Nun ja, dazu sollte ich vorher etwas dazu sagen wie ich vorher lebte. Ich lebte und lebe mit meinem Sohn zusammen. Ich war es gewohnt allein verantwortlich für meinen Sohn und mich zu sein. Meinen Freund haben wir dennoch sehr oft gesehen und wir verstehen uns zu dritt auch total super. Aber seitdem ich mit meinem Freund auch richtig zusammenlebe, kommt er mir immer öfter wie ein zweites Kind vor. Er meckert rum, wenn man einkaufen geht (früher hat er das seltener gemacht, viel Lieferservice), er denkt nicht an seine eigenen Termine (wenn ich ihm nichts sage, vergisst er sie; den Tipp sie aufzuschreiben, vergisst er auch), er kriegt es nicht hin selbstständig Papierkram abzuarbeiten (er zahlt immernoch für Telefonanschluss seiner letzten Wohnung obwohl wir seit über einem Jahr zusammenleben) uvm. Wir können auch nichts mehr als Paar unternehmen, weil ich ja ein Kind habe und deswegen keine Zeit. Sagt er. Das ist völliger Quatsch, denn früher haben wir auch mal zu zweit Dinge unternommen. Natürlich geht das nicht so oft wie bei kinderlosen, aber das ist nicht unmöglich. Wenn mein Sohn dann mal bei einem Freund ist und wir Zeit hätten geht es nicht weil er zu müde ist. Oder er verabredet sich zur selben Zeit wie mein Sohn, anstatt es an den vielen übrigen Tagen zu tun. So haben dann nicht wir keine Zeit, sondern er hat sie nicht. Und für ihn ist das auch ok so. Ihm reicht es, wenn wir den Alltag gemeinsam verbringen. Mir reicht aber diese Ebene nicht. Ich möchte mich die ganze Zeit nur wie eine Mutti fühlen, sondern auch als Frau mit der man gerne ausgeht. Ich hätte schon des Öfteren Chancen gehabt mich mit anderen Männern zu treffen. Aber ich möchte das nicht. Ich möchte ihn. Ich habe mit ihm auch schon darüber gesprochen. Aber er will nichts einsehen.