Hallo zusammen,
ich bin zurzeit ziemlich neben der Spur und hoffe, dass ich hier Tipps bekomme wie ich mich weiter verhalten soll.
Ich bin seit fast 9 Monaten mit einem Tunesier zusammen (seit 5 Monaten wohnen wir zusammen), den ich auch sehr liebe, obwohl er nicht immer sehr einfach ist bzw. ich auch manchmal gut rumzicken kann.
Er ist vor ca. 5 Jahren hierher gekommen um zu studieren. Hat dann aber eine Deutsch-Tunesierin geheiratet und mit ihr zusammen ein Kind bekommen, das nun 2 Jahre alt wird. Die Ehe hatte nicht lange bestand ca. 2-3 Monate nur. Sie wurde traditionell geschlossen in Tunesien. Mein Freund wollte die Scheidung nicht aufgrund des Kindes, die Frau hat jedoch darauf bestanden und macht ihm seither das Leben zur Hölle. Er ist extra für dieses Kind ca. 600 km in ein anderes Bundesland gezogen und hat es trotzdem erst 3 Mal in seinem Leben gesehen. Die Scheidung von der Frau ist fast durch - nur noch das Umgangsrecht steht im luftleeren Raum. Sie verwehrt im weiterhin ohne plausiblen Grund das Kind und koopiert überhaupt nicht mit dem Jugendamt.
Mein Freund hat mir von Anfang an die Wahrheit gesagt was seine Situation angeht. Problem ist, dass im August sein Aufenthalt abläuft und es noch nicht gewiss ist, dass dieser verlängert wird. Lt. seinem Anwalt sollte alles glatt laufen, da er sich 1) um das Kind regelmäßig bemüht, 2) er für das Kind Unterhalt leistet und ) er hier Arbeit gefunden hat und nicht von Harz lebt und er auch gut Deutsch spricht.
Es war abgesprochen, dass wir nach erfolgreicher Scheidung (d.h. auch in Tunesien) hier heiraten. Nun ist es jedoch so, dass die Scheidung erst Mitte diesem Monat durch ist und die Scheidung in Tunesien auch noch ca. 2 -3 Monate brauch. Würde für uns heißen, dass das mit der Ehe vor August nicht klappt. Noch nicht mal um einen Termin beim Standesamt können wir uns bemühen, da ihm noch das Ehefähigkeitszeugnis fehlt.
Jetzt rückt der August immer näher und er wird immer mehr nervös und lässt mich überhaupt nicht mehr richtig an sich ran. Er schläft nicht mehr richtig, hockt nur noch im Internet ab um nach ähnlichen Fällen wie dem seinigen zu suchen. Wir unternehmen kaum noch was zusammen (das war schon immer etwas schwierig, da er in der Gastronomie arbeitet und wir somit unterschiedliche Arbeitszeiten haben). Der Sex ist auch anders geworden und weniger - was ich aber aufgrund seines Stresses verstehen kann. Zurzeit fühle ich mich sehr alleine - egal ob er da ist oder nicht. Habe das auch schon angesprochen, dann heißt es aber nur, dass er Stress habe und sich auf nichts anderes als seinen Aufenthalt konzentrieren könnte. (Er erinnert mich immer an einen Tiger im Zoo in solchen Moment: Leere in den Augen und auf und ab gehen ohne wirkliche Resultate. ). Außerdem wäre er ja schließlich bei mir Zuhause und würde nicht irgendwelchen Frauen nachlaufen etc. Ich habe keine Ahnung wie ich ihn aus diesem Film rausbekomme. Er sieht sehr schlecht aus und ist immer schnell schlecht gelaunt oder aufbrausend. Mir geht das total an die Nieren. Wir haben gerade seine eigene Wohnung abgegeben und angefangen in meiner Wohnung zu renovieren und uns eine teuere Einbauküche gekauft. Ich möchte ihm so gerne helfen, sehe aber auch nicht ein, dass ich hier mind. 3 Monate mit einem "Zombie" als Mitbewohner und nicht als Lebensgefährten wohne und ich noch alles organisieren und putzen muss, weil das im Stress nicht geht. Er muss hier ja nicht den Feudel schwingen bis alles vernünftig ist, aber ich muss zumindestens das Gefühl haben, dass er mich unterstützt. und zu einer Beziehung gehört ja wohl auch mehr als nur zusammen "wohnen". Ich kann ohne Liebe, Wärme und Aufmerksamkeiten nicht leben.
Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus.
Leyla