus für eure Beiträge und dass ihr die Geduld hattet meinen Roman zu lesen.....