Hey Leute,
ich hab da ein Problem, dass ich eigentlich gern für mich behalte, da ich, wenn ich darüber geredet habe, bisher nie wirklich ernst genommen bzw eher belächelt wurde. Ich dachte hier würde das vielleicht jemand kennen oder mir einfach seine Meinung dazu sagen. (Achtung! Etwas länger.. )
Ich fang mal von vorne an. Ich habe eine Bindungsangst, die durch meine Eltern bereits in frühester Kindheit verursacht wurde. Mit den Jahren wurde diese immer schlimmer. Letztes Jahr habe ich dann zum ersten Mal den Schritt zum Psychologen gewagt. Von der Angst weiß ich auch erst seit letztem Jahr, bzw davon dass das was ich bin und tue, damit zusammenhängt. Ich hatte meinen ersten Freund mit 13. Und danach war ich eigentlich nie allein. Jedoch haben mich Trennungen damals nie wirklich sonderlich mitgenommen und die Beziehung waren auch nie wahnsinnig wichtig oder emotional für mich. (Das habe ich allerdings erst im Nachhinein gesehen, jetzt, wo ich mich richtig mit mir beschäftigt habe). Mit 16 traf ich ihn dann, den Vater meiner Tochter. Wir lebten einige Jahre zusammen und sind nach ca. nem halben Jahr schon zusammengezogen. Allem in allem war es eine wirklich schreckliche Beziehung, in der ich mir einredet ihn zu lieben und ihn bis an mein Lebensende an meiner Seite haben zu wollen. Als wir uns trennten, merkte ich aber ziemlich schnell, dass er mir eigentlich rein gar nichts bedeutet und seine Art und sein Wesen mich regelrecht abstoßen eigentlich. Kurz darauf kamen einige lockere Beziehungen und "Verhältnisse", alle ohne weitere Bedeutung. Dann jedoch kam jemand, der mir wirklich viel bedeutet hat, für den ich sogar versucht habe, meine Angst vor Beziehungen, Kontrollverlust und Nähe zu besiegen. Obwohl ich so bin wie ich bin, habe ich immer an die wahre Liebe geglaubt, an jemanden der zu mir gehört, wir uns ergänzen. Jemand mit dem ich jeden Tag, den Rest meines Lebens verbringen will. Auf jedenfall war ich mit diesem Mann knapp 1 Jahr zusammen bis wir uns das erste Mal trennten, und 5 Monate später versuchten wir es ein 2tes Mal. Das hielt nur einen Monat. Bei ihm litt ich das erste Mal sehr unter der Trennung, und muss auch heut noch an ihn denken, auch wenn es schon über ein Jahr her ist. Er war auch der einzige, nach dem ich nicht sofort wieder in eine neue Beziehung gerannt bin. Ich war zum ersten Mal Monatelang allein. Doch dann irgendwann lernte ich jemand neues kennen. Anfangs war er ein echt toller Typ, doch man merkte eigentlich so im nachhinein sehend, recht schnell dass das nicht halten würde, nicht funktionieren kann, wozu ich mit Sicherheit meine Teile zu beigetragen habe. Und nun bin ich seit kurzer Zeit wieder getrennt. An sich, komme ich allein klar, und genieß das auch und trotzdem kreuzen nach kurzer Zeit immer irgendwelche Männer auf die mich interessieren oder reizen und schwupps wars das wieder mit dem Allein sein.
Es ist leicht, jede Trennung und die Fehler in den Beziehung auf meine Bindungsangst zu schieben, und ich denke das habe ich oft genug auch getan, aber manchmal denke ich mir, dass ich einfach mehr will, dass ich mich nach mehr sehne. Denn bisher waren meine Freunde entweder Untreu, Lügner, Agressiv, Gewalttätig oder hat sonst was für tolle Eigenschaften und Ansichten die mit meinem Ich einfach nicht vereinbar gewesen wären.
Es mag vielleicht blöd klingen, aber ich flüchte mich gerne in Filme und Bücher, weil ich mir insgeheim auch so eine Art von Beziehung wünsche. Eine Beziehung die absolut nicht perfekt ist, wo man aber einfach alle schlechten und schlimmen Sachen übersteht und letztendlich ein Happy-End hat. Ich sehne mich nach jemandem, der mich zum Lachen bringt, mir eine andere Sicht des Lebens zeigt (seine), der mich überrascht (nein nicht mit materiellen Dingen) und was weiß ich was. Ich wünsche mir Albernheiten zu Hause und Unterwegs, Zärtlichkeiten voller Liebe und wahren Gefühlen, eine ehrlichen Mann bei dem ich schon an seinem Blick sehe, dass alles was er sagt und fühlt echt ist. Ich möchte das Kribbeln im Bauch wenn ich ihn sehe, an ihn denke, wenn er mich berührt. Letztendlich möchte ich dass, was man in diesen tollen romantischen Filmen immer so sieht. Und letztendlich weiß ich dass das ziemlich unrealistisch und naiv klingt, aber kann es sowas nicht geben? Kann es nicht möglich sein solch eine Beziehung zu führen, Fehler die man liebt, Oberflächlichkeiten die man nicht beachtet, echte Gefühle?
Habe ich zu hohe Ansprüche weil ich es mich bisher nie wirklich tiefgründig berührt hat, wenn ich eine Beziehung hatte?
Auf einer Seite denke ich mir es wäre vielleicht besser erstmal Single zu sein, ich hab ja letztendlich auch meine Tochter und uns gehts auch gut, aber andererseits frisst mich diese Sehnsucht nach diesem unrealen Hollywoodschnulz auf. Also vertiefe ich mich in romantischen und aufregenden Büchern undd Filmen und damit in eine Traumwelt, in der das existiert, was ich mir wünsche. Ich meine Traumwelt. Das komische ist, dass ich das Singleleben an sich immer genossen habe, ich war fröhlich, glücklich, habe geflirtet, habe die Zeit genossen wies nur ging, ich war nie deprimiert, einsam oder irgendwie pessimistisch. Und trotzdem verfolgt mich diese naive Vorstellung.
Kennt das jemand? Geht es jemand genauso? Was kann ich tun? Vorallem kann ich überhaupt was tun?