Hi, das ist hier das erste Mal für mich. Bitte lasst mich euch meine Geschichte erzählen, und danke jetzt schon für eure Ratschläge.
Meine Freundin (23) und ich (24) haben uns vor beinahe zwei Monaten getrennt. Wir waren davor beinahe sieben Jahre zusammen. Wir waren immer sehr glücklich miteinander, auch sehr auf uns als Paar fokussiert, und haben vom anderen stets auch als die große Liebe gedacht. Für mich war es die dritte feste Beziehung und für sie die erste. Dennoch bedeutete auch für mich diese Beziehung in vielen Belangen, auch bzgl. Sexualität, das erste Mal. Weil wir noch so jung waren, fiel es uns aber schwer, sich offen vollständig hinzugeben. Wir ließen uns immer viel Raum bspw. für individuelle Auslandaufenthalte, Studienaufenthalte usw. Einer dieser Aufenthalte war für mich ein Auslandsemester in Berlin in der ersten Hälfte 2011, wir hatten beide schon einmal für ein paar Wochen in Berlin zusammengewohnt, aber dennoch war es für mich das erste Mal lange und weit weg von zu Hause sein; und es ergab sich, dass ich gegen Ende meines Aufenthalts eine andere Frau küsstewir knutschten ein wenig, aber es ging nicht weiter. Ich habe das meiner Freundin verschwiegen, weil ich für mich dachte, dass es eine für mich wichtige Erfahrung war, die aber an meiner Liebe und meinem Wille zu unserer Beziehung nichts änderte.
Über ein Jahr später, im letzten September aber fand meine Freundin einen Brief, in dem auf diese Episode angespielt wurde. Wir wohnten in nie zusammen, sie seit ein paar Jahren in einer anderen Stadt, aber sehr nah und wir sahen uns noch immer jede Woche mehrere Male. Ich log zuerst und behauptete, es wäre nichts gewesen, nach zwei Tagen aber gab ich zu, dass ich eine andere geküsst hatte. Auch wenn es nur nach einer kleinen Sache tönt, zerstörte es für sie eine ganze Welt. Ich fing an, um sie zu kämpfen mit allen Mitteln. Eine Woche allerdings nach dem dies herauskam, verließ sie die Schweiz in Richtung Großbritannien für zehn Monate, dort ist sie nun noch immer. Ein Monat später ging ich sie besuchen und wir fanden sehr glücklich wieder zusammen. Verbrachten den Dezember sehr glücklich in der selben Stadt in der Schweiz; und ich hatte in der Zeit die Möglichkeit bekommen, auch für fünf Monate nach Großbritannien zu fahren ab Januar. Ich hatte durch die Distanz herausgefunden, dass ich wirklich mit ihr zusammen sein möchte und war auch bereit, dies mit Hingabe zu sagen.
Wir freuten uns sehr auf dieses Projekt, sahen als eine gemeinsame Eroberung einer neuen Insel. Wir würden aber mit dem Zug 4h auseinander wohnen in verschiedenen Städten. Und natürlich blieb das verlorene Vertrauen nach wie vor ein Thema, ob ich ihr wirklich alles erzählt hätte, und nun auch speziell wo ich in ein neues Umfeld kommen würde und neue Leute kennenlernen würde. Die ersten drei Monate waren dabei kein Problem, aber mit der Zeit-ich fand schnell viele Freunde-entstand wieder ein gewisses Misstrauen. Nicht wenn wir zusammen waren, dann hatten wir es nach wie vor großartig, aber sobald wir getrennt waren. Aufgrund meiner Disziplin hatte ich immer sehr viele weibliche Kolleginnen und Freundinnen und mich auch an den lockeren Umgang mit Frauen gewöhnt, dabei kam es auch immer vor, dass ich mich mit bestimmten besonders gut verstand. Allerdings war das für mich nunmal einfach so, aber ich selbst hatte nie das Bedürfnis mit diesen anderen Frauen etwas zu haben.
Im April dann kam es aufgrund eines Konzertbesuchs in der kommenden Woche, für den ich zwei Tickets gekauft hatte, wovon eine Freundin gleich eines übernehmen wollte, während meine eigene Freundin noch gezögert hatte damit, ob sie ans Konzert kommen wollte. Sie meinte, ich wolle nur mit der anderen gehen, was aber nicht stimmte; und daraus ergab sich ein Gespräch, wo wir beide stehen, wo wir stehen, was wir wollen, und was uns wichtig ist. Dabei-wir hatten darüber immer wieder offen geredet-kam auch heraus, dass es mir bspw. schon auch wichtig wäre, einmal in meinem Leben Sex mit einer anderen Person zu haben usw. Mir ist klar, dass nicht dieses Konzert alleine Auslöser war. Seit September waren Vertrauen und Gegenseitigkeit ein großes Thema. Jedenfalls musste ich aber abreisen und das Gespräch brach ab. Eine Woche später, einige Tage vor meinem Geburtstag, kam sie dann auf Besuch. Unser Kontakt seit dem Gespräch war manchmal kalt, wie er es sonst nie war. Ich hole sie ab, und sie wollte nochmals weiterreden. Das Gespräch nahm dieses Mal eine merkwürdige Wendung und wir sahen uns beide plötzlich mit der Idee konfrontiert, dass wir uns trennen sollten. Va auch ich meinte, dass wir uns nun vielleicht trennen sollten und sie protestierte nicht, eher im Gegenteil. Sie wollte aber nicht gleich wieder gehen, sondern noch über Nacht bleiben und an das Konzert gehen. Wir gingen an das Konzert und dort kam es zwischen den beiden Frauen zu einem Gespräch, was meine Freundin veranlasste zu glauben, dass ich mich nur trennen wollte, um mit der anderen zu sein. Dies stimmt nicht. Wir verließen das Konzert frühzeitig, ich war wütend, weil ich mich sehr gefreut hatte, zu Hause war schlechte Stimmung, sie ging spazieren. Am morgen meinte sie, sie sollte gehen. Wir sprachen aber noch lange, noch immer liebten wir uns. Aber nach Mittag brachte ich sie auf den Bahnhof und wollte dann auch wirklich, dass sie geht. Für mich endete da aber nur ein Kapitel in einem Buch, was noch viele Kapitel haben sollte. Und sie plfichtete dem dann auch noch bei. Das nun war vor beinahe zwei Monaten. Wir hatten keinen Kontakt vereinbart.
