Ich bin 24 Jahre alt, mein Partner 31. Wir sind seit September verheiratet. Mein Mann war schon von Anfang an sehr eifersüchtig und misstraute mir grundlos. Ich habe es nie verstanden. Begründete mir das aber letztendlich immer damit, dass er einfach in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat und große Verlustsängste hat. Außerdem ist sein Selbstbewusstsein auch nicht mehr das größte.
Nun, es wurde glücklicherweise besser. Nur ab und zu kam die Eifersucht wieder durch. Aber es war in Ordnung. Doch irgendwann begann er totale Wutausbrüche zu bekommen, sobald ich was machte, was ihm nicht passte oder ich nicht seiner Meinung war. Zudem kam noch, dass er Schulden hatte, die er mittlerweile aber beglichen hat. Der Grund dafür, bin aber ich. Da ich ihm über 3.000 Euro gab. Das war für mich ein großer Schritt, weil ich selbst noch Studentin bin und kein eigenes Einkommen habe. Das Geld hatte ich, da ich zuvor immer nebenbei gearbeitet habe und an sich ein sparsamer Mensch bin. Ich selbst habe seit Längerem (auch schon bevor wir uns kennengelernt haben) eine Essstörung, welche ich aber auch bevor wir uns kennenlernten sehr gut im Griff hatte und sogar komplett symptomfrei war. Seitdem er allerdings immer wieder diese Wutausbrüche hat, fingen die Symptome wieder an. In seiner Wut, beschimpf er mich, zerschnitt Klamotten von mir, warf sie aus dem Fester und das schlimmste, er bespuckte mich sogar. Ich weiß, dass er mir nie körperliche Gewalt antuen würde, allerdings finde ich bespucken und die anderen Aktionen respektlos und dies hat sehr viel in mir zerstört. Das allerschlimmste ist jedoch, dass er mich für seine Wut verantwortlich macht. Es sei meine Essstörung, die ihn wütend macht, ich würde damit provozieren. Dabei sieht er einfach nicht ein, dass es seine Unzufriedenheit mit sich selbst ist, die ihn so wütend macht. Meine Essstörungssymptome kamen erst viel später wieder, aufgrund der Wutausbrüche und meiner verbundenen Hilflosigkeit damit wieder.
Nun stehe ich vollkommen neben mir, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Meine Eltern sind vollkommen gegen die Beziehung und nicht sehr gut auf ihn zu sprechen. Ist auch klar, sie sehen wie ich leide und mein Geld in ihn investiere. Jetzt stellt sich die Frage, ob ich an der Beziehung fest halten soll und noch viel wichtiger, ob ich mit ihm ab April in eine gemeinsame Wohnung ziehen soll. Oder ob eine getrennte Wohnung besser wäre. Mein Mann wird dies aber nicht akzeptieren, das weiß ich. Deswegen bin ich völlig ratlos. Meine Gefühle für ihn sind noch da, nicht mehr so stark wie am Anfang, aber dennoch sehne ich mich nach dem Mann, den ich eigentlich geheiratet habe, der toll war.
Was würdet ihr in meiner Situation tun? Ich weiß nicht mehr weiter.