Hallo,
meine Freundin und ich haben uns vorgestern getrennt. Eigentlich kann man das kaum eine Beziehung nennen. Wir kennen uns seit drei Monaten (erstes Date, davor nur Schreibkontakt), als Paar sah ich uns seit ca. 3 Wochen.
Sie war diejenige, die als erstes wollte, dass wir gegenseitig unsere Eltern und auch Freunde kennenlernen. Noch vor knapp über einer Woche wollte sie auch, dass sich unsere Eltern gegenseitig kennenlernen. Erst letzten Freitag (14.04) habe ich auch viele ihrer Freunde, mit denen sie Abi geschrieben hat, kennengelernt. Sie sagte sogar noch am selben Tag, ich könnte demnächst auch meine Freunde zu ihr einladen.
Am Samstag waren wir mit ihrer besten Freundin und deren Freund gemeinsam essen, am Ostersonntag dann bei ihrer Familie. Mir ist bis dahin nichts groß aufgefallen, am Freitag mit ihren Freunden war eigentlich noch alles bestens. Wir hatten uns viel geküsst und dass ihre Freundin kanpp zu spät war beim heimlichen Machen eines Fotos, fand sie schade, "sonst hätten wir ein süßes Foto".
Es lief also eigentlich echt alles gut. Am Montag war sie dann sehr zurückhaltend beim Schreiben. Ich sollte eigentlich am Abend zu ihr, aber sie war zu beschäftigt. Die Art und Weise wie sie den Tag über geschreiben hat, war auffällig. Also fragte ich sie, ob alles okay sei. Später antwortete sie mir, dass sie mich nicht anlügen will, sie sich unsicher ist und die letzten Tage viel überlegt hat. Nach genauerem Nachfragen hat sie mir geschrieben, dass sie sich ihrer Gefühle nicht sicher ist. Sie fand es immer schön mit mir, ich sei echt süß und versuche alles, ich sei ein toller Mann... Aber ihre Verliebtheit wird immer schwächer. Sie hatte gehofft, dass sich das ändert, wenn sie mich mit ihren Freunden und Familie sieht, das war aber nicht der Fall
Ich war da erstmal völlig ratlos. Habe sie gefragt, ob es an mir, meinem Verhalten...liegt. Sie verneinte das und meinte, dass es einfach an ihren Gefühlen liegt, über die sie sich nicht sicher ist. Sie sagte auch, sie könnte sich melden, sobald sie weiß, was ihr Herz wirklich will. Könnte...???
Ich schrieb dann erstmal, dass sie sich natürlich bitte unbedingt melden sollte. Aber nach einigen Stunden schrieb ich ihr (gestern), dass wir es einfach gleich lassen sollten, wenn sie sich ihrer Gefühle unsicher ist. Mich störte eigentlich viel mehr, dass man dann direkt die Beziehung in Frage stellt. Ihr schien das gerade entgegen zu kommen. Sie meinte, sie würde das verstehen und fragte, wann sie mir meine Sachen vorbeibringen soll.
Nun das war also ein schnelles Aus. Und ein sehr verwirrendes für mich. Denn ihren Grund verstehe ich gar nicht. Ihre Verliebtheit wurde schwächer. Ich dachte mir, ob das ein Witz sei. Welche Verliebtheit, welche Gefühle meint sie denn bitte. Denn meine anfängliche kurze Schwärmerei war längst vorüber, es waren vielleicht 2-3 Tage, in denen ich nachts an sie dachte und in der Vorlesung auch mit dem Kopf bei ihr war. Danach war alles so normal. Ich habe mich immer gefreut, sie zu sehen. Aber ich kann von keinem großen Kick erzählen. Verliebtheit war bei mir vorbei, für die Liebe war es noch viel zu früh. Was da war, war eine Vertrautheit, Geborgenheit und einfach das Genießen der Zeit mit ihr. Ich habe ihr immer mehr Zuneigung gegeben, obwohl es teilweise gar kein rießiges Verlangen war, aber ich dachte, ihr würde das gefallen. Und statt mich nachts immer an sie heranzukuscheln, hätte ich mich manchmal lieber weggedreht und in einer angenehmeren Position geschlafen.
