Hallo! Ich brauche Eure Hilfe, weil ich nicht mehr ein und aus weiß.
Ich bin seit 7 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 5 Jahren sind wir verheiratet und haben zwei Kinder (2,5 und 1 Jahr).
Die Beziehung war von Anfang an nicht leicht (Fernbeziehung), unsere Eltern lehnten uns als Partner der Kinder ab, die Hochzeit wurde boykottiert, meine Schwiegermutter hat uns aus der Wohnung im Elternhaus geworfen, Schwiegermutter und -vater mußten nach 2 Jahren gepflegt werden, deshalb sind wir wieder in dieses verfluchte Haus gezogen. Nach dem Tod der Eltern begann ein 1,5-jähriger Erbschaftsstreit mit den Geschwistern meines Mannes, alle haben den Kontakt abgebrochen, meine Eltern haben zwischenzeitlich nach einer kleinen Streiterei ebenfalls keinen Kontakt zu uns. Inzwischen ist das Haus verkauft und wir sind mit einem Neubau beschäftigt, O-Ton meines Gatten: "Der absolute Neuanfang".
Das könnte jetzt alles so schön klingen, Neuanfang etc., wenn es nicht schon seit Jahren diese Probleme gäbe. Ich bin 32 Jahre alt und arbeite wegen der Kinderbetreuung nicht mehr, was mir sehr schwer fällt, da ich nichts zur finanziellen Situation beitragen kann. Möchte ich was beisteuern sagt mein Mann nur: "Das kannst du dir doch gar nicht leisten." Schon diese abwertende Bemerkung verletzt mich sehr. Wir hatten schwere finanzielle Phasen und da hat uns das "kleine Geld" in Form von Kinder- und Erziehungsgeld mehr als einmal aus der Sch... geritten. Diese knappe Phase ist jetzt auf Grund des beruflichen Aufstiegs meines Mannes vorbei und jetzt sieht er das nicht mehr. Der Rang als Abteilungsleiter und somit Führungsebene ist ihm sehr zu Kopf gestiegen, bei jeder Gelegenheit läßt er unseren hohen finanziellen Status raushängen, was uns schon viele Freunde gekostet hat.
Körperlich läuft gar nichts mehr, das höchste der Gefühle ist 2x im Monat und dann nur auf Kosten meines Mannes. Ansonsten liegt er im Bett, liest oder plant den Neubau, ein anderes Gesprächsthema hat er nicht mehr; Job oder Neubau. Ich höre nur noch von Elektroplänen, Badarmaturen, Badewannen, Gartenplanung usw. Wann er zum letzten Mal gefragt hat, wie es mir geht, weiß ich nicht.
Selbst wenn wir mal was zusammen unternehmen (was höchst selten vorkommt, obwohl wir einen sehr zuverlässigen, netten Babysitter haben), gibt es nur die Themen Job und Hausbau.
Ich habe so die Schnauze voll. Als ich ihn gestern darauf ansprach, dass ich mit 32 Jahren zu jung für eine solche körperliche und geistige Beziehung sei meinte er nur: "Kann sein", drehte sich um und schlief ein. Gestern abend bin ich ins Gästezimmer gezogen und dort werde ich auch bleiben, bis ich eine Lösung für die Kinder und mich gefunden habe. Er ist heute morgen einfach zur Arbeit gefahren, hat sich bis jetzt nicht gemeldet und braucht sich von mir aus auch nicht zu melden. Diese Reaktion zeigt mir nur, dass er an unserer schlechten Beziehung keinerlei Schuldanteile zeigt und das macht mich noch viel wütender. Wenn ich wüßte wohin wäre ich schon lange mit den Kindern abgehauen. Diese Probleme haben wir nicht erst, seit die Kinder auf der Welt sind, wie man jetzt vielleicht meinen könnte, sie waren schon immer ein Bestandteil der Beziehung.
Ich weiß nicht weiter und hoffe, Ihr könnt mir helfen. Ich selber sehe momentan nur die Trennung, da ich keine Lust habe, in 20 Jahren eine frustrierte Ehefrau zu sein.
Danke und Gruß,
Ameise