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Das Kind ins Zimmer sperren, ist nicht das Beste. Aber der Tipp "geh mit dem Hund raus" ist auch nicht sinnvoll. Dann lernt das Kind, dass die anderen immer die Konsequenzen ertragen müssen, wenn es sich selbst daneben benimmt. Auch Gebetsmühlenartiges Wiederholen ist nicht gut. Sag es dem Kind so, dass er es versteht. Sage es ruhig nochmal. Und dann ist Schluss, Ende der Diskussion. Du musst nicht mit ihm diskutieren, du bist die Erwachsene.
Du musst ihn nicht gleich ins Zimmer sperren, aber schon aus der Situation rausnehmen. Ihn vom Hund weg setzen, das Spielzeug das geworfen wird, kommt vorerst weg, wenn er dich an schreit, dann sagst du "So redest du nicht mit mir. Wenn du fertig bist, darfst du zu mir kommen und dich bei mir entschuldigen", drehst dich um und ignorierst ihn, bis er normal kommt und sich entschuldigt. Schreit er weiter oder hört nicht auf das, was du sagst, dann kannst du sagen "entweder benimmst du dich jetzt oder du gehst in dein Zimmer" und das dann auch bitte umsetzen. Dort aber nicht stundenlang versauern lassen, es reichen schon 5 Minuten. Wenn er von allein im Zimmer bleibt, dann darf er wieder zu dir kommen, wenn er sich beruhigt hat. Wenn er nicht allein bleibt, immer wieder ins Zimmer setzen, bis er es begreift: Du bist der Chef, nicht er. Du setzt Grenzen, die er nicht überschreiten darf.
Aber nicht unbedingt die Tür zuknallen oder zuschließen. Das sollte nicht nötig sein, wenn du möchtest, dass er in seinem Zimmer sitzt, dann hat er auf dich zu hören. Und zwar ohne, dass du dir überlegen musst, wie man ihn daran hintern kann, rauszukommen.
Fängt er im Zimmer an, aus Wut mit Spielsachen zu werfen, wandert jedes geworfene Spielzeug in einen Sack/kiste, wo es vorerst bleibt. Vorsicht, da kommt noch mehr Wut auf, aber nur nicht verunsichern lassen. Aber auch nicht rumschreien. Damit merkt das Kind, dass es dich mit seinem Verhalten beeinflussen kann. Meist reicht es schon, wenn man mit tieferer Stimme und direkter Sprache spricht.
Er muss merken, dass du ihm nur Aufmerksamkeit schenkst, wenn er sich halbwegs benimmt. Und bitte bewusst darauf achten, wenn er sich gut benimmt. Ihm das auch sagen, loben und eben ausgiebig mit ihm beschäftigen - bis zum nächsten Wutanfall.
Ich weiß nicht, ob bei so jungen Kindern ein Belohnungssystem über meherere Tage schon Sinn macht. Eventuell würde ich erstmal mit einem Tag anfangen oder auch nur mit einzelnen Situationen. Benimmt er sich beim Essen anständig, gibt es einen leckeren Nachtisch. Benimmt er sich beim Einkaufen, darf er sich eine kleine Sache aussuchen. Benimmt er sich bei einem Ausflug, wird zu Hause ein Buch mit ihm gelesen.
Der Kleine muss nicht einmal großartig Probleme haben, das ist eher ein Fall von fehlgeschlagener Erziehung. Wenn die Mutter wirklich immer "nur meckert" und nie etwas durchsetzt, haben wir dafür ja auch die Ursache. Kinder lernen weniger durch Worte, als durch Aktion-Reaktion, also durch Taten.