Im Februar des letzten Jahres habe ich einen wunderbaren Mann kennengelernt.
Schon als wir uns die ersten Male gesehen haben hat er schrecklich viel in mir bewegt - mich so gerührt, berührt. Er war sehr vorsichtig, hat sich lange kaum getraut, mich zu küssen, fast als sei ich zerbrechlich und könne unter seinen Händen kaputt gehen, wenn er nicht vorsichtig genug ist.
Nie hat er etwas getan, ohne dass ich es gewollt hätte; war so rücksichtsvoll und dabei so sehr MANN. Diese Mischung hätte ich mir nicht träumen lassen.
Ich habe mich gefühlt als würde mir all das Glück, all die Schönheit, die ich in meinem Leben immer so vermisst habe, plötzlich zugeflogen kommen, ohne dass ich etwas dafür hätte tun müssen - ich war so glücklich, wie auf Wolken.
Wir hatten es von Anfang an nicht leicht - er ist sechs Jahre älter, wohnt fast 300km entfernt - aber all das stellte scheinbar kein Problem dar, für zwei Menschen, die sich nach so kurzer Zeit so sehr liebten.
Schon nach zwei Monaten lernte er meine Familie kennen; meine Mutter liebte ihn, weil er so viel positives, offenes ausstrahlte, und kurz danach wurden wir offiziell ein Paar. Bis zu viermal Monatlich fuhr er zu mir - obwohl er ganztags arbeitet und kein stressfreies Leben hat.
Die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, war wohl die schönste in meinem Leben - und ich lebe kein schlechtes Leben.
Trotzdem war es die schönste - und die erfüllteste.
Wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander, die uns beiden unglaublich gut getan hat. Bis Dezember waren wir sehr glücklich.
Dann der Riss - er bekommt ein Angebot, in acht Jahren eine Praxis zu übernehmen, muss dafür eine weitere vierjährige Ausbildung antreten ; am besten sofort.
Er ist zu mir gekommen; wir haben uns lange zusammengesetzt, beide sehr viel geweint.
Er sagte, er habe diese schlechte Nachricht schon fast einen Monat in sich herumgetragen - und es nicht übers Herz gebracht, mir davon zu erzählen.
Er war so aufgelöst.
Diese Ausbildung bedeutet nun, dass er auch am Samstag in der Praxis ist - und ihm nur der Sonntag bleibt.
Das reicht ihm nicht, das hat er deutlich gesagt, wenn auch weinend. Er sagte, dass er die Zeit mit mir wunderbar finden würde - aber dass die Zeit ohne mich unerträglich sei und dass er noch mehr Zeit ohne mich schlecht einstecken könne.
Später brachte er mich nach hause und ist gefahren - für immer.
Seitdem ist irgendwo in meinem Leben ein Loch. Ein Loch, das sich nicht füllen lässt. Durch nichts. Ich träume von ihm, wache nachts ununterbrohen auf, kann kaum an etwas anderes denken. Wir hatten so viele Pläne - ich hatte so sehr das Gefühl, dass er genau der Mann ist, nach dem ich mich immer gesehnt habe.
Ich bin sehr jung, erst 16, das weiß ich - trotzdem habe ich wirklich tiefe Gefühle für diesen Mann - und weiß nicht mit ihnen umzugehen.
Wann hört das auf, wie lang muss ich warten?
Wie soll ich damit umgehen, was kann ich tun?
Ich fühle mich so hilflos und allein.
Vielen Dank schon jetzt an alle, die antworten
Vina