Hallo zusammen,
ich hab lange überlegt, ob ich in ein Forum schreiben soll, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß. Ich bin psychisch vollkommen am Ende und weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Obwohl meine Situation schon lange die gleiche ist, hat sich alles erst seit ein paar Wochen drastisch zugespitzt.
Ich bin inzwischen seit fast 10 Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich denke, "der Horror" hat schon nach knapp einem Jahr angefangen. Mit "dem Horror" bezeichne ich den Psychoterror, den mein Freund, mal mehr mal weniger, auf mich ausübt. Im einzelnen jedes Thema zu erläutern wäre zu umfangreich, aber kurz gesagt entweder hasst er mich abgrundtief, auf Grund lächerlichster Dinge, beispielsweise wenn wir zu selten weg gehen (was meiner Ansicht nach wohl kaum ein Hassgrund ist) und ähnlicher Sachen oder er liebt mich (angeblich) so sehr, dass er mir ständig vorwürfe macht, ich würde mich nicht rechtmäßig um ihn kümmern. Dabei tue ich so gut wie alles für ihn: Ich habe dafür gesorgt, dass er seinen Abschluss macht, räume täglich seine Wohnung auf und sorge dafür, dass er immer etwas zu Essen im Kühlschrank hat etc. Daraus erkennt man wahrscheinlich schon das wir nicht zusammenwohnen. Dies wirft er mir beispielsweise auch vor, dabei ist er daran selber Schuld: 1. Ich kann nicht mit einem Menschen zusammenleben, bei dem ich ständig befürchten muss, dass er ausrastet und mich rausschmeißt, 2. Er geht keiner geregelten Arbeit nach...Das sind jetzt natürlich nur alles Bruchstücke dessen, was inzwischen beinahe tagtäglich in meinem Leben abläuft, kurz gesagt: Ich sitze immer auf heißen Kohlen und frage mich wann die Bombe wieder hoch geht. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr er mich hassen kann, er schlägt mich zwar nicht, aber manchmal ist der Psychoterror so schlimm und macht meine Seele so kaputt, dass ich mich manchmal frage, ob äußerliche Schläge wirklich schlimmer sind als innerliche...
Jetzt fragt sich wahrscheinlich jeder, wieso die ganze Sache sich schon so lange hinzieht...Das frage ich mich inzwischen selbst jeden Tag. Ich bin durch die ganzen Jahre so psychisch (ich nenn es mal) geschädigt, dass ich unter extremen Panik- und Angstattacken leide, ich bin manchmal nicht in der Lage vor die Tür zu gehen (Arbeiten gehe ich natürlich immer, nur Spaß haben, mal abends weggehen, das ist sehr schwer für mich...) und ich denke, dass ich aus diesem Grund extrem abhängig von ihm bin. Ich habe Angst, dass ich danach niemals wieder eine neue Beziehung anfangen kann, weil ich so viele peinliche Probleme habe. Natürlich besteht noch immer die Möglichkeit, dass alle Probleme weggehen, sobald ich "frei" sein kann, aber ich kann mir ja nicht sicher sein. Manchmal denke ich, dass ich vielleicht auch viele Fehler mache, mich falsch verhalte, zu oft motze, aber andererseits kann das gar nicht sein und auch meine Bekannten, die andeutungsweise wissen, was vor sich geht, sagen mir immer wieder, dass ich keine Schuld habe. Das ist alles so verzwickt und verrückt und manchmal muss ich sogar lachen, weil ich einfach nicht glauben kann, was das alles soll und warum ich nicht einfach stark genug bin einfach zu gehen. Ich habe ihm versucht zu erklären, dass man einen Menschen nicht jahrelang in einem Augenblick hassen und im anderen wieder lieben kann, das so etwas einen Menschen krank macht, aber er reitet immer nur auf seinen Lappalien herum, von wegen weggehen, schlechte Laune haben (das hat doch jeder mal!?) etc.
Was sagt ihr dazu? Oder habt ihr auch schon Psychoterror in der Beziehung erlebt? Was würdet ihr mir raten (außer Therapie, da denk ich selbst schon drüber nach :-) )?
Ich würde mich sehr freuen, ich bin nämlich im Moment absolut am Ende meiner Kräfte.
Ganz liebe Grüße
Fay