Hallo zusammen,
ich habe schon seit ein paar Wochen ein Problem und komme damit einfach nicht weiter...
wahrscheinlich wurde diese Frage hier schon oft gestellt und ich hätte auch nie gedacht, dass ich selbst einmal in dieser Situation stecke (ich dachte immer, sowas sei doch eigentlich klar... :-/).
Die Frage, die ich mir die ganze Zeit stelle, ist: liebe ich meinen Freund noch?
Zu meiner Person (33/w): ich hatte vor 5 Jahren ein Burnout, war jedoch nicht in Behandlung. Habe es mit der Hilfe meiner Familie geschafft, wieder auf die Beine zu kommen, jedoch immer noch daran zu knabbern (phasenweise Depressionen, Selbstzweifel, keine Lust auf irgendwas, Kraftlosigkeit, etc.). Ich arbeite wieder in meinem Beruf und mache nebenher eine Weiterbildung. Habe auch Phasen, in denen es mir echt gut geht und ich stolz auf mich und das, was ich nach dem Burnout wieder geschafft habe, bin. Meine Ansprüche habe ich mittlerweile nach unten geschraubt, aber nicht komplett abgelegt.
Zu meinem Freund (33): er ist psychisch leider auch etwas labil. Hatte viel Pech, was die Stellenwahl nach seinem Studium anging, und hat deshalb auch immer wieder Selbstzweifel und kleine Depressionsschübe. Er ist derzeit über mich angestellt (keine Stelle, die ihn erfüllt, aber es kommt Geld herein) und bewirbt sich nebenher in seinem Beruf, wobei die Chancen, dass er etwas finden wird, recht gering sind.
Zu unserer Situation: Er ist letztes Jahr im Mai aus beruflichen Gründen aus seiner Heimatstadt weggezogen (ca. 150 km). Wir hatten damals bereits eine Fernbeziehung (auch ca. 150 km) und mit seinem Umzug hat sich die Entfernung verdoppelt. Deshalb habe ich mir ebenfalls eine Stelle in seinem neuen Wohnort gesucht (wobei ich sowieso vor hatte, irgendwo einen kompletten Neuanfang zu machen). Wir sind dann im September 2016 zusammen gezogen (ein Paar sind wir seit September 2014). Die Stelle, wegen der der mein Freund umgezogen ist, musste er Ende letzten Jahres aus gesundheitlichen Gründen (psychisch) kündigen.
Nun ist es so, dass ich schon etwas unter der Belastung (Nachwirkungen des Burnouts, Schulden abbezahlen, Umzug (wir sind beide eigentlich mit nichts umgezogen und sind immernoch dabei, uns komplett neu einzurichten), neuer Job, Weiterbildung, etc.) leide. Mein Freund weiß das, steht zu 200% hinter mir und unterstützt mich, wo er kann. Auch wenn er selbst wahrscheinlich mehr Zuspruch durch mich bräuchte (da gebe ich mir ja auch Mühe).
Für ihn bin ich wohl die absolute Traumfrau.
Was mich angeht, bin ich da überhaupt nicht sicher. Es gibt Momente, da hänge ich sehr an ihm. Mir fällt es selbst gar nicht so auf, aber er freut sich dann immer darüber. In anderen Situationen nervt er mich einfach nur und ich meckere sehr viel an ihm herum. Ich bin gerne alleine und genieße das auch. Aber an ihn denken muss ich dann - manchmal sind die Gedanken sehr positiv, manchmal nicht.
Wir sprechen auch über das Heiraten und gemeinsame Kinder, aber da bin genau so zwiegespalten.
Ich kenne so etwas überhaupt nicht. Bisher war ich mir meiner Sache eigentlich immer sicher, wenn es um Beziehungen ging und ich frage mich, ob meine Unsicherheit vielleicht nur aus meiner derzeitigen Situation heraus kommt...? Meine Familie und Freunde kennen meinen Freund ja alle und mögen ihn sehr. Sie sind alle der Meinung, dass meine Zweifel nur daher kommen, dass ich noch mit Problemem zu kämpfen habe.
Vielleicht helfen mir ja ein paar neutrale Meinungen weiter...?
Ich wäre Euch sehr dankbar :)