Endgültiges Aus
Also kurzgefasst ist es jetzt so gewesen, dass mein Freund sich nochmal 2 Wochen Bedenkzeit erbeten hatte und mir eben am Telefon bestätigt hat, dass es endgültig aus ist. Er wünscht sich, dass wir Freunde bleiben, was ich ihm auch abkaufe, da wir wirklich viele gemeinsame, zum Teil auch exotische Interessen haben. Gesehen haben wir uns nicht mehr, er macht das lieber für sich allein aus und für mich ist es vielleicht auch besser so. Wenn sich meine Wut und Enttäuschung gelegt haben, kann ich ihn vielleicht auch als Freund akzeptieren.
Ich denke auch, dass Du mit der Angst nicht ganz unrecht hast. Aber ich glaube auch nicht, dass es sich lohnt, um eine Liebe zu kämpfen. Ich wäre dazu bereit gewesen, wenn er nicht Schluß gemacht hätte und selbst auch dazu bereit gewesen wäre, aber dazu fehlt ihm nach eigener Aussage die Kraft. Ich denke, dass man Reisende ziehen lassen muss, und wenn er denkt, dass er sein Lebensglück nur ohne mich findet, muss ich das eben hinnehmen. Ein Neuanfang kann dann nur klappen, wenn auch von ihm die Einsicht kommt, dass er toleranter sein muss - ich kann mich schliesslich auch nicht verbiegen für ihn.
Insgesamt habe ich wohl den (typisch weiblichen?) Fehler gemacht, dass ich mein Leben auf ihn ausgerichtet habe. Mit ihm Zusammenzuziehen war immer mein erklärtes Ziel und viele meiner Lebensentscheidungen beruhten darauf. Und als es dann endlich so weit war, haben wir das auch gar nicht hinterfragt oder großartig besprochen. Tja, und er befindet sich halt in einer Phase, wo er seinen Weg sucht, und dann platz ich dann noch in sein geordnetes Leben und gebe ihm das Gefühl, ihm das letzte Stück Freiraum zu nehmen.
Naja, ich liebe ihn und ich wünsche ihm wirklich alles Gute für seinen Weg. Aber in mir drin ist es wirklich zappenduster, und ich kann nicht mal erahnen, wo der Lichtschalter ist. Vielleicht ist das ganz normal, ich habe so eine Trennung noch nie durchgemacht. Für mich scheinen diese 9 Jahre einfach verloren zu sein, weil ich an etwas geglaubt hatte, was nicht war oder nicht sein sollte. Und es war ja auch nicht immer einfach. Ich zweifle an mir, ob ich das nicht eher hätte merken sollen und mir dann einiges erspart geblieben wäre, oder ich meinen Weg konsequenter hätte gehen können. Jetzt bin ich 32 und werde auch nicht mehr hübscher oder anspruchsloser oder erträglicher. Irgendwie habe ich keine Hoffnung mehr, das da noch was kommt. Wenn ich morgens aufwache, weine ich entweder oder bleibe apathisch liegen, weil ich nicht weiss, wozu ich überhaupt aufstehen soll. Aber das gehört wahrscheinlich eher ins Trennungsforum :-)
Nochmal vielen Dank für die lieben Worte und Ratschläge!