... klingt ähnlich wie bei mir!
Liebe Steffi,
nach zwei Jahren Ehe habe ich die Trennung beschlossen. Bei uns lief es schon über lange Zeit schleichend immer schlechter, nur ich habe es nicht sehen wollen und nicht wahrhaben wollen. Dann war ich schwanger und habe mich gleichzeitig auch in jemand anderes verliebt und stand vor dem Dilemma: was nun? Ich hab mich auch nur noch wie in einer WG gefühlt.
Jedenfalls habe ich erkannt dass es keinen Zweck hat "Heile Welt" zu spielen, damit ist dem Kind auch nicht geholfen. Also habe ich Herzens die Trennung vollzogen, wobei das Schwierigste ist auch Standhaft zu bleiben. Sprich den vielen Versuchen Komm-doch-zurück oder Gib-mir-wenigstens-eine-Chance wirklich standzuhalten. Ich habe rumgeeiert, weil er mir eben auch Leid tat, und dadurch richtig Probleme bekommen. Jeder neue Trennungsversuch ist umso schwieriger, und irgendwann wurde ich nicht mehr ernst genommen. Zumal ich nicht damit gerechnet habe, dass mein Mann alles okay fand. Er hat zwar Probleme zugegeben, aber fand es im Großen und Ganzen okay. Hinzu kam das Kind, was er eigentlich nie gewollt hat. Mit einem mal wollte er alles gut machen was ich als Trennungsgründe angab.
Ich kann Dir nur das Buch "Ich verlasse Dich" von Sandra Lüpkes empfehlen. Die Reaktionen es Gegebenübers sind nicht vorherzusehen und Du musst mit dem Schlimmsten rechnen, dass Dein Mann nie einsichtig wird. Das ist das Schlimmste, vielleicht ist es auch anders. Es gibt auch einvernehmliche Trennungen. Aber das wirst Du erst merken wenn Du in der Trennung bist und es lässt sich auch nicht voraussagen. In dieser Extremsituation lernt man den Partner erst mal richtig kennen.
Wenn Du Angst hast es Deinem Mann zu sagen solltest Du Dir alle folgenden Schritte genau planen. Ab dem Zeitpunkt wo Du es sagst ist alles anders. Daher finde ich Deine Planung mit Deiner zukünftigen Wohnung gut. Du solltest wissen wo Du hingehst wenn Du Angst vor dem "Druck" hast. Ich habe mir bei den notwendigen Diskussionen immer ein Zeitlimit gesetzt, wann ich wieder z.B. in der neuen Bleibe sein will. Beziehungsweise habe ich, wenn mir alles zuviel wurde, die Diskussion beendet und bin gegangen.
Weh getan hat dass die meisten Mitleid mit ihm hatten - aber mich nicht verstehen konnten. Also rechne damit dass Du auf Unverständnis bei Freunden/Bekannten stösst. Daher halte Dir immer vor Augen, es ist Dein Leben und Du musst vor niemand Rechenschaft ablegen.
Das ist erst mal ne Menge Holz ... ich stope hier erst mal.
Liebe Grüße!