Zwei Sachen
sind mir an Deinem posting sauer aufgestossen:
1.
Hat Dein Geliebter sich zwei Wochen lang seelenruhig angeschaut, wie Du Dich in ihn verliebst. Ihm muss doch wohl klargewesen sein, dass es Dir dadurch emotional erheblich schwerer fallen muss, Dich für oder gegen ihn zu entscheiden. Warum hat er Dir nicht von vornherein gesagt, dass er verheiratet ist und keine Scheidungsabsichten hat?
2.
Natürlich behauptet Dein Geliebter, seine Ehe sei nicht so toll, natürlich stellt er sich als Opfer dar, appelliert an Dein Verständnis, an Deine Liebe, behauptet, Dich zu brauchen, etc.
Aber was, wenn das alles gar nicht stimmt? Hat seine Ehefrau denn Gelegenheit, Dir das Ganze mal aus ihrer Sicht zu schildern? Vielleicht wähnt sie sich ja sogar in einer glücklichen Familienidylle und ahnt gar nicht, was er da veranstaltet?
Willst Du an so etwas teilhaben?
Versuch mal, Dich in seine Lage zu versetzen. Er ist verheiratet, schläft vielleicht auch noch ab und zu mit seiner Frau, sucht aber nebenher ein wenig Abwechslung.
Welche Möglichkeiten hat er, sich diesen Wunsch zu erfüllen?
Am einfachsten wäre der Weg ins nächste Bordell bzw. zu einer Hobbyhure. Aber da müsste er bezahlen, ausserdem entfällt für ihn der Kick, die Frau "erobert" zu haben.
Also sucht er eine Geliebte. Eine Frau, die er sexuell begehrt und die ihm so hörig ist, daß sie es ihm 1-2 x wöchentlich besorgt und ansonsten keine Forderungen an ihn stellt, was Zeit, Geld und Familiengründung betrifft.
Wie findet er nun so eine Frau?
Hast Du Dich mal gefragt, wie der Markt für verheiratete Männer ausschaut, die sowas suchen - ich meine, wenn sie ehrlich sind und von Anfang an sagen, auf welche Art von Beziehung sie hinauswollen?
Vergiß es.
Das funktioniert nur, wenn man es so anpackt, wie er bei Dir:
Man(n) lässt es funken, und erst wenn das Objekt der Begierde so richtig schön emotional abhängig ist, rückt er damit raus, daß er verheiratet ist. Selbstverständlich unglücklich. Und selbstverständlich unauflöslich. Weil selbstverständlich sind da noch ein paar Kinder, für die man selbstverständlich die Verantwortung übernehmen muß. Das alles stellt man so selbstverständlich hin, daß es eigentlich nur noch völlig unverständlich ist, wenn die Frau ihm eben nicht selbstverständlich dahinschmelzend in den Arm fällt und sämtliche - eigentlich selbstverständlichen - Erwartungen an die Beziehung opfert, nur um zu beweisen, daß sie ihn wirklich liebt - etwas, was umgekehrt selbstverständlich nicht der Fall ist. Jedenfalls wird er das selbstverständlich so behaupten, wenn seine Ehefrau eines Tages hinter das Verhältnis kommt und ihn zur Rede stellt:
"Liebling, ich habe selbstverständlich immer nur Dich geliebt. Mit ihr hatte ich selbstverständlich nur Sex."
Natürlich: So könnte es sein. Selbstverständlich muss es nicht so sein. Aber in den meisten Fällen läuft es so.
Willst Du das wirklich riskieren?
Musst Du wissen.
Entscheide selbst, wir können Dir das nicht abnehmen.
Almond