Hallo!
Seit ca. 4 Monaten quält mich die platonische Beziehung meiner Frau zu einem anderen Mann.
Wir sind seit fast 10 Jahren verheiratet, haben zwei süße, anstrengende, normale Kinder, können uns stundenlang unterhalten, arbeiten zusammen, diskutieren über Sachen, die uns stören, nehmen uns Babysitter, um abends Essen oder ins Kino zu gehen - wenn die Kinder noch oder schon schlafen haben wir tollen Sex....
Wir führen eine, für mein Empfinden, harmonische Beziehung - und doch fühle ich mich betrogen.
Vor 6 Monaten haben wir einen Mann kennen gelernt und ihn vielleicht 5 - 6 Mal in dieser Zeit getroffen. Einmal war meine Frau mit ihm alleine Abends in Kneipen unterwegs. Nach dem 2. Treffen hat meine Frau mir präventiv gesagt, dass ich absolut nicht beunruhigt sein muss und dass sie mich über alles liebt - ich war erst etwas überrascht, da ich noch gar nicht in diese Richtung gedacht hatte - ich finde den Typ auch total nett und sympathisch; er ist in einer festen Beziehung und hat mit seiner Freundin ebenfalls zwei Kinder. Wir haben dann über ein Thema diskutiert, welches wir in der Vergangenheit auch schon mal angerissen haben: Freundschaften zwischen Männern und Frauen. Meine Frau sagt, dass es für sie immer die besten Freundschaften waren, da sich die Frauen untereinander nicht bedingungslos darauf einlassen können. Ich bin eher der Meinung, dass nach einer gewissen Zeit einer von beiden anfängt zu Leiden, wenn es auf einem platonischen Niveau bleibt. In dieser Diskussion hat sie einen Satz geäußert, der mich stark getroffen hat, obwohl sie ihn in späteren Gesprächen zurückgenommen / relativiert hat: "Ich bin nicht mehr Mitte 20, wir sind eine Familie mit Kindern, ich muss, auch bei großer Sympathie, nicht alles ausprobieren." Der Satz bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass nur die sozialen Rahmenbedingungen einen Seitensprung / Affaire / neue Beziehung verhindern. Andererseits hat sie mir vor knapp 8 Monaten gestanden, dass ich ihre erste echte Liebe bin.
Soviel zur Vorgeschichte... Durch Zufall habe ich herausgefunden, dass meine Frau teilweise bis zu 2 x am Tag Mails an ihn sendet - mir kommt es so vor, als wäre sie gedanklich immer intensiv bei dem anderen Mann. Die Mails habe ich nicht gelesen. Durch einen Kontakt mit ihrer Freundin weiß ich folgendes:
"Hhmmm, ja, ist schon schön... Aber ich fühle mich schon durchaus sehr "geschützt" durch meine Familie und auch seine. Und er ist ein sehr..hm...moralischer Mensch....ich bin mir gar nicht mal sicher, ob er sich über eine Freundschaft hinaus für mich interessieren würde..."
Sie hat Angst vor dem Ende dieser "Freundschaft", es ist ihr unheimlich wichtig, was er von ihr denkt...
Ist meine Frau in den anderen Mann verliebt? Muss ich ihr die Freiheit lassen für jemanden zu schwärmen? Wie sehen die Frauen das?
Danke für Antworten nach der Lektüre dieses langen Textes!
Gero