Liebes Forum,
da ich schon mehrmals von verschiedenen Beiträgen hier inspiriert wurde, möchte ich mich nun mal mit meiner Geschichte an Euch wenden. Es geht um einen Klassiker: ich (m, 31) bin verliebt in meine beste Freundin (34). Da diese Situation aber schon etwas speziell ist, helfen mir die meisten Beiträge die man dazu im Internet findet nicht wirklich weiter.
Ich fasse zusammen: ich kenne sie seit ca. 4 Jahren und war in einer Beziehung, als ich sie kennengelernt habe. Wir haben uns von Anfang an blendend verstanden, sind "auf einer Wellenlänge", sehr viele gleiche Interessen und Hobbies, wir haben einfach immer Spaß miteinander und vertrauen uns gegenseitig unglaublich. Wir sprechen auch über intimste Probleme, und sind immer für den anderen da.
Seit ca. 15 Monaten bin ich Single, in der Zeit davor kam mehr als Freundschaft zu ihr für mich nicht in Frage, da ich ein treuer Mensch bin. Ich hatte auch ca. 1 Jahr keinen Kontakt mit ihr bis Sommer letzten Jahres, auch weil sie in einer lesbischen Beziehung war. Diese hatte sie ca. 1 Monat, nach dem ich den Kontakt mit ihr letzten Sommer wieder aufgenommen hatte, auch beendet (nicht wegen mir). Im Oktober letzten Jahres haben wir dann eine Affäre begonnen, ich habe insgesamt 4 Mal über 2 Monate mit ihr geschlafen. Dabei haben sich meine bereits vorhandenen Gefühle sehr intensiviert. Leider aber waren die Umstände zu dieser Zeit schwierig, sie hat mit mir geschlafen und nebenher gab es 2 weitere Männer in ihrem Leben, die ihr wichtig sind, die plötzlich auch um sie gebuhlt haben. Das war ihr schnell zu viel, was ich auch gleich gemerkt habe und dann aus Respekt Abstand gehalten habe. Auch deswegen habe ich ihr damals während / nach der Affäre nichts von meinen Gefühlen mitgeteilt.
Dann hat sie von Februar diesen Jahres bis vor 2 Wochen eine weitere lesbische Beziehung gehabt, die aber schon von Anfang an auf keinen guten Beinen stand und letztendlich auch endgültig in die Brüche ging. Nach unserer Affäre, und während ihrer lesbischen Beziehung, habe ich weniger Kontakt mit ihr gehabt, wenn es hochkommt ca. einmal pro Woche getroffen. Seit 2 Wochen, nach Ende ihrer letzten Beziehung, bin ich fast täglich bei ihr. Auch, weil sie mit mir intensiv über ihre Probleme und diese Situation spricht und meine Meinung schätzt, und mir vertraut. Das finde ich sehr schön, jeder Moment mit ihr tut mir sehr gut, und jeder Moment verstärkt auch ein Stück weit meine Liebe zu ihr - und ja, ich bin mir sicher dass es Liebe ist, was ich fühle.
Ich bin ein sehr rational denkender Mensch, kann andere Menschen gut analysieren und mich auch selbst reflektieren. Das Ergebnis ist eben, wenn ich ehrlich zu mir bin, dass ich in sie verliebt bin und sie als perfekte Partnerin sehe und mir wünsche. Weil wir uns eben unglaublich gut verstehen und uns so gut kennen. Bis gestern habe ich gedacht, ich gehe es langsam an und freue mich einfach über die Zeit, die ich mit ihr verbringen kann. Vor allem will ich sie nicht bedrängen, jetzt wo sie seit kurzem wieder Single ist. Ich dachte mir, es wird schon der richtige Moment kommen, an dem die Situation sich in einen Kuss und ggf. mehr entwickelt, und ich ihr dann meine Gefühle mitteile. Aber...
Gestern war ich wieder bei ihr, ein gemütlicher Abend gemeinsam. Sie hat mir berichtet, dass es mit ihrer Ex endgültig aus ist und sie auch froh darüber ist, im gleichen Satz aber hat sie mir gesagt, ich brauche mir keine Hoffnung machen, sie hat momentan kein Interesse an Männern. Ich muss dazu sagen, wir sind immer sehr offen, ehrlich und direkt zueinander. Eigentlich hätte ich auch kein Problem damit, ihr meine Gefühle zu gestehen. Ich will aber diesen Menschen nicht verlieren, ob als Freundin oder evtl. zukünftige Partnerin. Meine Angst besteht aber darin, dass ich wohl nach einer Abweisung ihrerseits nicht mehr normal mit ihr befreundet sein könnte, das wäre wohl eine wirklich schwierige Situation. Da aber die jetzige Situation auch schon sehr schwierig für mich ist, habe ich mich entschieden, meine Geschichte mit euch zu teilen. Denn wie es halt so ist, wenn man verliebt ist, denke ich permanent an sie... ich bin einfach ein Beziehungsmensch, das habe ich in meiner letzten, 6 Jahre langen Beziehung gemerkt. Ich kann und will nicht Alleinsein, und so bin ich mit ihr wenigstens gemeinsam allein, wie ich es ihr z. B. scherzhaft gestern gesagt habe.
Ziemlich komplex, habe auch einiges nicht erwähnt, da ich einfach erstmal einen groben Einblick in die Situation darstellen wollte. Gerne dürft ihr mir Fragen stellen, und ich bin auch gespannt auf Eure Meinung zu meiner Situation.
Liebe Grüße an Euch alle - Alleinsein ist blöd ;-)