Hallo ihr Lieben,
Eigentlich weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich bin seit zwei Monaten mit einem Mann zusammen. Am Anfang schien alles perfekt. Er war einfach perfekt für mich. Und ich für ihn.
Dann musste ich für 10 Tage auf eine Exkursion. In der Zeit hatte er seinen ersten (und bis jetzt einzigen) epileptischen Anfall und kam ins Krankenhaus. Dort verschreib man ihm Valproinsäure und dann fing alles an. Er rutschte in ein tiefes Loch aus Depressionen. Bekam Flashbacks von seinem Aufenthalt in Afghanistan und veränderte stark seine Persönlichkeit. Das heißt, dass der einst rege Kontakt minimiert wurde und er nicht mehr in der Lage scheint auf meine Gefühle Rücksicht zu nehmen. Mit anderen Worten: Er benimmt sich manchmal wie ein ... Aber nicht nur bei mir. Auch bei allen anderen Menschen in seinem Umfeld. Danach ist ihm das aber immer bewusst und er entschuldigt sich. Er sagte mir einmal, dass er manchmal nicht in der Lage ist sein Verhalten selbst zu bestimmen. Vor seiner Kriegserfahrung ( 5 Jahre her) war er nach eigenen Angaben ein anderer Mensch. Halt jemand, der sich selbst in den Fokus stellt, ohne Rücksicht auf Verluste. Er sagt auch, dass er mich liebt und ich daher nicht so viel Wert auf sein derzeitiges Verhalten legen soll. Dies versichert er mir sehr oft und zeigt das auch in "guten Phasen".
Er fühlt sich mit beiden Verhaltensweisen wohl. Ich muss aber jetzt dazu sagen, dass, als das Medikament stärker dosiert war, die negativen Verhaltensweisen auch viel häufiger und stärker auftraten. Mittlerweile ist er zu einem Neurologen gegangen und hat ihn davon erzählt (nachdem ich mir den Mund fusselig geredet hatte). Dieser hat die Dosis sofort halbiert ( Von 500mg auf 250 mg täglich) und macht derweil Tests ( EEG und Bluttest), dann will er einen anderen Wirkstoff und einen anderen Begleitstoff verschreiben. Seit er weniger nimmt, ist er auch mehr der Mann, den ich kennen gelernt habe und die Beziehung läuft wieder bedeutend besser.
Wir stellen uns jetzt die Frage, ob aus den Kriegerfahrungen eine Persönlichkeitsstörung resultierte. Und ob die Valproinsäure seine "eigentliche Persönlichkeit" wieder ans Licht holt.( Seine Vermutung.... So richtig wissen tut er es auch nicht). Oder, und die Vermutung habe ich mehr, er einfach, auch durch die Depressionen, in alte Muster zurück fällt.
Was meint ihr ? Habt ihr mit so etwas Erfahrung? Welche Tipps würdet ihr mir für die Beziehung geben?
Ich danke im Vorraus!