Oder es ging einmal ums Shoppen. Wir wollten mittags durch die Stadt schlendern und abends dann zu ihr gehen. Als ich fragte, ob sie denkt, dass ich danach direkt zu ihr mitkommen würde, da ich eigentlich noch ins Fitnessstudio gehen wollte, meinte sie, wir könnten das Shoppen ja auch verschieben, sei ja nicht so wichtig, weil wir nichts Konkretes brauchen würden. Also meinte ich, wenn es ihr wirklich nicht so wichtig ist, dann wäre es vielleicht tatsächlich besser, sonst würde alles bisschen knapp werden. Sie korriegierte, dass das Shoppen selbst natürlich nicht so sehr wichtig für sie sei, sie hatte sich einfach darauf gefreut, den Tag miteinander zu verbringen. Also entschied ich mich letztlich gegen das Training. Das war noch letzte Woche.
Meine Verliebtheit war also wie gesagt vorbei und Liebe war es noch nicht. Dennoch habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, ob eine Beziehung mit ihr das Richtige ist. Muss es denn immer eine Verliebtheit sein? Muss es ein flüssiger Übergang von Verliebtheit zu Liebe sein? Schwankt das mit den Schmetterlingen im Bauch nicht und ist irgendwann sowieso vorrüber?
Ich frage mich, ob sie in einer Märchenwelt lebt, oder ob ich da eine falsche Sichtweise habe.
Das Komische ist ebenfalls, dass sie angeblich den ganzen Montag geheult hat (weshalb sie auch nicht telefonieren konnte, sondern nur schreiben) und gestern total zittrig bei mir war und kaum ein Wort herausgebracht hat. Sie denkt, ich sei der Verletzte sei. Mir geht es irgendwie ganz gut, es ist schade um die schöne Zeit, aber ich bin in keine große Trauer oder sonst was verfallen. Dazu ist die Beziehung wahrscheinlch noch zu kurz. Was bei mir übrig bleibt, sind dicke fette Fragezeichen. Sie hat gestern nicht viel sagen können. Sie meinte nur nochmals, dass eben die Gefühle etwas abgeklungen sind. Dann sagte ich ihr, dass diese euphorische Anfangsphase bei mir schon länger vorrüber ist. Ich dachte mir, das ist doch kein Grund nach 3 Monaten Bekanntschaft und 3 Wochen Beziehung groß daran zu zweifeln? Kommen die Gefühle manchmal nicht sogar erst viel später? Jedenfalls sagte sie darauf, dass ihr einfach etwas fehlt, was es genau ist, kann sie nicht sagen. Aber wenn sie es mit ihrer vorherigen (ersten richtigen) Beziehung vergleicht, dann fehlt ihr eben was.
Ist das nicht in jeder Beziehung anders? Zweifelt man eine Beziehung wirklich direkt an, wenn die Verliebtheit etwas schwindet? Vielleicht sagt sie mir ja nicht die volle Wagrheit. Aber warum bitte heult sie den ganzen Tag, zittert und bringt kaum was raus? Ich muss ihr noch ein Buch zurückgeben. Da habe ich ihr angeboten, dass wir, sobald ich es von meiner Schwester hole, mal in Ruhe reden können oder ich es einfach in ihren Briefkasten schmeißen kann. Ich habe aber noch betont, dass ich mir eine Aussprache wünschen würde. Momentan tendiert sie aber eher zum einfachen Reinschmeißen des Buches in den Briefkasten. Wieso? Ich verstehe das null. Ich finde, dass sie mir noch eine genauere Erklärung schuldig ist. Außerdem würde ich einfach gerne mit ihr sprechen. Wissen, welche Gefühle sie genau meint, wie es bei der vorherigen Beziehung war...
Also ich bin gerade echt etwas ratlos. Wie seht ihr das? Muss es immer eine Verliebtheit geben, geht diese direkt in die Liebe über, gibt man eine Beziehung wirklich so schnell auf...? Warum handelt man so und will kein Gespräch?
Die kurze Beziehung ist meine erste. Sie hatte eine kurze, die 3 Monate anhielt und eine 1 1/2-jährige. Deshalb habe ich leider keinerlei Erfahrungen. Dass man das aber so schnell aufgibt und einer etwas schwächer werdenden Verliebtheit solch eine große Rolle zuschreibt, verwundert auch jeden, mit dem ich darüber spreche.
(Sie ist übrigens 21, ich 22)
Danke alleine fürs Lesen des rießigen Textes. Ich hoffe, dass ihe eure Sichtweisen und Meinungen schildert.
Liebe Grüße
salex