Ich war darauf hin und her gerissen, einerseits fühlte ich mich frei und unabhängig, zugleich aber auch elend und traurig. Nach einigen tagen hatte ich einen One night stand mit einer anderen Frau. Mir ging es danach nicht gut, ich realisierte, dass dies nicht war, was ich wollte und dass ich gerne unsere Trennung in eine Pause umwandeln wollte. Das ich wirklich wieder zusammen sein möchte mit meiner Freundin. Nach zwei Wochen fuhr ich unangekündigt zu ihr. Ich gestand ihr, was sich bei mir abgespielt hatte; und sagte ihr, dass ich nicht jetzt, aber bspw. wenn wir wieder im Heimatland sind, es nochmals versuchen möchte. Sie war vor allem zu Beginn schon sehr kalt, sie meinte, um sich selbst zu schützen; aber gegen Ende standen wir uns wieder Hand in Hand gegenüber; aber irgendwie war klar, dass ich nun wieder gehen müsste, nachdem was ich gesagt hatte. Eine Woche später trafen wir uns wieder, weil wir beide den gleichen Flug für einen Heimatbesuch hatten. Ich hatte ihr eine halbe Woche davor gemailt, dass ich wirklich möchte, dass wir wieder zusammenkommen in einigen Monaten, dass wir eine Pause machen und sie es sich überlegen soll. Nach der Landung redeten wir und sie war sehr aufgebracht darüber, dass ich mit einer anderen Frau schlafen konnte. Sie war kalt, wollte mich nicht berühren, meinte, sie ekelte sich ein bisschen vor mir. Sie meinte, dass eine Pause für sie nicht ginge. Sie könnte nicht von mir loskommen, wenn sie wüsste, dass wir wieder zusammekommen sollen; sie könnte auch die negativen Gefühle nicht in der Zeit wegstecken. Dabei ging es nicht nur um Vertrauen, sondern auch darum, dass sie das Gefühl hat, dass sie für mich eine von vielen sei und ich nur einen Teil meines Lebens mit ihr teilte, während sie alles mit mir teilte. Sie meinte, wir hätten alles versucht und vielleicht ginge es halt einfach nicht. Ich sei eben so und sie sei so und das funktioniere nicht mehr. Es war ein längeres Gespräch, ich versuchte zu widersprechen und meine Meinung darzulegen, und ich sagte ihr, dass ich sie liebte und uns nicht aufgeben möchte. Dazu sagte sie aber nicht mehr groß etwas. Nur am Ende, als ich ihr nochmals klar sagte, dass ich-wenn sich bei mir nichts ändern würde-meinte sie, dass wir in ein paar Monaten schauen könnten, wo wir stehen. Sie hatte mir aber nie ausdrücklich ins Gesicht gesagt, dass es definitiv aus sei mit uns.
Mir ging es seither nicht besser. Ich versuche mich abzulenken, aber es funktioniert nicht richtig. Ich brachte zwei Wochen um meinem Umfeld zu sagen, dass wir getrennt waren, während sie es schon am Wochenende nach der Trennung tat. Ich habe ihr letzte Woche geschrieben, dass ich sie vermisse, nur das. Nach zwei Tagen kam die Antwort, dass sie mich auch vermisse. Dass sie aber nicht wolle, dass wir Kontakt haben, weil sie das alleine bearbeiten wolle. Sie würde mich nun auch von Facebook blocken, weil es ihr sonst sehr schwer fiele.
Ich weiß nun, dass ich nichts mehr tun kann außer darauf warten, dass sie sich wieder einmal meldet. Ich denke, dass für den Moment Aus ist, dass sie für sich sein will und muss. Ich wüsste aber sehr gerne, wo genau sie steht, oder ob sie gar nicht weiß, wo sie steht. Klar ist, dass sie keinen Kontakt möchte. Aber ich wüsste so gerne, ob sie für doch auch noch eine Chance sieht und auch an das denkt. Ob sie daran denkt, dass wir in wenigen Wochen wieder beide zurück sind, und wir doch dort zum ersten Mal seit einem Jahr auch die Möglichkeit hätten ohne Barrieren Zeit zu verbringen und Vertrauen aufzubauen. Dass habe ich ihr schon alles gesagt und sie blockte es ab. Ich möchte sie wirklich sehr gerne zurück. Wir sind beide jung, und offensichtlich habe ich Fehler gemacht. Ich habe Angst, dass sie nun allein sein wird und für sich Herausfinden wird, dass ganz viele andere Dinge ja eigentlich auch nicht dass ich als Partner kein Teil ihres Lebens mehr sein kann. Oder weiß sie das vielleicht schon? Soll ich im Sommer anfangen, um sie zu kämpfen? Ich würde es gerne tun, aber zugleich möchte ich sie nicht manipulieren. Sie könnte-gerade wenn sie nun so auf strikt keinen Kontakt besteht-ja auch merken, dass sie doch eigentlich mit mir sein wollte. Oder mache ich mir etwas vor? Ist die Sache eigentlich schon definitiv erledigt und ich flüchte mich von einer Zukunftsvorstellung in die nächste?