Wofür es zu streiten lohnt
weisst Du, wenn jemand von mir denkt, dass ich andere bis aufs Messer quäle, dann soll der mal einen Bogen um mich machen, ob das jetzt mit meiner eigenen Meinung übereinstimmt oder nicht, ist da völlig egal.
Wenn ich es jemandem nicht wert bin, mich kennen zu lernen, weil der irgendwo im Internet gelesen hat, das Borderliner so etwas tun und dem das wichtiger ist, als sich eine eigene Meinung zu bilden, dann soll der mal fein einen Bogen um mich machen.
Wenn jemand sich nicht mit mir beschäftigen möchte - dann soll der das lassen.
Da gibt es gar nichts zu streiten. Die brauchen mich nicht, ich brauche sie nicht, wir werden ohne einander glücklicher und da irgendwen zu überzeugen ist mir die Müh nicht wert, solche Menschen entferne ich diskussions- und kompromisslos aus meiner Umgebung.
Aber hätte ich, als die Probleme bei mir ernst wurden, nach solchen "Tests" und irgendwelchem Unfug, den jemand über mich sagt, der mich nicht kennt, geschlossen, dass das meine Zukunft ist, geschlossen, dass DAS meine Zukunft ist, hätte das üblere Folgen gehabt. Hätte ich, nachdem ich die Diagnose erhielt und in der Zeit danach, als ich verzweifelt nach meinem Weg gesucht habe, an allen Enden so etwas gelesen auch. Ich hätte nie die Kraft gehabt, mich und mein Leben zu ändern, ich hätte es nie geschafft, ein Leben zu erreichen, was für mich und die Menschen, die mir wichtig sind schön und wert ist. Ich hätte einfach aufgegeben und wäre davon ausgegangen, dass das eben so ist. Daran wären einige Menschen mehr zerbrochen als nur ich. Mein Mann, unser Sohn, Freunde, Familie beispielsweise.
Völlig unnötig, denn wir haben ein schönes Leben. Ohne das ich je jemanden bis aufs Messer gequält hätte - oder das je tun werde. Aber das ist nur möglich, weil ich den Mut und die Hoffnung hatte, dafür zu kämpfen, statt mir von irgendwem einreden zu lassen, dass alles sinnlos ist.
Das das anderen nicht passiert, DAFÜR streite ich zu jeder Zeit und um jeden Preis.