Hallo liebes Forum,
mir wurde vor ein paar Tagen der Boden unter den Füßen weggezogen und daher würde ich euch gerne meine derzeitige Situation beschreiben. Vielleicht habt ihr ja Tipps.
Ich lebe seit über 7 Jahren mit meinem Freund (er 33, ich 28) in einer glücklichen Beziehung. Seit zwei Jahren leben wir in einer gemeinsamen Wohnung, was eigentlich sehr gut klappt. Davor waren wir ca. 9 Monate gemeinsam im Ausland. Wir sind also jeden Tag "aufeinandergehängt". Es hat alles reibungslos funktioniert und hatten eine wunderbare Zeit.
Vor ein par Wochen haben wir angefangen den nächsten Schritt zu planen: gemeinsames Eigenheim
Vor 5 Tagen sagte er mir nun, dass es ihm sehr schlecht geht. Er kann seit Wochen nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, hat Herzrasen etc. Ihm wird alles zu viel, er weiß jetzt auch auf einmal nicht mehr was er will und ob er es mit mir will.
Er hat gesagt, dass er sich manchmal denkt "Ist sie das wirklich" dann an einem anderen Tag ist er sich wieder völlig sicher..
Er meinte auch, dass er schon noch was für mich empfindet, ich ihm aber Zeit geben soll um wieder einen klaren Kopf zu kriegen.
Dazu ist er jetzt vor 4 Tagen bei seinen (gefühlsbehinderten) Eltern untergekommen. Er hat erwähnt, dass er befürchtet Bindungsängste zu haben und er überlegt sogar dass er eine Therapie anfängt.
Ich habe wirklich das Gefühl, dass er kalte Füße kriegt? Ich kann mir, auch wenn es sich blöd anhört, nicht vorstellen dass es an mir liegt. Wir haben nicht gestritten, eher im Gegenteil. Urlaub- und Wochendeaktivitäten geplant, uns unterstützt. Das macht man doch nicht wenn man ständige Zweifel hat oder?
Beruflich steckt er ziemlich im Stress. Er hat eine Leitungsposition, muss aber täglich (einfach) 75km in die Arbeit fahren. Das macht ihm schon auch zu schaffen. Vielleicht wird ihm ja da der Druck zu stark?
So ein Burnout kommt ja auch schleichend... ?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oft leichter ist den Fehler in der Beziehung zu suchen als bei sich selbst?
Ich gebe ihm alle Zeit der Welt die er jetzt braucht um sich zu erholen aber was heißt das für mich? Ich werde meinen Teil einhalten und mich nicht melden, da ich keinen druck ausüben will. Aber natürlich habe ich große Angst ihn zu verlieren weil für ihn eine Trennung vielleicht der leichtere Weg wäre?
Er kann doch 7 Jahre nicht einfach wegwerfen.. das geht mir nicht in den Kopf!
Vielleicht fragt ihr euch ob ich nicht gemerkt hätte ob es ihm in letzter Zeit schlecht ginge. Selbstverständlich habe ich das gemerkt. Ich habe ihn oft gefragt ob alles in Ordnung ist, ob und wie ich ihm helfen kann. Er meinte immer nur dass es in der Arbeit gerade sehr stressig ist... Ich finde es furchtbar dass er seine Zweifel nicht gleich ausgesprochen hat.. Ich fühle mich so, als ob ich ihn krank gemacht hätte..
Was haltet ihr von der Reaktion, nach über sieben Jahre Beziehung?